
© Stiftung Warentest

Die größte Gefahr droht Anlegern nicht von einem spektakulären Finanzkollaps, sondern durch eine schleichende Entwertung ihrer Ersparnisse. Das Zinsniveau ist seit Jahren so niedrig, dass mit sicheren Geldanlagen nicht einmal ein Inflationsausgleich möglich ist.
Niedrigzinsen. Die Regierungen der großen Industrienationen haben großes Interesse an dauerhaft niedrigen Zinsen. So sparen sie viel Geld bei der Aufnahme neuer Kredite, können notfalls immer wieder Konjunkturprogramme auflegen und damit der Wirtschaft unter die Arme greifen.
Inflation. Die Preissteigerungsraten sind zwar im historischen Vergleich moderat, liegen aber höher als die Rendite, die mit sicheren Geldanlagen zu erzielen ist – wohlgemerkt vor der unvermeidlichen Besteuerung. Nach Abzug der Abgeltungsteuer sieht die Rechnung noch düsterer aus. In normalen Zeiten würden bei steigender Inflation auch die Zinsen steigen, aber das ist zurzeit nicht wahrscheinlich. Eher müssen Anleger befürchten, dass die Inflation über steigende Immobilien- und folglich Mietpreise sowie steigende Energiepreise angeheizt wird, ohne dass sich die Zinslandschaft ändert. Davon wären sie im Hinblick auf ihre Altersvorsorge gleich mehrfach betroffen, da auch die Renditen von Rentenversicherungen und Pensionskassen unter den Niedrigzinsen leiden (siehe „Lebensversicherung: Die deutschen Verunsicherer“). Ein negativer Realzins hilft den Staaten bei der Entschuldung auf Kosten seiner Bürger.
Fazit: Sichere Sparanlagen braucht trotzdem jeder. Deshalb ist es wichtiger denn je, sich die besten Angebote herauszupicken (siehe Produktfinder Zinsen).
-
- Sichere Zinsprodukte bringen kaum Rendite – jedenfalls zu wenig für einen langfristigen Vermögensaufbau. Wer sich damit nicht abfinden will, muss seine Zinsanlagen um...
-
- Ein Jahr nach dem Tiefpunkt des Corona-Crashs haben sich die Börsen erholt und erreichen neue Höchststände. Wir zeigen, wie sich verschiedene Anlagen entwickelt haben.
-
- Die Inflation steigt. Was tun? Nur mit Sachwerten lässt sich gegensteuern. Finanztest zeigt, wie Sparer mit Aktien, Gold oder Immobilien ihr Geld vor Inflation schützen.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.