
Energieverbrauch kostet. Hier erfahren Sie, wann der alte Stromfresser raus sollte. © mauritius images / Chromorange
Kühlgeräte können 15 Jahre alt werden. In dieser Zeit läppert sich der Stromverbrauch. Mit unseren Tipps zu Kauf, Küchenplanung und Betrieb sparen Sie Strom und Geld.
Testergebnisse für 299 Kühlgeräte
Stromkosten beim Kauf einkalkulieren
Wenn ein neuer Kühlschrank her muss, sollten Sie unbedingt die langfristigen Stromkosten einkalkulieren. Denn der Stromverbrauch eines Kühlschranks kann im Laufe der Lebensdauer den Kaufpreis um ein Vielfaches übersteigen. Bei steigenden Energiepreisen gilt das umso mehr. In unseren Tests zeigt sich immer wieder, dass vermeintliche Schnäppchen langfristig teuer werden können.
In unserer Testdatenbank geben wir die voraussichtlichen Stromkosten für 15 Jahre an – auf der Basis aktueller Strompreise. Aktuell (Stand März 2023) nehmen wir einen Preis von 0,40 Euro pro Kilowattstunde an. Die langfristigen Stromkosten berechnen wir, indem wir den im Test gemessenen Energieverbrauch mit der voraussichtlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren multiplizieren.
Alten Kühlschrank austauschen – wann lohnt es sich?
Alte Kühlgeräte können mitunter wahre Stromfresser sein. Aber wann ist ein Austausch finanziell sinnvoll? Und wann lohnt er sich für die Umwelt?
Wann rechnet sich der Kühlschrank-Tausch?
Moderne Kühlgeräte, die in unseren Tests mit guten oder gar sehr guten Noten abschneiden, kosten oft mehr als 1 000 Euro. Deshalb lohnt sich der Austausch finanziell nur, wenn ein richtiger Stromfresser gegen ein sehr sparsames Neugerät getauscht wird. Wir zeigen Ihnen, wie Sie grob abschätzen können, ob und wann sich ein Neukauf rechnet:
- Energieverbrauch messen. Den Energieverbrauch des Altgeräts können Sie mit einem Strommessgerät prüfen. Ermitteln Sie den Verbrauch am besten über einen längeren Zeitraum, beispielsweise eine Woche. Wählen Sie einen Zeitraum ohne Temperaturextreme und versuchen Sie, das Gerät möglichst wenig zu nutzen. Das ist wichtig, da wir den Stromverbrauch im Test auch bei einer sehr geringen Nutzung messen.
- Jahresverbrauch berechnen. Den gemessenen Energieverbrauch rechnen Sie aufs Jahr hoch. Bei einer zehntägigen Messung teilen Sie beispielsweise durch 10 und rechnen dann mal 365, um auf den Jahresverbrauch zu kommen.
- Wunschgerät vergleichen. Suchen Sie sich in unserer Testdatenbank den Jahresenergieverbrauch Ihres Wunschgeräts heraus und ziehen Sie ihn vom ermittelten Jahresverbrauch Ihres Altgerätes ab.
- Sparpotenzial berechnen. Die Differenz (in Kilowattstunden) zwischen Alt- und Wunschgerät multiplizieren Sie mit Ihrem aktuellen Strompreis pro Kilowattstunde. Das Ergebnis zeigt das jährliche Sparpotenzial (in Euro). Wenn Sie den Kaufpreis Ihres Wunschgeräts jetzt durch diese jährlich eingesparten Stromkosten teilen, sehen Sie, wie viele Jahre es ungefähr dauert, bis sich das neue Gerät auszahlt. Einfaches Beispiel: Wenn der neue Kühlschrank 1 000 Euro kostet und jährlich 100 Euro Stromkosten gegenüber dem Altgerät spart, rechnet sich der Neue nach 10 Jahren.
