Testsieger Cillit Bang und andere Spezialsprays rücken hartnäckigem Fett und Eingebranntem kraftvoll zu Leibe. Die Schwächlinge dagegen richten weniger aus als Scheuermilch und Universalreiniger.
Testergebnisse für 21 Küchenreiniger 06/2016
Ausgerechnet Mr Muscle. Ein Küchenreiniger mit so klangvollem Namen lässt auf tatkräftige Hilfe beim Hausputz hoffen. Doch der Muskelprotz aus dem Hause SC Johnson bringt es nicht – seine Reinigungskraft geht gegen Null. Als Einziger kassiert er im Test ein Mangelhaft. Aber vielleicht haben wir das Marketing auch einfach falsch verstanden und Mr Muscle will gar nicht beim Saubermachen helfen, sondern vor allem für kräftige Oberarme sorgen. Wie auch immer: Für jene, die ihr Muskeltraining lieber ohne Putzlappen absolvieren, bietet der Markt zum Glück noch andere Mittel.
Gründlich und schonend
Die geprüften Spezialreiniger für die Küche versprechen, wirksam gegen Schmutz und Fett rund um Herd und Spüle vorzugehen. 11 der 17 Sprays schaffen das tatsächlich gut – und sind so schonend zu Oberflächen und zur Umwelt, dass sie am Ende ein gutes test-Qualitätsurteil erzielen. Champion ist Cillit Bang, eines der teuersten Produkte im Test. Das Spray mit 750 Milliliter Inhalt kostet 3,10 Euro. Doch auch das günstigste Spray, Putzmeister von Aldi (Nord) mit gleicher Menge für 1,19 Euro, ist ganz vorn dabei.
Alternativ zu solchen speziellen Fettreinigersprays bietet der Handel die Klassiker Scheuermilch und Universalreiniger. Können sie den Spezialisten das Putzwasser reichen? Um das zu beantworten, haben wir je zwei dieser Produkte exemplarisch mitgetestet. „Schlecht sind sie nicht, aber auch nicht so gut wie die besten Spezialmittel“, fasst der Projektleiter des Tests, Konrad Giersdorf, das Ergebnis zusammen. Dafür muss bei ihnen niemand Triefnase oder rote Augen fürchten. Die Spezialsprays hingegen können die Schleimhäute reizen.

Im Prüflabor. Gleiche Bedingungen für alle Reiniger. So treten sie am Wischgerät gegeneinander an. © Stiftung Warentest
Um ein möglichst objektives Bild von der Reinigungskraft der Putzmittel zu bekommen, haben wir sie auf einem Prüfstand gegeneinander antreten lassen. Kleine Schwämmchen fahren mit einer genau bemessenen Menge Reinigungsmittel auf einer Edelstahlplatte hin und her, die mit typischem Küchenschmutz beschichtet ist. Zuerst mussten sich die Reiniger gegen ein Fettgemisch aus Speiseölen und Rußpartikeln durchsetzen, das zuvor im Trockenschrank gealtert wurde. Im zweiten Test mussten sie Bratensoße entfernen, die wir bei 200 Grad Celsius auf der Stahlplatte eingebrannt hatten.

