Kondome Fast schon perfekt

0

Kondome sind der sicherste Schutz vor dem HI (Humanes Immundefizienz)-Virus. Absolut zuverlässig, urteilte die Stiftung Warentest schon 2004. Nun sind wieder Kondome im Test. Ob sie immer noch so sicher sind, alles über die strengen Test­methoden sowie Tipps zur Handhabung lesen Sie hier bei test.de.

Kondome gegen HIV

Jeweils 3 000 HIV-Neuinfektionen wurden in den letzten beiden Jahren in Deutschland gemeldet. Häufig sind sie auf Nachlässigkeit und Sorglosigkeit zurückzuführen. Auch Infektionen mit Syphilis nehmen wieder zu. Mit mangelnder Kondomqualität haben die Infektionen nichts zu tun. Bereits beim letzten Test vor fünf Jahren präsentierten sich die Verhütungsmittel in Topform. Auch dieses Mal erhielten alle 24 geprüften Latexkondome das test-Qualitätsurteil „gut“.

Strengste Testmethoden

Kondome müssen hohe gesetzlich geregelte Anforderungen erfüllen. Diese werden im Labor überprüft: Bis sie bersten, sollen die Präservative mindestens 18 Liter Luft fassen. Dann erreicht ein 150 Millimeter langes Kondom zum Beispiel 550 Millimeter, sein Umfang schwillt von 104 auf mehr als 565 Millimeter an. Aufgeblasen platzten Kondome im Test oft erst weit jenseits einer Aufnahme von 30 Liter Luft. Im Reißtest müssen Latexproben um etwa das Siebenfache gedehnt werden können. All das hat zwar nichts mit der Realität zu tun, doch die Vorgaben signalisieren Strapazierfähigkeit: Sex mit Kondomen ist sicher. Sie schützen vor dem HI (Humanes Immundefizienz)-Virus.

Besser als „Gut“ geht nicht

Ein „Sehr gut“ wurde als test-Qualitätsurteil nicht vergeben, weil es keine Verhütungsmethode gibt, die einen 100-prozentigen Schutz bietet. Kondome ohne Löcher ließen sich , wenn überhaupt, nur mit noch größerem Aufwand herstellen. Auch ein Kondom kann mal ein Loch haben. Die Norm setzt aber Maßstäbe: Beim Lochtest dürfen bei 315 Kondomen aus einer Charge von 150 000 Stück zwei Kondome „Undichtigkeiten“ haben; bei 500 Kondomen aus einer Charge von 150 000 bis einer halben Million drei.

Norm erfüllt

Im Test hatten bei etwa 24 500 geprüften Kondomen zwei Kondome zweier Fabrikate jeweils ein Loch, von einem weiteren Hersteller ein Kondom eine Undichtigkeit. Der Qualität tut das keinen Abbruch, die Norm wurde erfüllt. Latexkondome sind belastbar und zuverlässig. Beim Prüfpunkt Verpackung jedoch gab es je ein „Befriedigend“ für Beate Uhse / Love Care, Lümmeltüten Zweisam und Rilako Akiriko extra dünn: Bei Beate Uhse / Love Care und Akiriko wegen unverschlossener Verkaufspackungen, bei den Lümmeltüten hatte die Einzelpackung keine Aufreißhilfe.

Keine Norm für Kunststoffkondome

Latexallergiker können alternativ auf Kondome aus Kunststoff zurückgreifen. Für sie gibt es zur Zeit jedoch noch keine Prüfnorm und deshalb auch kein test-Qualitätsurteil. Polyisopren ist dehnfähiger als Latex, das Berstvolumen ist größer, der Berstdruck aber etwas geringer. Bei Polyurethan (PUR) ist das Berstvolumen kleiner als bei Latex, der Berstdruck wesentlich höher. Im Test fand sich kein Loch.

Die richtige Wahl

Die weltweit gültige Norm für Latexkondome ermöglicht mehr Größenvielfalt. Vorgeschrieben ist eine Mindestlänge von 170 Millimetern. Die Breite ist nicht mehr auf maximal 56 Millimeter beschränkt. Männer sollten aus dem Angebot selbstkritisch auswählen. Sie neigen dazu, in einen zu großen „Anzug“ zu schlüpfen – und laufen Gefahr, „blankzuziehen“, das Kondom beim Akt zu verlieren. Finden Sie also die passende Größe für sich. Die Tipps helfen dabei.

0

Mehr zum Thema

0 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.