
Teures Trendgetränk aus den Tropen. 0,33 Liter Kokoswasser kosten oft zwischen 1,50 und 3 Euro.

Tropenbewohner nutzen es als Trinkwasser-Ersatz. Die Werbung preist es als gesund, natürlich und isotonisch. Und Getränkekonzerne setzen große Hoffnungen in die exquisite Flüssigkeit. Doch Kokoswasser ist kein Diätgetränk. Es hat in etwa so viel Energie wie Apfelschorle. Was hat das teure Trendgetränk wirklich zu bieten?
Direkt aus der Nuss getrunken, ist es quasi steril
„Yoga für den Gaumen“, „natürlich“, „viele Mineralstoffe“, „isotonisch in der Wirkung“ – das versprechen Kokoswässer, die auch in deutschen Supermärkten angekommen sind. In den USA sind sie Trend. Stars wie Madonna und Rihanna sollen an Kokoswassermarken beteiligt sein. Internetforen empfehlen die Drinks auch für Diäten. Bei Kokoswasser handelt es sich um die leicht trübe Flüssigkeit aus dem Inneren unreifer Kokosnüsse. Sie wachsen etwa sieben Monate an der Palme, ausgereifte Exemplare ein Jahr. Junge Nüsse liefern 0,5 Liter Kokoswasser, das in tropischen Ländern wie Brasilien und Thailand luftdicht abgefüllt wird. Tropenbewohner trinken seit eh und je Kokoswasser, auch als Ersatz für rares oder unreines Trinkwasser. Direkt aus der Nuss ist das Flüssige quasi steril.
Anbieter werben mit isotonischem Effekt
Pures Kokoswasser schmeckt süßlich, nussig. Es besteht vorwiegend aus Wasser und Zucker plus Kalium, Natrium, Magnesium. Einige Anbieter bewerben ihr Getränk als isotonisch. Das heißt: Die Gesamtkonzentration der gelösten Stoffe im Drink muss der im menschlichen Blut entsprechen. Isotonische Drinks sollen nach dem Sport stärken. Die Stiftung Warentest hat den Effekt für Kokoswässer nicht geprüft, bestätigt ihn aber für Apfelschorle und alkoholfreies Weizenbier. Deren Energiegehalt von etwa 20 Kilokalorien je 0,1 Liter entspricht etwa dem von Kokoswässern. Ein Schuss Mango- und Ananassaft kann sie gehaltvoller machen.
Coca Cola & Co sind mit am Start
Getränke-Riesen haben bereits in Kokoswasser investiert: Coca-Cola mit Zico, der US-Konzern Dr. Pepper Snapple Group mit Vita Coco. In Deutschland sind vor allem Biofirmen und Start-ups im Geschäft.
Nicht mit Kokosmilch verwechseln
Kokoswasser hat etwa so viel Energie wie Apfelschorle, ist also kein Diätdrink. Ein Blick aufs Etikett zeigt, wie viele Kalorien drin sind. Verbraucher sollten die Produkte nicht mit sogenannter Kokosmilch verwechseln. Dafür wird das fette Fruchtfleisch reifer Kokosnüsse mit Wasser gemischt.
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