
GU10, Lumen, dimmbar: Wer eine Lampe kaufen will, begegnet vielen Begriffen. Wir erklären sie und zeigen, wie Sie gutes Licht bekommen und dabei viel Strom sparen.
- Glühbirne ade
- Warenkunde: Die gängigsten Bauformen bei Lampen
- Testresümee: Auch billige Lampen können prima leuchten
- Lichtfarbe: Rötlich warm oder bläulich kühl – Sie haben die Wahl
- Video: Kaufberatung LED-Lampen – Kalt oder warm?
- Das bietet die neue LED-Technik
- Geld und Energie sparen mit modernen LED-Lampen
Glühbirne ade
Zugegeben: Als es nur die Glühbirne gab, war der Kauf von Leuchtmitteln einfacher. Da mussten Kunden nur wissen, wie viel Watt sie brauchten – der Rest war klar (Die Verpackungssymbole erklärt). Doch trotz mancher verwirrender Details rund um Lumen, Candela und Ra-Wert (Glossar): Moderne Sparlampen bieten viele Pluspunkte – vom deutlich geringeren Energieverbrauch über die gute Ökobilanz bis zur viel längeren Lebensdauer.
LED sparen am meisten Strom
LED, Energiesparlampe und Halogenlampe haben die herkömmliche Glühbirne weitgehend ersetzt. Die Möglichkeit, sein Zuhause mit schönem Licht zu gestalten, waren noch nie so groß wie heute. LED-Lampen haben sich dabei weitgehend durchgesetzt, auch weil sie am meisten Strom sparen. Die Stiftung Warentest hat zahlreiche LED-Lampen getestet.
Fazit: Mit vielen Lampen lässt sich richtig Geld sparen! Manche verbrauchen über 90 Prozent weniger Strom als gleich helle alte Glühbirnen.
Warenkunde: Die gängigsten Bauformen bei Lampen
LED-Lampen gibt es für die verschiedensten Sockeltypen. Der bekannteste ist der E27-Sockel der klassischen Glühbirne. Im Folgenden stellen wir alle gängigen Bauformen vor.
E27, E14, GU10, GU5.3

E27 – Lampen für große Schraubgewinde: In den meisten Haushalten sind sie am häufigsten. Oft verbergen sie sich unter großen Lampenschirmen. Das Schraubgewinde hat einen Durchmesser von 27 Millimetern.
E14 – Lampen für kleine Schraubgewinde: Oft sind sie unter kleinen Lampenschirmen eingedreht. Das Schraubgewinde hat einen Durchmesser von 14 Millimetern.
GU10 – Spotlampen für 230 Volt: Erste Wahl überall dort, wo Strahler auf Gegenstände oder Raumbereiche gerichtet sind. Typisch für GU10-Stecksockel sind die zwei kleinen dicklichen „Füßchen“.
GU5.3 – Spotlampen für 12 Volt: Im Einsatz bei Strahlern von Niedervoltsystemen mit Trafo. Typisch für GU 5.3-Stecksockel sind 2 dünne Stifte.
G9, G4, G13, R7

G9 – Kleine Lämpchen für 230 Volt: Diese „Lichtlein“ stecken oft in schicken kleinen Designer-Leuchten.
G4 – Kleine Lämpchen für 12 Volt: Sie sind nur wenige Zentimeter groß, können einen Raum aber in neuem Licht erscheinen lassen. Häufig stecken sie in Spots an der Zimmerdecke – immer in Kombination mit einem Trafo.
G13 – Röhren für 230 Volt: Sorgen mit ihren 120 cm Länge für helles Licht in der Küche, Garage oder Werkstatt.
R7 – Lampen für Deckenfluter: Der stromsparende Ersatz für Halogenlampen. Die zirka 12 Zentimeter langen LEDs lassen sich zum Beispiel in die Deckenfluter einsetzen.
Tipp: Wenn Sie beim Lampennachkauf auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie die kaputte Lampe als Muster mit in den Laden nehmen und sich im Zweifel fachkundig beraten lassen.
