
Zwei Türen nebeneinander. Side by Side braucht Platz. © Stiftung Warentest / Martin Jehnichen
Kühl-Gefrierkombinationen mit zwei Türen heißen Side-by-Side-Kühlschränke, French Door oder Multi-door. Sie bieten Platz, manche liefern Eiswürfel. Was können sie noch?
Testergebnisse für 299 Kühlgeräte
Side-by-Side-Kühlschränke im Test: Mehr Platz als ein Klavier
Das Trendsegment der Kühl-Gefrierkombination sind dicke Schränke mit zwei Flügeltüren, die sich öffnen wie Saloon-Schwingtüren in alten Westernfilmen. Kleinere Varianten heißen oft „French door“, größere „Side-by-Side“. Der selten genutzte Oberbegriff ist „Multi-Door“.
Kühl-Gefrierkombinationen mit Side-by-Side-Türen sehen schon im Laden imposant aus. Wenn ihre Türen geschlossen sind, sind sie 80 bis mehr als 90 Zentimeter breit. Zum Vergleich: Eintürige Kombis liegen eher bei 60 bis 70 Zentimetern. Noch weit mehr Platz brauchen die Doppeltüren, wenn sie geöffnet werden. Bei manchen Modellen ragen die Türen weit nach rechts und links aus, bis alles im Inneren zugänglich ist. Dann wachsen manche Geräte im Test auf mehr als 160 Zentimeter Breite. Das ist mehr Platz als zum Beispiel ein Klavier braucht.
Höherer Kaufpreis, höherer Stromverbrauch
Side-by-Side-Geräte kosten schon beim Kauf deutlich mehr als eine Standard-Kühl-Gefrierkombi − im Schnitt sind sie um mehrere hundert Euro teurer. Auch die Energieeffizienzklassen sind meist etwas schlechter als die herkömmlicher Kombis. Im Test brauchten die Schwingtürer generell deutlich mehr Strom als die schmaleren Kombis – was zu weiteren Mehrkosten von 30 bis 50 Euro pro Jahr bei der Stromrechnung führt.

Eiswürfelspender. Wie gut funktioniert der Spender in der Kühlschranktür? © Shutterstock / mbrphoto
Zusatzfunktion der Side-by-Side-Kühlschränke: Eiswürfel auf Knopfdruck
Einige Kühl-Gefrierkombinationen im Format Side-by-Side haben einen fest verbauten Eiswürfelspender in der Tür. Im Test drückten wir alle zehn Minuten auf den Knopf und entließen zirka 200 Gramm Eiswürfel aus dem Tank im Gerät. Die Eismenge reichte für ein bis zwei große Gläser Eistee oder drei bis vier Longdrinks, je nach gewünschter Menge Eiswürfel im Glas.
Für große Feiern müssen Eiswürfel eingelagert werden
Bei manchen Modellen dürfen die Gäste nicht zu schnell trinken: Sie liefern weniger als ein Kilogramm Eiswürfel − da ist auf so mancher Party schon früh Schluss mit Kaltgetränken. Das Nachfrosten dauert Stunden. Andere Modelle hingegen lieferten bis zu 1,5 Kilogramm Eiswürfel, also etwa siebenmal 200 Gramm. Für noch größere Mengen oder Partys ist ein Sack Eiswürfel im Tiefkühler die bessere Wahl. Die Modelle mit Eiswürfelbereitern finden Sie hier.
Eiswürfel brauchen Technik und Platz
Hinter dem Eisknopf an der Kühlschranktür stecken ein Tank für die Eiswürfel, eine separate Gefrierecke und ein Motörchen zum Rausbefördern der Eisteile. Alle Modelle im Test haben einen eigenen Wasseranschluss, oft auch einen Wassertank, der sich von Hand füllen lässt. Beides braucht Platz, der innen fehlt. Bei den Modellen im Test ergeben sich so große Unterschiede beim nutzbaren Volumen.
Die Doppeltürer im Test bieten ein nutzbares Volumen von 316 bis 445 Liter, die Standard-Kollegen zwischen 226 und 389 Liter. Große Breite ist also kein Garant für viel Platz. Manch schmale Standard-Kombi bringt genauso viel oder mehr unter als ein Multi-Door-Modell.
Eiswürfeltank verbraucht viel Strom
Ob die Würfel im Gefrierteil oder im Eiswürfelzubereiter entstehen – es kostet Energie. Aber beim Eiswürfelbereiter muss der Würfeltank zusätzlich weit unter null Grad gehalten werden. Das dürfte mehr Strom kosten, als die Eiswürfel direkt im Gefrierteil zu lagern.