Da Produktion und Entsorgung einen großen Anteil an der Ökobilanz eines Kühlgeräts haben, lohnt sich der Austausch auch für die Umwelt längst nicht in jedem Fall. Ein altes Kühlgerät durch ein neues, sparsames Modell zu ersetzen, ist laut Umweltbundesamt und Ökoinstitut nur selten ökologisch sinnvoll:
- Noch funktionierende Geräte sollten nur getauscht werden, wenn das Gerät vor dem Jahr 2005 gekauft wurde oder ein altes Energielabel mit Klasse B oder schlechter trägt.
- Altgeräte der Klasse A+ oder A sollten spätestens bei einem Defekt durch einen neuen, effizienten Kühlschrank ersetzt werden.
- Für moderne, effiziente Modelle gilt: So lange wie möglich reparieren.
Tipp: Bei älteren Geräten können defekte Dichtungen für einen erhöhten Energieverbrauch verantwortlich sein. Das können Sie einfach erkennen und beheben: Legen Sie eine Taschenlampe ins Gerät und verdunkeln Sie den Raum. Dringt bei geschlossener Tür Licht aus dem Kühlschrank, besteht Handlungsbedarf. Alte Dichtungen lassen sich oft austauschen.
Energielabel als erster Anhaltspunkt
Ohne große Strompreis-Rechnereien gibt das Energielabel im Laden und im Online-Shop einen ersten Anhaltspunkt für den Stromverbrauch eines Kühlgerätes. Das Label informiert über die Energieeffizienzklasse der Geräte und auch über den jährlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden, das Fassungsvermögen der Kühlfächer sowie die Schallemissionen der Geräte.
Zum 1. März 2021 hat das Energielabel für Kühlgeräte ein Update erhalten. Der Grund: Viele Kühlschränke und Kühl-Gefrierkombis sind in den letzten Jahren so sparsam geworden, dass sie in der effizientesten Klasse A+++ landeten, ein Unterschied war anhand des Labels kaum noch zu erkennen.
Neues Energielabel für Kühlschränke und Kombis
Die augenfälligste Änderung des neuen Labels: Die Effizienzklassen werden nicht mehr von A+++ bis D, sondern von A bis G eingeteilt. Die sparsamste Klasse A bleibt erst einmal frei − als Anreiz für die Hersteller, noch sparsamere Geräte zu entwickeln, damit sie in Zukunft wieder zu den Klassenbesten gehören.
Auch die Messverfahren haben sich verändert, deshalb lässt sich die Energieeffizienzklasse älterer Geräte nicht 1:1 mit der neuer Geräte vergleichen.
Details zum neuen Label – auch zu anderen Elektrogeräten wie Geschirrspülern und Fernsehern – haben wir zusammengefasst im Special Energielabel: Das bedeuten die neuen Etiketten.
Mit wenigen Klicks können Sie aus unserem Kühlgeräte-Test energiesparende Kühlschränke und Kühl-Gefrierkombinationen herausfiltern, die mit geringem Stromverbrauch sowohl kühlen als auch einfrieren.
Küchenplanung: Den besten Aufstellort finden
Bei Hitze werden Kühlschränke stromhungrig, wie unsere Messungen (siehe Grafik unten) belegen. Ein sparsamer kleiner Kühlschrank braucht bei 10 Grad Celsius Raumtemperatur nur etwa 18 Kilowattstunden im Jahr. Bei 25 Grad sind es bereits rund viermal so viel, bei 32 Grad sogar sechsmal so viel.

© Erfurth Kluger Infografik
Das überrascht zwar nicht, zeigt aber: Durch eine geschickte Küchenplanung können Sie den Energieverbrauch des Kühlgeräts beeinflussen. Den optimalen Platz stellt eine kühle Außenwand dar, fern von Wärmequellen wie Heizung, Ofen, Herd oder praller Sonne.
