
Kühl-Gefrierkombinationen mit zwei Türen heißen Side-by-Side-Kühlschränke, French Door oder Multi-door. Sie bieten Platz, manche liefern Eiswürfel. Was können sie noch?
Testergebnisse für 279 Kühlgeräte
Side-by-Side-Kühlschränke im Test: Mehr Platz als ein Klavier
Das Trendsegment der Kühl-Gefrierkombination sind dicke Schränke mit zwei Flügeltüren, die sich öffnen wie Saloon-Schwingtüren in alten Westernfilmen. Kleinere Varianten heißen oft „French door“, größere „Side-by-Side“. Der selten genutzte Oberbegriff ist „Multi-Door“.
Kühl-Gefrierkombinationen mit Side-by-Side-Türen sehen schon im Laden imposant aus. Wenn ihre Türen geschlossen sind, sind sie 80 bis mehr als 90 Zentimeter breit. Zum Vergleich: Eintürige Kombis liegen eher bei 60 bis 70 Zentimetern. Noch weit mehr Platz brauchen die Doppeltüren, wenn sie geöffnet werden. Bei manchen Modellen ragen die Türen weit nach rechts und links aus, bis alles im Inneren zugänglich ist. Dann wachsen manche Geräte im Test auf mehr als 160 Zentimeter Breite. Das ist mehr Platz als zum Beispiel ein Klavier braucht.
Höherer Kaufpreis, höherer Stromverbrauch
Side-by-Side kostet schon beim Kauf mehr als eine Standard-Kühl-Gefrierkombi. Die Modelle in unserem aktuellen Test waren im Schnitt etwa 300 Euro teurer. Auch die Energieeffizienzklassen sind etwas schlechter als die üblicher Kombis. Die Schwingtürer brauchten im Test generell deutlich mehr Strom als die schmaleren Kombis – was zu weiteren Mehrkosten von 30 oder 50 Euro pro Jahr bei der Stromrechnung führt.

Zusatzfunktion der Side-by-Side-Kühlschränke: Eiswürfel auf Knopfdruck
Einige Kühl-Gefrierkombinationen im Format Side-by-Side haben einen fest verbauten Eiswürfelspender in der Tür. Im Test drückten wir alle zehn Minuten auf den Knopf und entließen zirka 200 Gramm Eiswürfel aus dem Tank im Gerät. Die Eismenge reichte für ein bis zwei große Gläser Eistee oder drei bis vier Longdrinks, je nach gewünschter Menge Eiswürfel im Glas.
Für große Feiern müssen Eiswürfel eingelagert werden
Bei zwei Modellen dürfen die Gäste nicht zu schnell trinken. Nach 870 und 890 Gramm Eiswürfeln war schon Schluss. Das Nachfrosten dauert Stunden. Andere Modelle hingegen lieferten bis zu 1,5 Kilogramm Eiswürfel, also etwa siebenmal 200 Gramm. Für noch größere Mengen oder Partys ist ein Sack Eiswürfel im Tiefkühler die bessere Wahl. Die Modelle mit Eiswürfelbereitern finden Sie hier.
Eiswürfel brauchen Technik und Platz
Hinter dem Eisknopf an der Kühlschranktür stecken ein Tank für die Eiswürfel, eine separate Gefrierecke und ein Motörchen zum Rausbefördern der Eisteile. Alle Modelle im Test haben einen eigenen Wasseranschluss, oft auch einen Wassertank, der sich von Hand füllen lässt. Beides braucht Platz, der innen fehlt. Bei den Modellen im Test ergeben sich so große Unterschiede beim nutzbaren Volumen.
Die Doppeltürer im Test bieten ein nutzbares Volumen von 316 bis 445 Liter, die Standard-Kollegen zwischen 226 und 389 Liter. Große Breite ist also kein Garant für viel Platz. Manch schmale Standard-Kombi bringt genauso viel oder mehr unter als ein Multi-Door-Modell.
Eiswürfeltank verbraucht viel Strom
Ob die Würfel im Gefrierteil oder im Eiswürfelzubereiter entstehen – es kostet Energie. Aber beim Eiswürfelbereiter muss der Würfeltank zusätzlich weit unter null Grad gehalten werden. Das dürfte mehr Strom kosten, als die Eiswürfel direkt im Gefrierteil zu lagern. Die Side-by-Side-Modelle brauchten im Test generell mehr Strom als die schmaleren Kombis.
