Alle Testergebnisse für Mikrobiologische Qualität von Kosmetika 05/2013
Klassische Konservierungsstoffe. Dazu zählen rund 55 zugelassene Stoffe. Sie sind in der EU-Kosmetikverordnung namentlich aufgelistet und sollen „ausschließlich oder überwiegend die Entwicklung von Mikroorganismen hemmen“. Die meisten sind synthetisch hergestellt wie etwa Chlorphenesin. Einige sind naturidentische Stoffe wie Benzoe- oder Sorbinsäure. Andere Stoffe sind sogenannte Parabene (siehe unten). Vor der Zulassung muss jeder Konservierungsstoff auf seine Wirksamkeit und Verträglichkeit geprüft werden. Bei neuen Erkenntnissen müssen Experten ihn neu bewerten. Von einzelnen Stoffen geht ein erhöhtes Allergierisiko aus, etwa von Formaldehyden und -abspaltern sowie von Methylisothiazolinon (MI).
Parabene. Das sind Ester und Salze der para-Hydroxybenzoesäure, die auch als klassische Konservierungsstoffe eingesetzt werden: zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-,Butyl- oder Isobutylparaben. Parabene werden seit den 1930er Jahren verwendet. In der Vergangenheit haben mehrere Studien ihre Sicherheit infrage gestellt. So sollen sie das Hormonsystem beeinflussen können. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung und dem Wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission, SCCS, gelten Methyl- und Ethylparaben bei einer Konzentration bis zu 0,4 Prozent als sicher. Bei Gemischen dürfen es zusammen bis zu 0,8 Prozent sein. Die empfohlene Konzentration für Butyl- und Propylparaben liegt bei je 0,19 Prozent. Beide Stoffe werden derzeit neu bewertet. Isopropyl-, Isobutyl-, Phenyl- und Pentylparaben sollen nach dem Willen der EU künftig wegen mangelnder Daten verboten werden.
Alternative Konservierungsstoffe. In Kosmetika können zurzeit 150 bis 200 alternative keimhemmende Substanzen eingesetzt werden. Sie gelten nicht als Konservierungsstoff, solange sie eine andere Hauptfunktion haben – etwa als Duftstoff oder Emulgator. Verwendet werden zum Beispiel Alkohol, Polyalkohole, Glykole, organische Säuren wie Anissäure oder ätherische Öle und Pflanzenextrakte, unter anderem aus Eukalyptus, Efeu, Teebaum und Rosmarin. Ihre Sicherheit ist schwer zu bewerten. Prinzipiell kann jede alternative Substanz ebenso Allergien oder andere unerwünschte Wirkungen hervorrufen.
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