Damit Einbaugeräte zuverlässig und effizient kühlen, müssen sie gut ablüften. Klären Sie, wie viel Platz seitlich und nach hinten bleiben muss – das beschreiben die Anbieter oft in den Gebrauchsanleitungen. Im Test fordern einige Anbieter bis zu fünf Zentimeter Luft nach hinten. Wichtig sind auch belüftete Rückwände und Böden im Einbaumöbel.
So arbeiten Kühlschrank und Kombi sparsam
Auch bei der Nutzung im Alltag können Sie das Kühlgerät dabei unterstützen, effizienter für Kälte zu sorgen.
- Nur so kalt wie notwendig. Als Faustregel gilt: Ein Grad wärmer im Kühlschrank bringt 6 Prozent Stromersparnis. Wenn Sie keine schnell verderblichen Lebensmittel wie frisches Fleisch, frischen Fisch oder Meeresfrüchte im Kühlgerät lagern, können Sie es bedenkenlos auf 6 Grad Celsius einstellen.
- Schnellkühl-Funktionen selten nutzen. Viele Kühl- und Gefriergeräte verfügen über spezielle Funktionen, um Lebensmittel schnell abkühlen oder einfrieren zu können. Wird derartiges Supercool oder Superfrost aktiviert, kühlt die Kältemaschine intensiver – und zieht mehr Strom aus der Steckdose. Deshalb sollten Sie die Funktionen nur dann aktivieren, wenn größere Mengen frischer Lebensmittel in die Kälte kommen.
- Lebensmittel kühl transportieren. Kühlboxen und Kühltaschen schützen eingekaufte Lebensmittel vorm Aufwärmen und die Tiefkühlkost vorm Auftauen. Das beugt schnellem Verderb vor und spart Strom: Je weniger Arbeit der Kühlschrank hat, Lebensmittel nach dem Transport wieder auf Soll-Temperaturen abzukühlen, desto günstiger.
- Lebensmittel schnell zurückstellen. Lassen Sie Milch, Käse und andere Lebensmittel nicht unnötig lange auf dem Esstisch stehen. Je weniger sie sich dort erwärmen, desto weniger Zeit und Energie braucht der Kühlschrank fürs erneute Abkühlen.
- Gekochtes ganz abkühlen lassen. Gekochtes gehört möglichst erst nach dem Abkühlen ins Gerät. Getränkekisten sollten Sie nach dem Kauf an einem möglichst kühlen Ort lagern, damit Sie die Flaschen schon etwas vorgekühlt in den Kühlschrank stellen können.
- Eis regelmäßig abtauen. Sofern das Gefrierteil Ihres Gerätes über keine No-Frost-Abtau-Automatik verfügt, sollten Sie es mindestens einmal jährlich abtauen. So beugen Sie allzu dicken Eiskrusten auf den Wärmeübertragern vor und erhöhen die Effizienz des Kühlkreislaufs. Optimal funktioniert das, wenn das Gerät gerade fast leer ist, oder an eiskalten Wintertagen: Sie können die Tiefkühlkost dann während der Abtauzeit – gut verpackt – auf Terrasse oder Balkon parken.
- Anleitung beachten. Lesen Sie die Bedienungsanleitung. Mitunter finden sich auch darin weitere nützliche Tipps zum Energiesparen.
Testergebnisse für 299 Kühlgeräte
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- Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Kühlgeräte und Gefriergeräte – und erhält viele Leserfragen: Reparieren oder neu kaufen? Was ist wichtig bei Einbau und Betrieb?
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- Die besten Geräte im Geschirrspüler-Test der Stiftung Warentest sind teuer im Kauf, dafür sparsam im Verbrauch. Günstige Alternativen gibt es aber auch.
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- Die britische Partnerorganisation der Stiftung Warentest „Which“ warnt vor dem Kauf von 250 von ihr getesteten Kühl- und Gefriergeräten. Grund: Sie fielen in Brandtests...
