ETF, börsengehandelte Fonds, werden in der Regel über die Börse gekauft und dann entweder in Girosammelverwahrung oder Wertpapierrechnung verwahrt. Anleger finden die Angaben zu den Verwahrarten in ihren Jahresdepotauszügen. Die Unterschiede können sich im Alltag in erster Linie an den Kosten bemerkbar machen. test.de hat nachgehakt.
Wertpapierrechnung kann teurer sein
Die meisten Kunden von Filialbanken zahlen relativ hohe Depotgebühren. Für manche Fonds kann es besonders teuer werden, etwa für solche, die in „Wertpapierrechnung“ im Ausland verwahrt werden – wie der ETF iShares Core MSCI World. Üblich – und meist günstiger – ist die Girosammelverwahrung. Welche Verwahrart zum Tragen kommt, legt der Anbieter fest.
Vor allem Filialbankkunden betroffen
Das Problem betrifft vor allem Kunden einiger Volksbanken und Sparkassen.
- Bei der Volksbank Mittelhessen zum Beispiel kostet Wertpapierrechnung 0,357 Prozent der Anlagesumme gegenüber 0,14875 Prozent für Girosammelverwahrung. Der Mindestpreis pro Depotposten beträgt 5,95 Euro.
- Die Stadtsparkasse München verlangt im Klassik-Depot für Wertpapierrechnung 0,4 Prozent, für Girosammelverwahrung 0,18 Prozent und pro Posten jeweils mindestens 5 Euro.
- Bei der Sparkasse KölnBonn zahlen Inhaber des Flexdepot für Wertpapierrechnung 0,3 Prozent vom Kurswert, für Sammelverwahrung 0,15 Prozent. Auch der Mindestpreis pro Posten ist für Wertpapierrechnung doppelt so hoch: 9,80 Euro gegenüber 4,90 Euro bei Sammelverwahrung.
- Die HVB verlangt ebenfalls das Doppelte: Wertpapierrechnung kostet 0,4 Prozent, Girosammelverwahrung 0,2 Prozent.
Viele Institute machen zwischen Sammelverwahrung und Wertpapierrechnung keine Preisunterschiede. Kunden von Direktbanken und Onlinebrokern sind in der Regel nicht betroffen, da hier häufig gar keine Depotgebühren anfallen.
Tipps für günstige Depotführung
Am günstigsten kommen Sie weg, wenn Sie Ihr Depot online führen. Eine Übersicht über günstige Anbieter bietet der Test Depotkosten: Einfach wechseln und viele Hundert Euro sparen. Wenn Sie, aus welchen Gründen auch immer, jedoch nicht zu einem Anbieter ohne Depotgebühren wechseln wollen, wählen Sie einen ETF, der in Girosammelverwahrung gelagert wird. Folgende ETF auf einen Weltindex mit Finanztest-Siegel 1. Wahl gehören nach Angaben der Anbieter dazu:
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