Kreuz­fahrt

Kreuz­fahrt-Tipps: Das sollten Sie vor der Buchung wissen

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Immer mehr Menschen erfüllen sich den Traum vom Urlaub auf dem Kreuz­fahrt­schiff. Damit die Kosten nicht ausufern, sollten Einsteiger ein paar Dinge beachten.

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Kreuz­fahrten richten sich heute an ein Massenpublikum

An Kreuz­fahrten scheiden sich die Geister. Die einen sind von den schwimmenden Mega-Hotels begeistert, für andere sind Kreuz­fahrt­schiffe ein Beispiel für abschre­ckenden Massen­tourismus. In Deutsch­land waren Schiffs­reisen lange auf einen kleinen, elitären Kreis beschränkt – meist gut betuchte, nicht mehr ganz junge Urlauber. Elegante Kleidung und als Höhe­punkt das Captains Dinner bestimmten das Leben an Bord. Mit dem ersten Aida-Clubschiff 1996 änderte sich das: Aida über­nahm das amerikanische Konzept der „Spaß-Schiffe“ mit einer ungezwungenen und lockeren Atmosphäre, die auch jüngere Gäste ansprach. Seither ist die Zahl der Kreuz­fahrt-Urlauber stetig gewachsen.

Tipp: Denken Sie bei der Buchung auch an eine Auslandskrankenversicherung. Diese können Sie separat abschließen – Reedereien und Reise­versicherer bieten aber auch spezielle Versicherungs­pakete für Kreuz­fahrten an, die wir in unserem großen Kreuzfahrt-Check unter die Lupe genommen haben.

Schnupper­angebote nutzen

Wer sich noch nicht sicher ist, ob er zu den Kreuz­fahrt­gegnern oder –fans gehört und den Urlaub auf See ausprobieren möchte, kann Schnupper­angebote nutzen. 3-Tages-Fahrten gibt es für etwa 300 Euro pro Person ohne Anreise und Neben­kosten. Einen Über­blick finden Sie im Internet etwa auf kreuzfahrten.de oder e-hoi.de, Stich­wort: Mini- oder Schnupper­kreuz­fahrten.

Themen­kreuz­fahrten liegen im Trend

Der Branchen­verband Clia verzeichnet in Europa seit Jahren steigende Passagierzahlen. 2017 gingen allein aus Deutsch­land 2,2 Millionen Menschen an Bord. Die Reede­reien vergrößern stetig ihre Flotten. Auch nach der Katastrophe der Costa Concordia im Januar 2012, bei der 32 Menschen ums Leben kamen, hat sich nichts am positiven Trend der Passagierzahlen verändert. Ein Trend in der Kreuz­fahrt­branche sind Themen­kreuz­fahrten, mit ganz unterschiedlichen Ziel­gruppen: Heavy-Metal-Kreuz­fahrten für Rocker, Schiffs­reisen für Schlager-Fans, Comedy-Kreuz­fahrten oder sogenannte Rainbow-Cruises für die LGBT-Community, also für Lesben, Schwule, Bise­xuelle und Trans­gender-Personen.

Publikum bestimmt die Bord­sprache

Ein Schiff voller Rocker ist jedoch die Ausnahme. Die vier Anbieter aus unserem großen Kreuzfahrt-Check wenden sich an ein breites Publikum, vor allem an Paare und Familien. Hinsicht­lich der Bord­sprache unterscheiden sie sich jedoch. Bei MSC und Costa ist die Bord­sprache Eng­lisch, weil beide Anbieter ein interna­tionales Publikum haben. Aida und Tui Cruises haben eher eine deutsch­sprachige Zielgruppe, hier ist Deutsch die Bord­sprache.

Deutsche Abfahrts­häfen für Kreuz­fahrten: Hamburg, Kiel, Warnemünde

Wie sauber ein Schiff unterwegs ist, hängt stark davon ab, in welchen Gewässern es unterwegs ist. Die Stiftung Warentest hat auch den Umwelt­schutz bei Kreuz­fahrten untersucht. Der Test zeigt, dass die Schiffe in Nord- und Ostsee sauberer sind als in außer­europäischen Gewässern, weil hier strengere Umwelt­anforderungen gelten. Der besonders schädliche Kraft­stoff Schweröl beispiels­weise darf nur mit Abgasfilter einge­setzt werden. Außerdem können Urlauber die deutschen Abfahrts­häfen mit der Bahn erreichen und müssen nicht fliegen. So verringern sich auch die CO2-Emissionen. Kreuz­fahrt­schiffe legen etwa in Hamburg, Kiel und Warnemünde an.

