Neue Jobchance gewittert
Als 2007 die neue Energieeinsparverordnung (EnEV) (siehe Glossar) in Kraft trat, sah Basir Rahmaty seine Chance kommen. Gut zehn Jahre lang hatte sich der Diplomingenieur zuvor mit Forschung und Entwicklung von Baustoffen beschäftigt. Wissen, mit dem er sich jetzt selbstständig machen wollte. Die in dem neuen Gesetz festgeschriebenen erhöhten Anforderungen an die Energieeffizienz von Wohnhäusern boten ihm Gelegenheit dazu.
Fortbildungsseminar zum Energieberater
„Ich habe überlegt: Was ist auf dem Markt chancenreich? Deshalb habe ich an der Tüv Akademie in Berlin ein Fortbildungsseminar zum Energieberater gemacht“, sagt Basir Rahmaty. Damit durfte er die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) geförderte Vor-Ort-Beratung durchführen. „Eine einzige Weiterbildung reicht dafür aber nicht aus“, weiß Basir Rahmaty heute. „Das Thema Energieberatung umfasst einfach zu viele Aspekte.“
Der 41-Jährige hat deshalb seitdem nicht nur viele weitere Fortbildungen gemacht, er holt sich bei Bedarf auch entsprechende Partner ins Boot.
Auch in seinem Büro in Potsdam ist der Freiberufler nicht allein. „Ein Kollege kümmert sich um Ausschreibung und Bauleitung, ein anderer um die Gebäudeplanung.“
Von Energieberatung allein kann man nicht leben
Diese Zusammenarbeit sei unverzichtbar, sagt Rahmaty. „Von der Energieberatung allein kann man nicht leben. Wir müssen sie quasi zum Selbstkostenpreis anbieten, bekommen darüber aber Aufträge für Architekturleistungen und Baubegleitungen.“ Die vom Staat geförderte Energieberatung bringt gerade mal 600 Euro. Dafür muss er mindestens zwei Vor-Ort-Termine einplanen und viele Stunden im Büro für das Erstellen des Gutachtens investieren. Trotzdem sieht Rahmaty weiterhin einen Markt für gut ausgebildete Energieberater. „Bald kommt die EnEV 2012, da sind unsere Dienste noch mehr gefragt.“
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- Während Berufstätige ihre Ausgaben für Fortbildungen unbegrenzt als Werbungskosten absetzen können, gelten die Kosten für eine Erstausbildung nur als Sonderausgaben.
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