
Recyclingverpackung? Manche Etiketten weisen darauf hin.
Wasserflaschen, Waschmittel, Haushaltsreiniger: Verstärkt kommen Verpackungen aus Altplastik auf den Markt. Behälter aus Rezyklat gibt es nun auch für Shampoo oder Duschgel. Mehrere Unternehmen und das duale System „Grüner Punkt“ haben jetzt die „Recyclat-Initiative“ gegründet, Drogerieketten und andere das „Rezyklat-Forum“. Verpackungen aus Rezyklat herzustellen hat aber Tücken.
Zu wenig Rohmaterial
„Flasche aus 100 % Altplastik“ – so werben Kosmetikanbieter. Wer sich die Verpackungen genau ansieht, stößt auf Einschränkungen: „Ohne Verschluss“ steht zum Beispiel in Klammern. Wären etwa Klappdeckel aus Rezyklat, könnte es Probleme mit ihrer Haltbarkeit geben, sagten einige Anbieter in unseren Expertenrunden. Und es stehe zu wenig Recyclingmaterial zur Verfügung. Der Grund: Nur sortenreine Kunststoffe eignen sich zur Wiederaufbereitung. Viele Verpackungen bestehen jedoch aus Verbundplastik, oder es haften verschiedene Kunststoffe aneinander. Sie zu trennen, ist aufwendig und kann eventuell mehr Energie kosten, als neue Behältnisse herzustellen. Auch Verschmutzungen beeinträchtigen das Wiederverwerten.
Neues Verpackungsgesetz
Rezyklat-Forum und Recyclat-Initiative arbeiten an wirtschaftlicheren Wiederaufbereitungsverfahren. Auch, weil das seit Januar geltende, neue Verpackungsgesetz für Plastikmüll eine Recyclingquote von 58,5 Prozent verlangt – 2017 lag sie noch bei 46 Prozent. Hersteller sollen überflüssige Verpackungsabfälle vermeiden. Sie versuchen laut eigener Aussage, Plastik beispielsweise durch dünnere Wände der Behälter zu sparen.
Tipp: Werfen Sie Plastikflasche und -deckel getrennt in den gelben Sack oder die gelbe Tonne. Dann lassen sie sich besser recyceln.