Zum 1. Oktober will sich nun auch die zum Bertelsmann-Konzern gehörige Gruppe Random House vom vielkritisierten Kopierschutz Adobe DRM für E-Books verabschieden. Zuvor hatten bereits andere große deutschen Verlage diesen Schritt vollzogen. Das erleichtert den Umgang mit elektronischen Büchern. Marktführer Amazon verschlüsselt seine Bücher weiterhin.
Bis Ende des Jahre die meisten Titel ohne Adobe DRM
Zur Gruppe Random House gehören unter anderem die Verlage btb, Goldmann und Heyne. E-Books dieser Verlage werden ab Oktober nicht mehr mit dem harten Kopierschutz Adobe DRM vertrieben. Zuvor waren im Laufe dieses Jahres bereits die Verlage der Bonnier- (u.a. Carlsen, Piper, Ullstein) und der Holtzbrinck-Gruppe (u.a. S. Fischer, Knaur, Rowohlt) von diesem Kopierschutzsystem abgerückt. Die waren darin ihrerseits kleineren Vorreitern wie Bastei Lübbe und Hanser gefolgt. Damit sollten bis zum Ende des Jahres die meisten Titel ohne den vielkritisierten Adobe-Kopierschutz verfügbar sein.
Kopierschutz sinnlos
Harte Kopierschutzmechanismen wie Adobe DRM bei E-Books stehen schon lange in der Kritik: Einen wirksamen Schutz gegen gewerbliche Raubkopierer bieten sie nicht. Denn mit etwas technischem Wissen sind sie leicht zu knacken. Ehrlichen Lesern machen sie dagegen das Leben unnötig schwer. So können mit Adobe DRM geschützte Bücher nur auf einer begrenzten Zahl von Lesegeräten installiert werden. Die Freischaltung der Dateien dafür ist ziemlich umständlich. Offenbar haben die Verlage inzwischen eingesehen, dass das den Absatz elektronischer Bücher bremst.
Wasserzeichen statt DRM
Statt auf den harten Kopierschutz setzen die Verlage zunehmend auf sogenannte digitale Wasserzeichen. Das sind Seriennummern, die in den Buchdateien versteckt sind und dem jeweiligen Käufer zugeordnet werden können. Das soll potenzielle Raubkopierer davor abschrecken, die Dateien widerrechtlich zum Download anzubieten. Anders als harte Kopierschutzmechanismen bringen solche Wasserzeichen keine technischen Einschränkungen der Nutzungsmöglichkeiten mit sich. So lassen sich die E-Books zum Beispiel leichter von einem Gerät auf ein anderes übertragen.
Amazon verschlüsselt weiter
Diese neuen Erleichterungen betreffen zunächst nur diejenigen E-Book-Portale, die ihre Bücher bisher mit Adobe DRM verschlüsseln. Der Marktführer Amazon vertreibt seine E-Books dagegen weiterhin mit einem eigenen Kopierschutz. Der ist für die Nutzer zwar weit weniger kompliziert zu handhaben als der von Adobe. Trotzdem gewinnt die Konkurrenz mit dem Abschied vom Kopierschutz gegenüber dem sehr geschlossenen System von Amazon weiter an Attraktivität.
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