Verstehen Sie Ihre Kreditkarte?
Die bunten etwa acht mal fünf Zentimeter großen Plastikkarten sind praktisch – auf Reisen, beim Onlinekauf und zuhause, wenn das Konto erst Tage später belastet werden soll. Deutschlandweit gibt es knapp 34 Millionen. Jeder hat sich schon mal gefragt, was die Zeichen und Zahlen darauf bedeuten. Finanztest klärt auf.

1. Chip
Auf der goldfarbenen Speicherplatte sind mindestens die Kartennummer und der Name des Karteninhabers gespeichert. Außerdem enthält sie Programme, die das Bezahlen sicherer machen. Der Chip zählt zum Beispiel die Transaktionen. Durch ihn kann die Karte nicht dupliziert und die Echtheit der Karte und die Pin ohne Onlineverbindung geprüft werden. Offiziell heißt der Minicomputer EMV-Chip. Die Buchstaben stehen für die drei Gesellschaften, die ihn entwickelt haben: Europay International (heute Mastercard Europe), Mastercard und Visa. Auf dem Chip ist außerdem Platz für zusätzliche Anwendungen wie eine elektronische Geldbörse oder ein Kundenkartenprogramm.
2. Herausgeber
Das ist häufig eine Bank. An dieser Stelle kann aber auch ein Unternehmen stehen, mit dem die Bank kooperiert: zum Beispiel ein Fußballverein, ein Autohersteller oder eine gemeinnützige Organisation.
3. Funkwellen
Das Symbol – meist auf der Vorderseite – bedeutet, dass mit der Karte kontaktlos bezahlt werden kann. Vorausgesetzt, an der Kasse klebt ein ähnliches Symbol.
4. Hologramm
Das Sicherheitslabel auf der Vorder- oder Rückseite der Kreditkarte erschwert das Kopieren der Karte. Die Lizenzgeber verwenden dafür verschiedene Symbole, Visa eine Taube, Mastercard eine Weltkarte.
5. Kreditkartennummer
Die 16-stellige Nummer, Monat und Jahr der Gültigkeit sowie der Name des Karteninhabers sind in die Karte geprägt. Zusätzlich sind die ersten vier Ziffern der Kartennummer auf die Karte aufgedruckt.
6. Lizenzgeber
Kreditkarten werden in Deutschland hauptsächlich von Visa, Mastercard, wenige von American Express und Dinersclub herausgegeben. Die beiden letztgenannten geben die Karten direkt an ihre Kunden aus, Mastercard und Visa über eine Bank. Weitere internationale Kreditkartenherausgeber sind zum Beispiel CUP (Volksrepublik China), JCB (Japan) und Discover (USA).
7. Magnetstreifen
Auf dem schwarzen Streifen sind – genau wie auf dem Chip – die Kartennummer und der Name des Inhabers gespeichert. Diese Daten kann ein Durchzugleser elektronisch auslesen. Der Magnetstreifen ist auch dann nötig, wenn mit der Karte im Ausland bezahlt werden soll und die Automaten dort nur Magnetstreifen beim Bezahlen akzeptieren. Das ist zum Beispiel in vielen südeuropäischen Ländern noch der Fall und teilweise in den USA.
8. Unterschriftenfeld
Der Inhaber sollte sofort nach Erhalt der Karte mit einem wasserfesten Stift unterschreiben – so wie bei einem Personalausweis oder Reisepass.
9. Kartenprüfnummer
Der drei- oder vierstellige Kode – auch CVC2 oder CVV2 – steht neben dem Unterschriftenfeld und meist den letzten vier Ziffern der Kartennummer. Dieser Prüfwert wird bei Distanzzahlung abgefragt, etwa dem Onlinekauf. Er dient als Indiz, dass der Nutzer die Karte in der Hand hat – und nicht nur einen Einkaufsbeleg oder die Kartenummer. Die Ziffern sind nicht auf dem Magnetstreifen gespeichert und lassen sich nicht aus der Kartennummer errechnen.