Im Vergleich. Welcher Reiniger gut wirkt, wird am Wischtisch schnell sichtbar. © Stiftung Warentest
100 Mal ist nichts passiert
Die Unterschiede sind zum Teil enorm. Während Testsieger Cillit Bang die fettverschmutzte Stahlplatte nach 18 Mal hin und her zum Glänzen bringt, haben wir den Versuch mit Mr Muscle nach 100 Wischgängen abgebrochen. Es wurde einfach nicht sauber. Auch bei der eingebrannten Bratensoße liegen Welten zwischen den Extremen: Bei Cillit Bang ist der hartnäckige Schmutz nach 25 Wischgängen zu 80 Prozent verschwunden. Der Muskelmann entfernt in gleicher Zeit gerade mal 5 Prozent.
Und wie schlagen sich die Alternativen? Die Scheuermilch von Viss und die von Frosch putzen das gealterte Fett gut weg, schwächeln aber etwas bei der eingebrannten Soße. Bei den Universalreinigern – Der General und Meister Proper – ist es genau andersherum: Sie sind kraftvoll gegen Eingebranntes und schwächer beim Fett. Mit den wirksamsten Spezialmitteln ist man also insgesamt besser gegen den vielfältigen Schmutz in der Küche gewappnet.
Dass sie meist leichter mit dem Dreck fertig werden, liegt an ihren Wirkstoffen. „Neben Tensiden zum Fettlösen, die alle geprüften Mittel enthalten, finden sich in den meisten Spezialreinigern zudem alkalische Aminoalkoholverbindungen“, sagt Chemiker Giersdorf. „Sie erhöhen die Wirksamkeit der Tenside und lassen den Dreck aufquellen, was ihn besser löslich macht.“
Auf dieses Prinzip baut auch der einzige „Bio-Fettreiniger“ im Test: Frosch setzt neben pflanzlichen Stoffen wie Grapefruitextrakt ebenfalls auf Aminoalkoholverbindungen – bleibt aber eher machtlos gegen Schmutz. Es kommt eben auch auf Menge und Mischung der Wirkstoffe an. Das haben andere Hersteller besser im Griff. Sanft ist der Bio-Frosch schon, aber das sind auch einige konventionelle Mittel. Anders die Zitronenscheuermilch aus gleichem Hause: Sie schont Umwelt und Gesundheit am meisten. Gut ist sie obendrein.
Sprays reizen die Schleimhäute
Die alkalischen Substanzen in den Fettreinigern können Schleimhäute reizen – wie stark, hängt davon ab, welche Stoffe der Hersteller in die Flasche mixt. „Man sollte darauf achten, den Sprühnebel nicht einzuatmen oder in die Augen zu bekommen“, so Konrad Giersdorf. „Für Menschen mit empfindlicher Haut empfehlen sich zudem Handschuhe.“ Auch Scheuermilch und Universalreiniger haben Reizpotenzial. Da sie aber nicht versprüht, sondern flüssig angewendet werden, besteht für Augen und Atemwege kaum Gefahr.
Oft leicht biologisch abbaubar
Jedes Reinigungsmittel gelangt nach dem Putzen ins Abwasser. Wie kommen die Kläranlagen mit den Substanzen zurecht? Die meisten Mittel sind biologisch leicht abbaubar. Am stärksten belastet der Fettlöser von Viss die Gewässer, am wenigsten die Scheuermilch von Frosch.
Je weniger Putzmittel erforderlich ist, desto besser. Die übliche Anwendung sieht so aus: aufsprühen, einwirken lassen, abwischen. Lässt sich der Schaum gleichmäßig aufsprühen und haftet zudem gut auf der Oberfläche, erhöht das die Wirksamkeit und ermöglicht sparsames Arbeiten – gut für Umwelt und Geldbeutel. Cillit Bang, Meister Proper und Frosch tun sich hier positiv hervor.
Meist sanft zu Oberflächen

Schäden auf Holz. Alle Fettreiniger greifen Holzoberflächen an. Tropfen hinterlassen Spuren, wie der Test zeigt.
Schimmer auf Metall. Mr Muscle greift metallhaltige Satinox-Beschichtungen an. Die anderen Reiniger sind sanfter. © Stiftung Warentest
Viele in der Küche gängige Metalle und Kunststoffe greifen die Reiniger kaum an, wie der Test zeigt. Die meisten Anbieter schränken aber die Anwendung etwa für Holz, Aluminium und lackierte Flächen ein. Ansonsten heißt es für die Materialschonung: alles im grünen Bereich. Die Hersteller haben offenbar die Rezepturen verbessert – im Test 2006 sahen die Ergebnisse weniger erfreulich aus.
Allein Mr Muscle verschafft dem Glanz metallhaltiger Satinox-Oberflächen einen hässlichen Schimmer (siehe Foto oben rechts). Ausgerechnet Mr Muscle.
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Die Artikel haben ja leider überhaupt nichts mit den getesteten Produkten zu tun ...
Und allgemeine Reinigungstipps gibt es im Internet an anderer Stelle wirklich genug ...
Na und für die Schreibwütigen, die immer etwas "schreiben müssen" egal ob es passt oder nicht, gibt es doch im Netz wirklich genügend Foren ...
Schade - wäre ein guter Platz für eine sachliche Diskussion zu fast allen Reinigern gewesen.
"Und wenn der gute Herr krank ist dürften wir die Allgemeinheit seine Heilungskosten zahlen." Nur wenn er gesetzlich versichert ist. Wenn er gar nicht oder privat versichert ist, ist es sein Problem bzw. das der Kunden seiner Versicherung.
"Universalverdünnung hat meist einen intensiven Geruch und enthält häufig gesundheitsschädliche Bestandteile. Im Innenbereich sollte für eine gute Belüftung gesorgt werden. Universalverdünnung versprödet oder löst Kunststoffteile."
Und das preist der gute Herr hier als Fettreiniger an. Da fehlen mir die Worte. Und wenn der gute Herr krank ist dürften wir die Allgemeinheit seine Heilungskosten zahlen. Prosit!
Ich benutze in meiner Küche:
5%-igen Essig
Mikrofasertücher
den "Grünen Stein" für die Ceran-Kochfläche, falls nötig
Haushalts-Natron
Dazu eine interessante Sendung vom WDR - sehr empfehlenswert ....
http://www.ardmediathek.de/tv/Der-Haushaltscheck/Keimfrei-um-jeden-Preis-ekeln-wir-uns-/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7613208&documentId=34294932
Auf unempfindlichen Flächen wie Edelstahl, Keramik, Arbeitsplatten ist m.E. das was es heute als Universalverdünner - früher Notro genannt - in Baumärkten zu kaufen gibt der beste Fett und Drecklöser.