Kombi-Solaranlagen

Ausgewählt, geprüft, bewertet

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Im Test (gefördert mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt): 13 Kombi-Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung (komplette Pakete inkl. Speicher und Regelung, die sich für ein von vier Personen bewohntes Haus eignen).
Einkauf: Mai bis Juli 2008.
Preise: Anbieterbefragung im Januar 2009 (Listenpreise).

Abwertungen

War die Haltbarkeit der Kollektoren bei Härtetests nur „ausreichend“, konnte das Urteil für Betrieb und Haltbarkeit höchstens eine halbe Note besser sein. Das test-Qualitätsurteil konnte maximal eine halbe Note besser als dieses Gruppenurteil sein. Waren Funktionskontrollen oder Warnsignale „ausreichend“ oder schlechter, konnte die Handhabung nur eine Note besser sein.

Energieeffizienz und Komfort der Warmwasserbereitung: 50 %

Wir untersuchten die Komponenten der Solaranlagen auf Prüfständen bei verschiedenen Betriebsparametern. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde auf Basis dieser Daten mithilfe eines Computerprogramms berechnet, wie die Gesamtanlagen in unserem Modellhaus laufen (Einfamilienhaus in Würzburg mit vier Personen; Heizwärmebedarf 9 090 kWh/Jahr, Warmwasserbedarf 2 945 kWh/Jahr, Speicherwärmeverlust 644 kWh/Jahr, also Gesamtwärmebedarf von 12 679 kWh). Heizung: Öl- oder Gasheizkessel (Wirkungsgrad: 85 Prozent), der nach Einbau der Solaranlage nur noch die Nachheizung übernimmt.

Wir berechneten die Energieeinsparung an Gas oder Öl: das Verhältnis der jährlich eingesparten Endenergie zum Gesamtwärmebedarf (ohne Solaranlage, also nur mit Gas/Öl). Der solare Nutzungsgrad gibt das Verhältnis der von der Solaranlage eingesparten Nutzenergie zu der auf die Kollektorfläche eingestrahlten Energie an. Die mindestens nutzbare Warmwassermenge gibt die Menge von 45 °C warmem Wasser an, die dem Speicher entnommen werden kann, wenn das Bereitschaftsvolumen unmittelbar davor über die Nachheizung auf 52,5 °C erwärmt wurde, während der übrige Speicherinhalt kalt blieb und keine Nachheizung erfolgte. Das Volumen des integrierten Puffers für Heizkessel wurde im Hinblick auf den Nutzen für angeschlossene Kessel bewertet. Dies gilt auch für den integrierten Brennwertkessel (dessen Effizienz sich bei Zusatzprüfungen bestätigte).

Weitere Umwelteigenschaften: 10 %

Unproblematische Materialien und recyclinggerechte Konstruktion: Die Materialien wurden nach einem Punkteschema im Hinblick auf Recyclingkonzept, Herstellungs- und Verarbeitungsaufwand sowie Brandverhalten bewertet. Der Primärenergieverbrauch für die Herstellung der Anlage wurde anhand von Art und Menge der Materialien und deren Herstellungsprozessen ermittelt. Den Stromverbrauch für Regelung und Solarpumpe ermittelten wir unter Berücksichtigung der vom Anbieter empfohlenen Pumpenstufe auf Basis jährlicher Vollbetriebsstunden.

Betrieb und Haltbarkeit: 25 %

Betriebsverhalten und Funktionalität bewerteten zwei Fachleute zum Beispiel im Hinblick auf Häufigkeit des Taktens, Verhalten im Stagnationsfall und Auffälligkeiten auf Basis der Prüfstandsmessungen und der Konstruktion (zum Beispiel Dimensionierung und Zusammenwirken der Komponenten im simulierten Betrieb).

Die Haltbarkeit bei Härtetests wurde in Anlehnung an EN 12975 (schneller innerer und äußerer Temperaturwechsel, Expositionstest sowie Innendruckprüfung des Absorbers) geprüft. Im Hinblick auf die Sorgfältigkeit der Ausführung überprüften wir die Verarbeitung der Anlagenkomponenten.

Handhabung: 15 %

Ein Fachmann beurteilte die Montage unter anderem im Hinblick auf Zeitaufwand (auch für Zusatzarbeiten), Passgenauigkeit, Aufwand für Sicherheitsvorkehrungen sowie die Inbetriebnahme und dazugehörige Anleitungen (auf der Basis von DIN 62079; unter anderem auf Vollständigkeit ). Ein Laie beurteilte unter Aufsicht eines Experten die Bedienung und die dafür relevanten Anleitungen. Der Fachmann untersuchte Anleitungen zur Wartung und überprüfte dazu auch die Regelungen. Die Möglichkeiten zur Funktionskontrolle und die Warnsignale im Störfall bewerteten wir im Hinblick darauf, ob die Nutzer den Betrieb überprüfen und im Störfall deutlich auf Probleme aufmerksam werden (unter Berücksichtigung von Art, Umfang und Informationsgehalt der Meldungen).

Sicherheit: 0 %

Die Prüfungen zur elektrischen Sicherheit, zur Gefahr von Fehlbedienung sowie auf Verletzungsgefahren zeigten keine Auffälligkeiten.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 29.03.2023 um 13:16 Uhr
    Einfamilienhaus Baujahr 1689

    @wowiwopa: Dazu können wir wenig sagen.
    Das hängt bei einem so alten Haus ja von den Gegebenheiten vor Ort ab. Und egal welche Maßnahme sie an einem Haus aus dem Jahr 1689 durchführen wollen, brauchen Sie eine Genehmigung. Einen Überblick über die Regelungen zu Solaranlagen und denkmalgeschützten Gebäuden findet sich unter folgendem Link:
    www.energie-fachberater.de/ratgeber/ratgeber-denkmalschutz/denkmalschutz-und-solaranlage-was-ist-erlaubt-und-was-nicht.php

  • wowiwopa am 27.03.2023 um 14:06 Uhr
    denkmal geschütztes einfamilienhaus baujahr 1689

    steht der denkmalschutz gegen einen einbau einer solaranlage ? was kann man tun ?

  • Merrill am 12.08.2022 um 14:15 Uhr
    Wo bleibt ein neuer Test?!?

    13 Jahre ist dieser Test alt! Der zu reinen Solarthermie-Anlagen sogar 14 Jahren. Dabei erzeugen 9 von 10 Haushalte ihr Warmwasser auch 2022 noch mit CO2 (= Gas, Heizöl, Strom), d.h. ohne erneuerbare Energien. Neue Tests zu Solarthermie-, Kombi-Solar- und Balkon-PV-Anlagen sind extrem überfällig.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 17.11.2011 um 19:09 Uhr
    Test Kombi-Solaranlagen in test 03/09

    @Alle: Wenn Sie auf der Suche nach der Berwertung für einzelne Anlagen sind, bitten wir Sie, unsere Untersuchungen aus test heranzuziehen. Dieser Report befasst sich mit den Ergebissen unserer Umfrage zu den Preisen der Anlagen.