
Nicht alle Unternehmen in Deutschland nehmen es mit dem Datenschutz so genau. Rund zehn Prozent beschäftigen zum Beispiel keinen Datenschutzbeauftragten, obwohl sie gesetzlich dazu verpflichtet wären. Dabei zeigt der aktuelle Test der Stiftung Warentest: Es gibt viele Lehrgänge, die Einsteigern in den betrieblichen Datenschutz die nötigen Fachkenntnisse gut vermitteln. Nur einer von neun geprüften Kursen ist nicht zu empfehlen, sechs Kurse haben eine hohe oder sehr hohe Qualität.
Verantwortungsvoller Umgang mit personenbezogenen Daten
Unternehmen müssen verantwortungsvoll mit personenbezogenen Daten umgehen – egal, ob es um Daten von Mitarbeitern, Kunden oder Lieferanten geht. Eine wichtige Rolle beim betrieblichen Datenschutz spielt der Datenschutzbeauftragte, den Unternehmen unter bestimmten Umständen bestellen müssen. Dazu verpflichtet das Bundesdatenschutzgesetz. Der Beauftragte für den Datenschutz kann aus dem Kreis der Mitarbeiter rekrutiert werden. Dann ist vom betrieblichen oder internen Datenschutzbeauftragten die Rede. Fehlen intern die Ressourcen, kann eine externe Kraft beschäftigt werden.
Kenntnisse aus verschiedenen Disziplinen nötig
Für die Aufgabe brauchen Kandidaten Kenntnisse aus verschiedenen Disziplinen. Dazu gehören juristisches Wissen, IT-Kenntnisse und betriebswirtschaftliches Know-how. Wichtig sind außerdem kommunikative, pädagogische und didaktische Fähigkeiten, denn der Datenschutzbeauftragte muss den Mitarbeitern das Thema Datenschutz nahebringen und sie gegebenenfalls schulen.
Fünf Tage sind das Minimum
Einstiegskurse für betriebliche Datenschutzbeauftragte sollten nach Ansicht der Weiterbildungsexperten der Stiftung Warentest mindestens fünf Tage dauern, denn die Thematik ist komplex. Darum haben die Tester auch ausschließlich Lehrgänge von fünftägiger Dauer untersucht. Die Kurse im Test kosteten zwischen 590 und knapp 3 000 Euro. Anbieter waren kommerzielle Bildungsinstitute sowie Industrie- und Handelskammern. Besonders erfreulich: das umfangreiche Lehrmaterial, das die Dozenten den Teilnehmern aushändigten und das in fast allen Fällen nach dem Kurs als Nachschlagewerk dienen kann.
Das bietet der Test
Der Testbericht fasst die Ergebnisse des Tests zusammen. Die Tabelle nennt Anbieter und Kurstitel sowie Preise und Kursorte und zeigt, wie hoch die Qualität von Kursdurchführung, -organisation und -information bei den jeweiligen Lehrgängen war. Eine Checkliste beschreibt, welche Themen ein guter Kurs behandeln sollte. Außerdem werden die wichtigsten Fragen rund um das Berufsbild beantwortet. Zum Beispiel: Wer kann überhaupt betrieblicher Datenschutzbeauftragter werden? Wer eignet sich nicht? Wer im Unternehmen ist für den Datenschutz verantwortlich? Im test.de-Audiopodcast gibt Dr. Anett Brauner, Projektleiterin im Team Weiterbildung der Stiftung Warentest, Auskunft zum Test und zu den Ergebnissen.