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@oligs: Kühlschränke, die etwas mehr Kapazität im automatischen Eiswürfelbereiter haben, bekommen in der Bewertung für „Einfrieren“ und hier im Urteil „Automatischer Eiswürfelbereiter“ ein sehr gut.
Bei den bisher getesteten Geräten lagen die Eiswürfelmengen zwischen 1200 und 2000 Gramm. Alle Geräte produzierten und speicherten die Würfel in der Tür, was die Menge begrenzt.
Da die Nachproduktion von Würfeln sehr lange dauert, kommen die Tür-Eiswürfelbereiter im Sommer oft nicht hinterher. Vor allem bei Partys sollte man Eis vorproduzieren oder kaufen und in einem Einschub lagern.
Einige Geräte von LG aber auch Haier haben in unserem Test etwas mehr Eiswürfel bereitet. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Produktfinder der Kühlgeräte mit automatischem Eiswürfelbereiter.
Hallo liebe Warentester, in eurem Artikel zu den Side-by-Side Kühlschränken habt ihr stehen, dass die Nachproduktion sehr langsam von statten geht, „Andere Modelle hingegen lieferten bis zu 1,5 Kilogramm Eiswürfel…“ welche sind das denn genau, das ist für mich nämlich ein sehr wichtiges Kriterium und ich habe nichts weiter dazu finden können. bei meinem aktuellen Samsung läuft leider das Eiswürfelfach gerne im Sommer leer, daher überlege ich Richtung LG (mit craft ice) umzusteigen. Welche sind denn die schnellsten würfelproduzenten? VG
@azbak: Einen Kondensatbehälter haben alle Kühlschränke, nur die Ausführung und Reinigungsfreundlichkeit ist unterschiedlich.
Die Lamellen dienen dazu, das Kondensatwasser schneller zu verdampfen. Wenn dennoch Schimmel entsteht, kann man
beim Kundenservice nachfragen. Wenn sich der Schimmel nicht mechanisch entfernen lässt, helfen nur noch Schimmelentferner.
Man sollte auch den Kühlschrankinnenraum nach Schimmelkeimen untersuchen, denn von dort kommt das Kondensat.
Mittel gegen Schimmel unter www.test.de/Mittel-gegen-Schimmel-Hausmittel-und-chemische-Keulen-im-Test-4648884-0/
Welche Geräte haben keinen Kondensatbehälter? Meine derzeitige KG-Kombination von Bosch ist leider auf der Geräterückseite oberhalb des Kondensatauffangbehälters stark verschimmelt und dort kann man weder reinigen noch gibt es ein Ersatzteil. D.h. das Wasser läuft erst über 2 Lamellen nach unten, bevor es in den Behälter gelangt.
Eine solche Konstruktion möchte ich gerne vermeiden, weil das nach einigen Jahren zu stinken beginnt.
@proof: Sie beziehen sich auf die Klimaklassen der Geräte, sprich welche Umgebungstemperaturen der Anbieter für sein Gerät empfiehlt. Wir geben diese Klimaklassen als empfohlenen Raumtemperatur an. Die meisten Geräte starten hier bei 10°C (bei reinen Gefriergeräten fast alle), andere bei 16°C.
Wir haben alle Geräte bei 10°C (sowie 25°C und 32°C) geprüft und alle haben bei 10°C funktioniert und deutlich weniger Strom verbraucht als bei 25°C und 32°C.
Sie haben Recht, dass Temperaturen deutlich unter 10°C problematisch werden können.
Für das Kühlfach sind zum Beispiel 4°C Zieltemperatur empfohlen und die Raumtemperatur sollte darüber liegen.
Bei schlecht isolierten Altbaukellern kann die Raumtemperatur im Extremfall an diese Grenze stoßen. Die meisten Keller sollten aber 10°C kaum unterschreiten.
Wer aber auf Nummer sicher gehen will, kann seine Kellertemperatur kontrollieren und sich an die angegebenen Klimaklassen halten.