
Absturz. TerraUSD sollte eine stabile Kryptowährung sein, doch unlängst ist ihr Wert nahezu komplett eingebrochen. © Getty Images / iStockphoto
Das Versagen der „stabilen Münze“ TerraUSD sorgt für Turbulenzen in der Krypto-Szene. Auch Bitcoin ist betroffen.
Hohe Verluste bei TerraUSD
Im Mai 2022 ist die Kryptowährung TerraUSD und die damit verbundene Anlage Luna auf einen Wert von nahezu null eingebrochen. In der Folge haben auch viele andere Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether massiv an Wert verloren. TerraUSD sollte als sogenannter Stablecoin eine stabile Kryptowährung sein, die den Wert des Dollars eins zu eins nachbildet.
Stablecoins als Tauschwährung
Wozu ist überhaupt eine Kryptowährung notwendig, die einfach nur genau so viel wert ist wie ein US-Dollar? Mit diesen sogenannten Stablecoins sollen sich beispielsweise Gewinne aus anderen Kryptowährungen sichern lassen, ohne dass das Kryptogeld in eine „echte“ Währung getauscht werden muss und damit zum Beispiel Gebühren fällig werden.
Außerdem kann man bei einigen Kryptobörsen nicht so einfach in Dollar oder Euro zahlen. Um die Spekulation mit anderen Kryptowährungen zu ermöglichen, ist es nötig, einen Stablecoin zu der Kryptobörse zu transferieren.
Sicherung hat versagt
Damit Stablecoins ihr Versprechen einlösen können, ihre digitalen Münzen eins zu eins in eine andere Währung umzutauschen, geben Anbieter wie Tether an, entsprechende Reserven in Dollar, Staatsanleihen und ähnlichen Anlagen zu halten. TerraUSD versprach hingegen nur, ihre digitale Münze gegen eine andere Kryptowährung, Luna, im Wert von einem Dollar zu tauschen. Die Herstellung der Währung Luna war unbegrenzt möglich. Als Sicherheiten waren vor allem Bitcoin hinterlegt. Anscheinend verloren die Investoren nach und nach das Vertrauen in das Projekt. Folge: ein Ausverkauf zu immer niedrigeren Preisen.
Milliarden vernichtet
Laut Finanzmagazin Bloomberg wurde bei den beiden Kryptowährungen TerraUSD und Luna ein Marktwert von 60 Milliarden US-Dollar vernichtet. US-Finanzministerin Janet Yellen hält es nach dem TerraUSD-Crash für „sehr angemessen“, den Stablecoin-Sektor noch in diesem Jahr stärker zu regulieren. Mehr zur Krypto-Thematik finden Sie im Beitrag Bitcoins: So funktioniert die Kryptowährung.
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Die amerikanische Finanzministerin und ehemalige FED Chefin hält es also für angemessen, Stable Coins zu regulieren. Ich mutmaße hier mal. Sie möchte da auf den reichen Erfahrungsschatz der großen Notenbanken zurückgreifen, wie sie in den vergangenen Jahrzehnten die Währungen stabil gehalten haben. Und nein, das war jetzt keine Ironie, das war Zynismus.