
Kühlgeräte können 15 Jahre alt werden. In dieser Zeit läppert sich der Stromverbrauch. Mit unseren Tipps zu Kauf, Küchenplanung und Betrieb sparen Sie Strom und Geld.
Testergebnisse für 279 Kühlgeräte
Stromkosten beim Kauf einkalkulieren
Wenn ein neuer Kühlschrank her muss, sollten Sie unbedingt die langfristigen Stromkosten einkalkulieren. Denn der Stromverbrauch eines Kühlschranks kann im Laufe der Lebensdauer den Kaufpreis um ein Vielfaches übersteigen. Bei steigenden Energiepreisen gilt das umso mehr. In unseren Tests zeigt sich immer wieder, dass vermeintliche Schnäppchen langfristig teuer werden können.
In unserer Testdatenbank geben wir die voraussichtlichen Stromkosten für die nächsten 15 Jahre an – auf der Basis aktueller Strompreise. Aktuell (Stand Dezember 2022) nehmen wir einen Preis von 0,34 Euro pro Kilowattstunde an. Die langfristigen Stromkosten berechnen wir, indem wir den im Test gemessenen Energieverbrauch mit der voraussichtlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren multiplizieren.
Alten Kühlschrank austauschen – wann lohnt es sich?
Alte Kühlgeräte können mitunter wahre Stromfresser sein. Aber wann ist ein Austausch finanziell sinnvoll? Und wann lohnt er sich für die Umwelt?
Wann rechnet sich der Kühlschrank-Tausch?
Moderne Kühlgeräte, die in unseren Tests mit guten oder gar sehr guten Noten abschneiden, kosten oft einige hundert Euro. Deshalb lohnt sich der Austausch finanziell nur, wenn ein richtiger Stromfresser gegen ein sehr sparsames Neugerät getauscht wird. Wir zeigen wir Ihnen, wie Sie grob abschätzen können, ob und wann sich ein Neukauf rechnet:
- Energieverbrauch messen. Den Energieverbrauch des Altgeräts können Sie mit einem Strommessgerät prüfen. Ermitteln Sie den Verbrauch am besten über einen längeren Zeitraum, beispielsweise eine Woche. Wählen Sie einen Zeitraum ohne Temperaturextreme und versuchen Sie, das Gerät möglichst wenig zu nutzen. Das ist wichtig, da wir den Stromverbrauch im Test auch bei einer sehr geringen Nutzung messen.
- Jahresverbrauch berechnen. Den gemessenen Energieverbrauch rechnen Sie aufs Jahr hoch. Bei einer zehntägigen Messung teilen Sie beispielsweise durch 10 und rechnen dann mal 365, um auf den Jahresverbrauch zu kommen.
- Wunschgerät vergleichen. Suchen Sie sich in unserer Testdatenbank den Jahresenergieverbrauch Ihres Wunschgeräts heraus und berechnen Sie die Differenz im Stromverbrauch, indem Sie die Werte subtrahieren.
- Sparpotenzial berechnen. Diesen Wert (in Kilowattstunden) multiplizieren Sie mit Ihrem aktuellen Strompreis pro Kilowattstunde, um das jährliche Sparpotenzial (in Euro) zu erhalten. Wenn Sie den Kaufpreis Ihres Wunschgeräts durch diese jährlich eingesparten Stromkosten teilen, erfahren Sie, wie viele Jahre es ungefähr dauert, bis sich das neue Gerät auszahlt.
Da Produktion und Entsorgung einen großen Anteil an der Ökobilanz eines Kühlgeräts haben, lohnt sich der Austausch auch für die Umwelt längst nicht in jedem Fall. Ein altes Kühlgerät durch ein neues, sparsames Modell zu ersetzen, ist laut Umweltbundesamt und Ökoinstitut nur selten ökologisch sinnvoll:
- Noch funktionierende Geräte sollten nur getauscht werden, wenn das Gerät vor dem Jahr 2005 gekauft wurde oder ein altes Energielabel mit Klasse B oder schlechter trägt.
- Altgeräte der Klasse A+ oder A sollten spätestens bei einem Defekt durch einen neuen, effizienten Kühlschrank ersetzt werden.
- Für moderne, effiziente Modelle gilt: So lange wie möglich reparieren.
Tipp: Bei älteren Geräten können defekte Dichtungen für einen erhöhten Energieverbrauch verantwortlich sein. Das können Sie einfach erkennen und beheben: Legen Sie eine Taschenlampe ins Gerät und verdunkeln Sie den Raum. Dringt bei geschlossener Tür Licht aus dem Kühlschrank, besteht Handlungsbedarf. Alte Dichtungen lassen sich oft austauschen.
Energielabel als erster Anhaltspunkt
Ohne große Strompreis-Rechnereien gibt das Energielabel im Laden und im Online-Shop einen ersten Anhaltspunkt für den Stromverbrauch eines Kühlgerätes. Das Label informiert über die Energieeffizienzklasse der Geräte und auch über den jährlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden, die Volumina der Kühlfächer sowie die Schallemissionen der Geräte.