Wichtig ist außerdem: Bei einem Kühlschrank mit Wassertank sollte das Wasser nicht wochenlang in Tank oder Leitung stehen. Sonst könnten sich Keime vermehren.
Tipp: Wir haben ermittelt. welche Geräte im Haushalt die größten Stromfresser sind.
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@oligs: Kühlschränke, die etwas mehr Kapazität im automatischen Eiswürfelbereiter haben, bekommen in der Bewertung für „Einfrieren“ und hier im Urteil „Automatischer Eiswürfelbereiter“ ein sehr gut.
Bei den bisher getesteten Geräten lagen die Eiswürfelmengen zwischen 1200 und 2000 Gramm. Alle Geräte produzierten und speicherten die Würfel in der Tür, was die Menge begrenzt.
Da die Nachproduktion von Würfeln sehr lange dauert, kommen die Tür-Eiswürfelbereiter im Sommer oft nicht hinterher. Vor allem bei Partys sollte man Eis vorproduzieren oder kaufen und in einem Einschub lagern.
Einige Geräte von LG aber auch Haier haben in unserem Test etwas mehr Eiswürfel bereitet. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Produktfinder der Kühlgeräte mit automatischem Eiswürfelbereiter.
Hallo liebe Warentester, in eurem Artikel zu den Side-by-Side Kühlschränken habt ihr stehen, dass die Nachproduktion sehr langsam von statten geht, „Andere Modelle hingegen lieferten bis zu 1,5 Kilogramm Eiswürfel…“ welche sind das denn genau, das ist für mich nämlich ein sehr wichtiges Kriterium und ich habe nichts weiter dazu finden können. bei meinem aktuellen Samsung läuft leider das Eiswürfelfach gerne im Sommer leer, daher überlege ich Richtung LG (mit craft ice) umzusteigen. Welche sind denn die schnellsten würfelproduzenten? VG
@azbak: Einen Kondensatbehälter haben alle Kühlschränke, nur die Ausführung und Reinigungsfreundlichkeit ist unterschiedlich.
Die Lamellen dienen dazu, das Kondensatwasser schneller zu verdampfen. Wenn dennoch Schimmel entsteht, kann man
beim Kundenservice nachfragen. Wenn sich der Schimmel nicht mechanisch entfernen lässt, helfen nur noch Schimmelentferner.
Man sollte auch den Kühlschrankinnenraum nach Schimmelkeimen untersuchen, denn von dort kommt das Kondensat.
Mittel gegen Schimmel unter www.test.de/Mittel-gegen-Schimmel-Hausmittel-und-chemische-Keulen-im-Test-4648884-0/
Welche Geräte haben keinen Kondensatbehälter? Meine derzeitige KG-Kombination von Bosch ist leider auf der Geräterückseite oberhalb des Kondensatauffangbehälters stark verschimmelt und dort kann man weder reinigen noch gibt es ein Ersatzteil. D.h. das Wasser läuft erst über 2 Lamellen nach unten, bevor es in den Behälter gelangt.
Eine solche Konstruktion möchte ich gerne vermeiden, weil das nach einigen Jahren zu stinken beginnt.
@proof: Sie beziehen sich auf die Klimaklassen der Geräte, sprich welche Umgebungstemperaturen der Anbieter für sein Gerät empfiehlt. Wir geben diese Klimaklassen als empfohlenen Raumtemperatur an. Die meisten Geräte starten hier bei 10°C (bei reinen Gefriergeräten fast alle), andere bei 16°C.
Wir haben alle Geräte bei 10°C (sowie 25°C und 32°C) geprüft und alle haben bei 10°C funktioniert und deutlich weniger Strom verbraucht als bei 25°C und 32°C.
Sie haben Recht, dass Temperaturen deutlich unter 10°C problematisch werden können.
Für das Kühlfach sind zum Beispiel 4°C Zieltemperatur empfohlen und die Raumtemperatur sollte darüber liegen.
Bei schlecht isolierten Altbaukellern kann die Raumtemperatur im Extremfall an diese Grenze stoßen. Die meisten Keller sollten aber 10°C kaum unterschreiten.
Wer aber auf Nummer sicher gehen will, kann seine Kellertemperatur kontrollieren und sich an die angegebenen Klimaklassen halten.