Wichtig ist außerdem: Bei einem Side-by-Side-Kühlschrank mit Wassertank sollte das Wasser nicht wochenlang in Tank oder Leitung stehen. Sonst könnten sich Keime vermehren.
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@KapJam: Zunächst einmal sind Schwankungen in einem Gefrierfach bzw. Kühlschrank normal. Diese sollten sich jedoch bei einem auf -18 Grad eingestellten Gefrierfach in einem Toleranzbereich von etwa +/- 25% einpegeln. Schwankungen entstehen u.a. durch Öffnung des Gefrierfaches oder das Einlegen von neuem Gefriergut.
Wichtig ist es hier, die Lufttemperatur von der Temperatur des Gefriergutes zu unterscheiden. Die Lufttemperatur kann sehr viel schneller und in einem größeren Bereich schwanken. Daher werden bei unseren Tests die Thermoelemente in ein so genanntes Thermopaket eingebracht, welches die Eigenschaften eines Lebensmittels simuliert. Unsere Ergebnisse wurden nach Außen übertragen, ohne dass die Tür geöffnet werden muss. Auch beurteilen wir immer einen stationäre Betriebszustand. An dieser Stelle kann nicht beurteilt werden, inwieweit das von Ihnen eingesetztes Messelement vergleichbare Messergebnisse lieferte oder diese von Türöffnungen, Schwankungen wie durch No-Frost Technik gegeben und durch die Lage im Gefrierfach bedingt sein können.
Wenn die Messpakete kurzzeitig eine Temperatur wärmer als -9 Grad erreichen, stufen wir dies als Mangel ein, da ab ca. -9 Grad kälteresistente Bakterien ihre Aktivitäten verstärken können. Dauerhaft sollten die Temperaturen der Messpakete aber im Mittel um die -18 Grad liegen. Bitte beachten Sie auch, dass es im Gefrierfach durchaus kältere und wärmere Zonen gibt. Wir positionieren deshalb mehrere Pakete und prüfen die Einzeltemperaturen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
aus reinem Interesse habe ich in meine Kühl- Gefrierkombination einen Temperaturlogger gelegt. Dabei habe ich festgestellt, dass die Temperatur im Gefrierteil in einer gleichmäßigen Kurve alle 6 Stunden von -9 Grad bis -27 Grad schwankt; im Kühlteil von +6 bis -2 (oberstes Fach, 5cm von der Rückwand). Ich frage mich, ob das in Ordnung ist. Wir verhielten sich die Geräte im Test hierbei? Was verbirgt sich hinter dem Testkriterium Temperaturstabilität?
Herzlichen Dank!
@neon-grau: In unserem Produktfinder finden Sie noch zwei verfügbare Modelle.
Es gibt einige Gründe dafür, warum kaum noch kleine Kühlschränke hergestellt werden:
1. Nachfrage: Die Nachfrage nach kleinen Kühlschränken ist geringer als die Nachfrage nach größeren Kühlschränken. Daher lohnt es sich für Hersteller möglicherweise nicht, in die Produktion von kleinen Kühlschränken zu investieren.
2. Energieeffizienz: Größere Kühlschränke sind oft energieeffizienter als kleine Kühlschränke, da sie eine größere Fläche haben, um die Kälte zu verteilen. Dies kann dazu beitragen, Energiekosten zu senken.
3. Preis: Kleine Kühlschränke sind oft teurer als größere Kühlschränke im Verhältnis zu ihrer Größe und Kapazität. Daher entscheiden sich viele Kunden möglicherweise für den Kauf eines größeren Kühlschranks, um mehr Platz für ihr Geld zu bekommen.
5,- Euro ausgegeben, nur um festzustellen, dass hier offenbar nur Kühlschränke für mehr als 6-köpfige Familien getestet werden... Ganz normale Kühlschränke, die unter die Arbeitsplatte passen, werden entweder nicht mehr hergestellt oder hier ignoriert. Absurd!
Also die Stiftung Warentest ist keine Stiftung Ökotest und keine Umweltbehörde.
Es ist die Aufgabe der Stiftung zu beraten und zu testen. Es ist nicht Aufgabe den Kunden vom Konsum abzuhalten etc.