Zum 1. März 2021 hat das Energielabel für Kühlgeräte ein Update erhalten. Der Grund: Viele Kühlschränke und Kühl-Gefrierkombis sind in den letzten Jahren so sparsam geworden, dass sie in der effizientesten Klasse A+++ landeten, ein Unterschied war anhand des Labels kaum noch zu erkennen.
Neues Energielabel für Kühlschränke und Kombis
Die augenfälligste Änderung des neuen Labels: Die Effizienzklassen werden nicht mehr von A+++ bis D, sondern von A bis G eingeteilt. Die sparsamste Klasse A bleibt erst einmal frei − als Anreiz für die Hersteller, noch sparsamere Geräte zu entwickeln, damit sie in Zukunft wieder zu den Klassenbesten gehören.
Auch die Messverfahren haben sich verändert, deshalb lässt sich die Energieeffizienzklasse älterer Geräte nicht 1:1 mit der neuer Geräte vergleichen.
Details zum neuen Label – auch zu anderen Elektrogeräten wie Geschirrspülern und Fernsehern – haben wir zusammengefasst im Special Energielabel: Das bedeuten die neuen Etiketten.
Mit wenigen Klicks können Sie aus unserem Kühlgeräte-Test energiesparende Kühlschränke und Kühl-Gefrierkombinationen herausfiltern, die mit geringem Stromverbrauch sowohl kühlen als auch einfrieren.
Küchenplanung: Den besten Aufstellort finden
Bei Hitze werden Kühlschränke stromhungrig, wie unsere Messungen (siehe Grafik unten) belegen. Ein sparsamer kleiner Kühlschrank braucht bei 10 Grad Celsius Raumtemperatur nur etwa 18 Kilowattstunden im Jahr. Bei 25 Grad sind es bereits rund viermal so viel, bei 32 Grad sogar sechsmal so viel.

Das überrascht zwar nicht, zeigt aber: Durch eine geschickte Küchenplanung können Sie den Energieverbrauch des Kühlgeräts beeinflussen. Den optimalen Platz stellt eine kühle Außenwand, fern von Wärmequellen wie Heizung, Ofen, Herd oder praller Sonne dar.
Damit Einbaugeräte zuverlässig und effizient kühlen, müssen sie gut ablüften. Klären Sie, wie viel Platz seitlich und nach hinten bleiben muss – das beschreiben die Anbieter oft in den Gebrauchsanleitungen. Im Test fordern einige Anbieter bis zu fünf Zentimeter Luft nach hinten. Wichtig sind auch belüftete Rückwände und Böden im Einbaumöbel.
So arbeiten Kühlschrank und Kombi sparsam
Auch bei der Nutzung im Alltag können Sie das Kühlgerät dabei unterstützten, effizienter für Kälte zu sorgen.
- Nur so kalt wie notwendig. Als Faustregel gilt: Ein Grad wärmer im Kühlschrank, bringt 6 Prozent Stromersparnis. Lagern sie keine schnell verderblichen Lebensmittel wie frisches Fleisch, frischen Fisch oder Meeresfrüchte im Kühlgerät, können Sie ihn bedenkenlos auf 6 Grad Celsius einstellen.
- Schnellkühl-Funktionen selten nutzen. Viele Kühl- und Gefriergeräte verfügen über spezielle Funktionen, um Lebensmittel schnell abkühlen oder einfrieren zu können. Wird derartiges Supercool- oder Superfrost aktiviert, kühlt die Kältemaschine intensiver – und zieht mehr Strom aus der Steckdose. Deshalb sollten Sie die Funktionen nur dann aktivieren, wenn größere Mengen frischer Lebensmittel in die Kälte kommen.
- Lebensmittel kühl transportieren. Kühlboxen und Kühltaschen schützen eingekaufte Lebensmittel vorm Aufwärmen und die Tiefkühlkost vorm Auftauen. Das beugt schnellem Verderben vor und spart Strom: Je weniger Arbeit der Kühlschrank hat, Lebensmittel nach dem Transport wieder auf Soll-Temperaturen abzukühlen, desto günstiger.
- Lebensmittel schnell zurückstellen. Lassen Sie Milch, Käse und andere Lebensmittel nicht unnötig lange auf dem Esstisch stehen. Je weniger sie sich dort erwärmen, desto weniger Zeit und Energie braucht der Kühlschrank fürs erneute Abkühlen.
- Gekochtes ganz abkühlen lassen. Gekochtes gehört möglichst erst nach dem Abkühlen ins Gerät. Getränkekisten sollten Sie nach dem Kauf an einem möglichst kühlen Ort lagern, damit Sie die Flaschen schon etwas vorgekühlt in den Kühlschrank stellen können.
- Eis regelmäßig abtauen. Sofern das Gefrierteil Ihres Gerätes über keine No-Frost-Abtau-Automatik verfügt, sollten Sie es mindestens einmal jährlich abtauen. So beugen Sie allzu dicken Eiskrusten auf den Wärmeübertragern vor und erhöhen die Effizienz des Kühlkreislaufs. Optimal funktioniert das, wenn das Gerät gerade fast leer ist oder an eiskalten Wintertagen: Sie können die Tiefkühlkost dann während der Abtauzeit – gut verpackt – auf Terrasse oder Balkon parken.