Testresümee: Auch billige Lampen können prima leuchten
Zwischen 2015 und 2018 hat die Stiftung Warentest insgesamt 113 LED-Lampen untersucht. Unsere Prüfungen zeigen: Der Kaufpreis ist kein verlässliches Erkennungszeichen für Qualität. Und auch auf guten Klang bekannter Marken ist nicht unbedingt immer Verlass. Teurere Modelle können Murks sein – und billige Modelle lange Freude bereiten.
Drei von vier getesteten Lampen sind gut oder sehr gut
Insgesamt ist das Ergebnis erfreulich: 88 der 113 getesteten LED-Lampen erzielten am Ende das test-Qualitätsurteil Gut oder Sehr gut. Das sind 78 Prozent. Zu den Besten zählen nicht nur LEDs großer bekannter Marken sondern auch preisgünstige Angebote von Discountern. Zwischen 2015 und 2018 haben wir verschiedene Bauarten geprüft. Auf unserer PDF-Überblicksseite finden Sie Testergebnisse zu LED-Lampen für E27-, E14-, G4-, GU10- und GU5.3-Sockel, aber auch spezielle Modelle für Deckenfluter mit R7-Sockel oder Röhren mit G13-Sockel.
Manche flimmern, andere schwächeln
Mehr als jede zehnte Lampe zeigte bei unseren Tests allerdings Probleme und erhielt deshalb die Note Ausreichend oder Mangelhaft. Einzelne Lampen überlebten nicht den Dauertest (1500 Stunden) oder leuchteten schon von Anfang an weniger hell als die Deklaration versprach. Andere Modelle bekamen eine schlechte Note wegen unangenehmer Flimmereffekte.
Tipp: Bewahren Sie nach dem Kauf vorsichtshalber den Kassenzettel auf. Wenn einzelne Lampen unangenehm flimmern oder flackern, können Sie diese beim Händler oder direkt beim Anbieter reklamieren. Gleiches gilt, wenn Lampen viel zu schnell kaputt gehen.
Starke Konkurrenz für Osram, Philips und Co
Das Angebot an verschiedenen Lampen ist riesig. Dies gilt ebenso für die Modellvielfalt wie für die Zahl der Anbieter. In unseren Tests haben wir Produkte klassischer Hersteller wie Osram oder Philips untersucht. Aber auch viele große Handelsketten, Elektro-, Drogerie- und Baumärkte bieten unter ihrem Markennamen oft Lampen an. Zu den von uns getesteten Marken gehören Bioledex, Diodor, Heitronic, Ledon, Lightme, Melitec, Müller Licht, Osram, Paulmann, Philips, Sigor und Xavax.
Tipp: Nutzen Sie das große Angebot und wählen Sie die richtigen Lampen für Ihre individuellen Beleuchtungszwecke. Von dem starken Wettbewerb hat die Kundschaft profitiert: Die Preise sind in den vergangenen Jahren deutlich gefallen.
Lichtfarbe: Rötlich warm oder bläulich kühl – Sie haben die Wahl
Moderne Sparlampen sind in einer Vielzahl von Lichtfarben erhältlich – je nach Wunsch von kühl bis warm. Gemütlich wird es bei warmweißem Licht. Ein Kompromiss sind neutralweiße Lampen.
Farbtemperatur bestimmt die Atmosphäre
Kelvin ist die Maßeinheit für die Farbtemperatur und beschreibt die Lichtfarbe. Ob eine Lampe eine eher warme oder kühle Atmosphäre erzeugt, hängt von ihrer Lichtfarbe ab, die als Farbtemperatur deklariert ist. Im Handel sind mittlerweile vor allem Lampen mit relativ warmer Lichtfarbe erhältlich, aber auch einige Exemplare mit aufmunterndem Tageslichtweiß.
Wenn es auf Farbnuancen ankommt
Unabhängig davon, ob die Beleuchtung warm oder kalt wirkt, gibt es Lampen, deren Licht die verschiedenen Farbtöne im Raum realitätsnah erscheinen lässt. Der Betrachter kann dann zum Beispiel beim Betrachten von Bildern feinste Farbnuancen wahrnehmen. Die Farbwiedergabe ist das wichtigste Kriterium für eine hohe Lichtqualität. Mit welcher Qualität die Farben von Objekten wiedergegeben werden, beschreibt der Farbwiedergabeindex (CRI oder Ra-Wert). Mehr zum Thema in unserem Video: Kaufberatung LED-Lampen – Kalt oder warm.