Wann ist die beste Reise­zeit für eine Kreuz­fahrt?

Mittel­meer­fahrten können Sie von April bis Oktober unternehmen. Die beste Zeit für eine Kreuz­fahrt in die Karibik ist von November bis Mai, Nord- und Ostseefahrer verreisen am besten zwischen Ende Mai und Mitte September.

Kabinenkategorie bestimmt den Grund­preis

Im Pauschal­preis für eine Kreuz­fahrt ist enthalten:

  • die Unterbringung in der gewählten Kabinenkategorie
  • Voll­pension
  • viele Sport- und Unterhaltungs­angebote.

Der Preis wird vor allem durch die Kabinenkategorie bestimmt. Am güns­tigsten sind fens­terlose Innen­kabinen. Allein­reisende müssen meist einen hohen Aufschlag zahlen.

Spar-Angebote nutzen

Wer günstig buchen will und flexibel ist, sollte sich die Aktions­angebote ansehen. Fast alle Reedereien haben beispiels­weise preisgüns­tige „Angebote der Woche“ sowie Früh­bucher- und Last-Minute-Rabatte. Meist gibt es einen Treuebonus. Kinder reisen in der Kabine der Eltern oft kostenlos. Nicht vergessen: Zum Kreuz­fahrt­preis kommen oft noch Anfahrts­kosten.

Extra­kosten: Was zum Pauschal­preis dazu kommt

Mit dem Pauschal­preis ist es meist nicht getan, denn die Gesamt­kosten für eine Kreuz­fahrt setzen sich aus vielen Einzel­posten zusammen. Hinzu kommt die Bord­rechnung. Sie umfasst häufig das Trinkgeld, Kosten für Getränke, Well­ness­anwendungen und Ausflüge. Wer noch Souvenirs und Fotos kauft oder in kosten­pflichtigen Restaurants isst, muss deutlich mehr zahlen. Laut Insidern bestreiten die Reedereien ein Drittel ihres Umsatzes mit den Zusatz­angeboten an Bord.

Lohnen sich Mobil­funk­tarife der Kreuz­fahrtanbieter?

Auf hoher See bauen Schiffe ein eigenes Mobil­funk­netz auf, das mit einem teuren Satellitennetz verbunden ist. Wir haben die Mobilfunktarife von Aida, Costa, MSC und Tui Cruises verglichen und bei den Netz­betreibern Telefónica, Telekom und Vodafone nachgefragt, was es kostet, das Smartphone auf See zu nutzen. In unserem großen Kreuzfahrt-Check decken wir Kostenfallen auf und sagen, in welchen Fällen es güns­tiger ist, ein Daten- oder Mobil­funk­paket bei den Kreuz­fahrtanbietern zu buchen.

Ausflüge recht­zeitig buchen

Oft liegen die Anle­geplätze der Kreuz­fahrt­schiffe so günstig, dass sich Ausflüge auf eigene Faust lohnen. Die Alternative sind organisierte Ausflüge. Beliebte Angebote sind oft schon lange vor Reise­beginn ausgebucht. Wollen Sie unbe­dingt einen bestimmten Ausflug machen, sollten Sie recht­zeitig buchen. Gehen Sie auf eigene Faust an Land, empfehlen wir, sich beispiels­weise in der Bord­zeitung oder bei der Crew über Sicher­heits­hinweise zu ihrem Ausflugs­ziel zu informieren. Wie Passagiere auch selbst zu ihrer Sicherheit beitragen können, zeigt unser Test. Recht­zeitiges Zurück­kommen ist in jedem Fall Pflicht. Die Schiffe warten nicht auf Nach­zügler.