- Anleitung beachten. Lesen Sie die Bedienungsanleitung. Mitunter finden sich auch darin weitere nützliche Tipps zum Energiesparen.
Testergebnisse für 279 Kühlgeräte
-
- Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Kühlgeräte und Gefriergeräte – und erhält viele Leserfragen: Reparieren oder neu kaufen? Was ist wichtig bei Einbau und Betrieb?
-
- Was einmal kaputt ist, bleibt meist auch kaputt – das zeigt eine nicht-repräsentative Umfrage der Stiftung Warentest mit mehr als 10 000 Teilnehmern. Abgefragt hatten...
-
- Seit März 2021 gilt ein strengeres Energielabel für Kühlschränke, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Fernseher. Die Klassen A+ bis A+++ verschwinden. Wir klären auf.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@KapJam: Zunächst einmal sind Schwankungen in einem Gefrierfach bzw. Kühlschrank normal. Diese sollten sich jedoch bei einem auf -18 Grad eingestellten Gefrierfach in einem Toleranzbereich von etwa +/- 25% einpegeln. Schwankungen entstehen u.a. durch Öffnung des Gefrierfaches oder das Einlegen von neuem Gefriergut.
Wichtig ist es hier, die Lufttemperatur von der Temperatur des Gefriergutes zu unterscheiden. Die Lufttemperatur kann sehr viel schneller und in einem größeren Bereich schwanken. Daher werden bei unseren Tests die Thermoelemente in ein so genanntes Thermopaket eingebracht, welches die Eigenschaften eines Lebensmittels simuliert. Unsere Ergebnisse wurden nach Außen übertragen, ohne dass die Tür geöffnet werden muss. Auch beurteilen wir immer einen stationäre Betriebszustand. An dieser Stelle kann nicht beurteilt werden, inwieweit das von Ihnen eingesetztes Messelement vergleichbare Messergebnisse lieferte oder diese von Türöffnungen, Schwankungen wie durch No-Frost Technik gegeben und durch die Lage im Gefrierfach bedingt sein können.
Wenn die Messpakete kurzzeitig eine Temperatur wärmer als -9 Grad erreichen, stufen wir dies als Mangel ein, da ab ca. -9 Grad kälteresistente Bakterien ihre Aktivitäten verstärken können. Dauerhaft sollten die Temperaturen der Messpakete aber im Mittel um die -18 Grad liegen. Bitte beachten Sie auch, dass es im Gefrierfach durchaus kältere und wärmere Zonen gibt. Wir positionieren deshalb mehrere Pakete und prüfen die Einzeltemperaturen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
aus reinem Interesse habe ich in meine Kühl- Gefrierkombination einen Temperaturlogger gelegt. Dabei habe ich festgestellt, dass die Temperatur im Gefrierteil in einer gleichmäßigen Kurve alle 6 Stunden von -9 Grad bis -27 Grad schwankt; im Kühlteil von +6 bis -2 (oberstes Fach, 5cm von der Rückwand). Ich frage mich, ob das in Ordnung ist. Wir verhielten sich die Geräte im Test hierbei? Was verbirgt sich hinter dem Testkriterium Temperaturstabilität?
Herzlichen Dank!
@neon-grau: In unserem Produktfinder finden Sie noch zwei verfügbare Modelle.
Es gibt einige Gründe dafür, warum kaum noch kleine Kühlschränke hergestellt werden:
1. Nachfrage: Die Nachfrage nach kleinen Kühlschränken ist geringer als die Nachfrage nach größeren Kühlschränken. Daher lohnt es sich für Hersteller möglicherweise nicht, in die Produktion von kleinen Kühlschränken zu investieren.
2. Energieeffizienz: Größere Kühlschränke sind oft energieeffizienter als kleine Kühlschränke, da sie eine größere Fläche haben, um die Kälte zu verteilen. Dies kann dazu beitragen, Energiekosten zu senken.
3. Preis: Kleine Kühlschränke sind oft teurer als größere Kühlschränke im Verhältnis zu ihrer Größe und Kapazität. Daher entscheiden sich viele Kunden möglicherweise für den Kauf eines größeren Kühlschranks, um mehr Platz für ihr Geld zu bekommen.
5,- Euro ausgegeben, nur um festzustellen, dass hier offenbar nur Kühlschränke für mehr als 6-köpfige Familien getestet werden... Ganz normale Kühlschränke, die unter die Arbeitsplatte passen, werden entweder nicht mehr hergestellt oder hier ignoriert. Absurd!
Also die Stiftung Warentest ist keine Stiftung Ökotest und keine Umweltbehörde.
Es ist die Aufgabe der Stiftung zu beraten und zu testen. Es ist nicht Aufgabe den Kunden vom Konsum abzuhalten etc.