Fürs Schminken oder vorm Kleiderschrank
Eine gute Farbwiedergabe mit einem Ra-Wert über 90 hilft zum bei der Auswahl bunter Garderobe vor dem Kleiderschrank. Auch vor dem Schminkspiegel im Bad oder bei der Arbeitsplatzbeleuchtung können derartige Lampen sehr nützlich sein. Im Wohnzimmer sind sie in der Leseecke sinnvoll, oder um Buntes in Szene zu setzen.
Wachmacher fürs Arbeitszimmer
Tageslicht hält am Schreibtisch wach. Tipp: Wählen Sie für die künstliche Beleuchtung tageslichtweiße Lampen mit mehr als 5 500 Kelvin. Achten Sie auch auf ausreichende Helligkeit im Arbeitsbereich: Besser etwas heller als zu dunkel. So ermüden die Augen weniger schnell.
Video: Kaufberatung LED-Lampen – Kalt oder warm?
Welche Lampe für welchen Raum? LED-Lampen gibt es in unterschiedlichen Farbtemperaturen: Von warm-weiß über neutral-weiß bis tageslicht-weiß. Unser Video zeigt, worauf Sie beim Lampenkauf achten sollten.
Das bietet die neue LED-Technik
Die Lumenzahl gibt an, welchen Lichtstrom eine Lampe liefert. Je mehr Lumen, desto heller leuchtet die Lampe im Vergleich zu anderen. Die ersten LED-Lampen wirkten oft noch relativ funzelig. Mittlerweile gibt es aber Modelle, die zum Beispiel so viel Lumen wie eine 100-Watt-Glühlampe erzeugen. Alternativ kann man eine Leuchte mit mehreren Lampenfassungen wählen, so dass alle Lichtquellen zusammen die gewünschte Helligkeit liefern.
Überzeugende Ökobilanz
Halogenlampen sind sparsamer als klassische Glühlampen. Kompaktleuchtstofflampen und Leuchtstoffröhren waren für lange Zeit die typischen Energiesparlampen. Heutzutage sind gute LED vor allem wegen der hohen Lichtausbeute die erste Wahl. Bei der Ökobilanz spielt der Stromverbrauch eine deutlich größere Rolle als Fertigung und Entsorgung.
Spezialleuchten mit Schattenseite
Immer öfter sind LED in Leuchten fest eingebaut. Das eröffnet neue Möglichkeiten fürs Leuchtendesign. Aber: Wenn die LED kaputt gehen, muss oft die komplette Leuchte entsorgt werden. Das ist ökologisch unvorteilhaft und sollte beim Kauf mitbedacht werden.
Geld und Energie sparen mit modernen LED-Lampen
Moderne LED-Lampen sind bei der Wohnungsbeleuchtung das Maß aller Dinge. Sie kosten zwar etwas mehr als Halogenglühlampen. Aber die Investition lohnt sich – vor allem bei oft und lange eingeschalteten Lichtquellen.
Viel Helligkeit mit wenig Strom
Wichtigster Pluspunkt der LED: Mit wenig Strom erzeugen sie relativ viel Helligkeit. So erreichen klassische Glühbirnen nur eine Lichtausbeute von etwa 10 Lumen pro Watt. Eine hocheffiziente LED-Lampen kann es hingegen zum Beispiel auf 130 Lumen pro Watt bringen – sie ist also 13 mal effizienter! Eine Röhre von Osram brachte es im Test sogar auf 146 Lumen pro Watt.
Ersparnis von 90 Prozent
Umgerechnet auf die gleiche Lichtmenge sparen die besten LED im Vergleich zu Glühlampen mehr als 90 Prozent der Stromkosten! In Euros heißt das: Sie senken die jährlichen Stromkosten von 17 auf knapp 2 Euro, wenn Sie eine 60-Watt-Glühbirne, die täglich drei Stunden lang brennt, durch eine gleich helle 6-Watt-LED ersetzen. Auch die durch Stromerzeugung verursachten Umweltbelastungen sinken entsprechend.
Dieser Einkaufsratgeber wurde seit 2015 regelmäßig aktualisiert. Jüngstes Update: 13. April 2021.
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