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j.kritschker am 22.07.2019 um 17:45 Uhr

Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Artikel frei geschaltet

IrisGruber am 22.06.2019 um 18:26 Uhr
Kommentar von Frank Heidtmann "Keine Moralpredigt"

Ich habe soeben den Kommentar von Frank Heidtmann "Keine Moralpredigt" zu dem Thema Kreuzfahrten und das Klima in der Ausgabe Juli 2019 gelesen und kann es kaum glauben, dass Sie diesen Kommentar eines an "Ewig Gestrigen" auch noch drucken.
Im Gegenteil: Von einer guten Finanzzeitschrift erwarte ich im Besonderen Hintergründe zu Finanzanlagen etc. wie sie sich auf Umwelt, Klima und Menschen auswirken und ganz besonders sollte auch immer das Thema Moral eine wichtige Rolle einnehmen.
Man sieht doch schon am Beispiel der aktuellen immer höheren Mieten, dass es eben nicht so weiter gehen kann "Hauptsache die Rendite stimmt". Ich jedenfalls möchte nicht auf Kosten von anderen Menschen und der Umwelt Rendite machen und bin immer froh über kritische Artikel von Finanztest und Test. Gerade auch die Hintergründe zu Kreuzfahrten waren mir vorher gar nicht so im Bewusstsein. Und es ist eben nicht nur Privatsache, ob und wie jemand reist und investiert, denn die Auswirkungen spüren dann andere.

Astrid16 am 04.02.2019 um 12:54 Uhr
Einzelreisende

@ ursula48
Sie unterstellen, Reedereien würden nicht nach Gesetz handeln.
Die Preisgestaltung eines Unternehmers unterliegt aber nicht dem Gesetz (Kartellabsprachen z.B. ausgenommen) , in dem Sinne, daß alle das gleiche bezahlen müssen.
Eine Kabine mit 2 Betten kostet z.B. 4000,-- €. Ein Einzelreisender für diese Kabine zahlt 3200,-- €.
Die Differenz von 800,-- € ergeben sich aus eingesparten Aufwendungen für die 2. Person, als da wären :
Wasserverbrauch, Handtücherverbrauch, Nahrungsmittel etc.
Der Einzelreisende zahlt also keinen Aufschlag, auch wenn es sich so "anfühlen" mag.
Ein Beispiel der ähnlichen Kategorie:
Eine Mietwohnung mit 6 Zimmern kostet für eine Person genauso viel Miete wie für 4 Personen. Eine Differenz gibt es nur bei den Nebenkosten.

Profilbild Stiftung_Warentest am 28.01.2019 um 15:42 Uhr
Geschlossene Schotten

@MHeise: Ein Unglück mit einem Ablauf wie bei der Costa Concordia kann sich heute aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr ereignen, weil die Schiffe inzwischen durch Landzentren (für Costa Crociere für europäische Fahrgebiete in Hamburg) eng überwacht werden und eine Abweichung vom Kurs, wie sie seinerzeit gefahren wurde, heute sofort auffallen und Korrekturmaßnahmen nach sich ziehen würde. Auch der Ablauf der Maßnahmen an Bord in einem Notfall wird inzwischen von Land aus kontrolliert.
Uns sind keine Unterschiede zwischen den Reedereien zum Umgang mit Sondergenehmigungen für die Schotten aus dem Testgeschehen bekannt. Wie bereits beschrieben, haben wir die tatsächliche Funktionsfähigkeit der Water Tight Doors vor Ort überprüft und keine Mängel festgestellt. (AS/spl)

MHeise am 25.01.2019 um 13:57 Uhr
@Stiftung Warentest - geschlosene Schotten

Vielen Dank für Ihrer Antwort.
Der Satz "Im Falle eines Wassereinbruchs kann schnell reagiert werden." hat leider auf die Costa Concordia nicht zugetroffen. Menschliches Versagen (zu spätes Schliessen der Schotten) hat wahrscheinlich die Tragödie in diesem Ausmaß erst verursacht. Wären die Schotten zugewesen, wäre hier wohl viel Leid erspart geblieben. Hier der Link auf einen Artikel vom damaligen ADAC-Test:
https://www.morgenpost.de/reise/article108371966/Bei-Kreuzfahrtschiffen-sind-nicht-immer-alle-Schotten-dicht.html
Deswegen noch einmal meine konkrete Frage:
1) Gibt es Unterschiede zwischen den geprüften Kreuzfahrern im Handling der Schotten - sprich, in der Nutzung von Sondergenehmigungen
2) Wenn ja: Haben sich diese Unterschiede im Testurteil ausgewirkt?