Wie packt man Koffer oder Rucksack, damit alles Wichtige dabei ist, das Gepäck aber nicht zu schwer wird? Eine Langstreckenwanderin und eine Reiseleiterin sagen, worauf man verzichten kann – und worauf nicht.
Vor dem Packen klären, wofür man eigentlich packt
Grundsätzlich überlegen, welche Aktivitäten geplant sind. Für einen Strandurlaub braucht man anderes Gepäck als für eine Backpacking-Tour. „Was steht im Vordergrund?“ fragt Langstreckenwanderin Christine Thürmer. Ein Backpacker zum Beispiel ist von Hostel zu Hostel unterwegs und fliegt günstiger nur mit Handgepäck: „Je weniger Gepäck er dabeihat, desto einfacher ist das.“
Bequeme Schuhe einpacken, wenn man viel unterwegs sein will. Das ist die Erfahrung von Helga Becker, Vorstandsmitglied im Verband der Studienreiseleiter. Becker hat auf Reisen zwei bis drei Paar Schuhe dabei: Turnschuhe und normale Straßenschuhe, im Sommer außerdem Sandalen.
Ans Wetter und die Gegebenheiten vor Ort denken. Becker packt am Tag vorher. Sie empfiehlt, neben dem Reiseziel auch an die Hotelkategorie zu denken. Und zu klären, ob es einen Gepäcktransport gibt – und wie weit man sein Gepäck gegebenenfalls selbst tragen muss. Das zulässige Gewicht beim Fliegen voll auszuschöpfen, ist also nicht immer eine gute Idee.
Was man nicht vergessen sollte – und was ins Handgepäck gehört
Ein Regenschutz und etwas für den Notfall. Ein Schirm sei ihr zu unpraktisch, sagt Becker, stattdessen nehme sie ein Regencape. Außerdem empfiehlt sie, ein Erste-Hilfe-Set für kleinere Verletzungen, eine kleine Schere und Nähutensilien und etwas für die Nagelpflege mitzunehmen.
Ausweis, Kreditkarte, Fremdwährung, Medikamente, Ticket, Handy und Ladegerät. Und je nach Reiseziel auch ein Adapter: Becker zufolge gehört ins Handgepäck „alles, was nicht problemlos ersetzbar ist“. Aus dem Flugzeug nimmt sie übrigens immer die Spuckbeutel mit. Sie selbst brauche die gar nicht, habe sie aber schon oft verteilt.
Wer möglichst leicht reisen will, sollte beim Packen aufpassen
Nur einpacken, was man unbedingt braucht. Thürmer wandert tausende Kilometer am Stück, monatelang. Dabei wiegt ihr Rucksack – abgesehen von Wasser und Proviant – nicht mehr als fünf Kilo. Bevor sie etwas überhaupt mitnimmt, prüft sie: „Gibt es ohne diesen Gegenstand ein wirkliches Problem?“ Sie geht systematisch vor: Wiegen, Weglassen, Abschneiden und Austauschen. Das Weglassen sei der wichtigste Schritt.
Dinge mitnehmen, die mehr als einen Zweck erfüllen. Ein Beispiel: „Ein Handtuch braucht kein Mensch“, sagt Thürmer. Das sei schwer und trockne langsam. Stattdessen nutze sie ein Kopftuch aus Baumwolle als Schweißtuch, Waschlappen und Handtuch.
Eine Garderobe für alle Fälle. Reiseleiterin Becker rät zum „Zwiebel-Look, um auf unterschiedliche Witterung reagieren zu können“. Auf Reisen trägt sie hauptsächlich Kleidung in drei Farben: „Wenn alles mit allem kombinierbar ist, finde ich immer etwas Passendes zum Anziehen.“
Vorausplanen, um weniger zu schleppen
Für längere Reisen Waschtage einplanen. Becker war schon sechs Wochen am Stück unterwegs, auf drei Touren nacheinander. Wenn sie wusste, dass sie an einem Ort mehr Zeit haben würde, plante sie manchmal schon vorher: Morgens die Wäsche in die Reinigung zu geben und sie am nächsten Tag abzuholen.
Gewicht sparen bei Kosmetika. Die nimmt sie möglichst nur in Reisegrößen mit. Sind die kleinen Behälter leer, könne man das unterwegs nachkaufen: „Ich muss nur wissen, ob ich die Zeit dafür habe.“
Es kommt nicht nur aufs „Was“, sondern auch aufs „Wie“ an
Ordnung halten im Koffer. Becker faltet ihre Kleidung und legt sie in den Koffer auf zwei Stapel, dazwischen Kosmetika oder Schuhe. Vor allem rät sie: „Immer alles an den gleichen Platz!“ Sowohl im Koffer selbst als auch in der Kulturtasche.
Unterteilen und zusammenhalten. Becker empfiehlt Packsäckchen für Kleinteile wie Unterwäsche oder Strümpfe. Für Blusen nutzt sie spezielle Packbeutel, die ein Knittern verhindern sollen.
Vorsicht bei Flüssigkeiten. Die sollten gut verschlossen sein, im Zweifel zusätzlich in einer Plastiktüte. Beckers Tipp bei Platzmangel: Größere Kosmetikprodukte in die Schuhe stecken.
Ein Rucksack mit System
Leichter Inhalt, leichter Rucksack. Wer das Gepäck auf fünf Kilo beschränkt, braucht keinen schweren Outdoor-Rucksack mit Tragesystem, sagt Thürmer. Ihr Rucksack wiegt selbst nur knapp 500 Gramm.
Schwere Sachen möglichst nah am Körpermittelpunkt. Am schwersten ist ihr Proviant, der kommt ganz nach unten. Darüber, direkt am Rücken, ist der Schlafsack im Trockensack, links und rechts davon Zelt und Isomatte, um den Rucksack zu stabilisieren. Ganz oben liegt der Kleidersack, damit sie zum Beispiel schnell an ihre Regenkleidung kommt.
Nichts außen an den Rucksack schnallen. Thürmer sagt, das verliere man früher oder später. Und auf Flugreisen oder während Bustransfers wickelt sie ihren Rucksack in Frischhaltefolie. So, dass nur der Haltegriff herausguckt, aber keine Schnalle am Gepäckband hängen bleiben kann.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Zwei Rollreisekoffer sind seit 2018 bei uns im Einsatz. Größe, 121 l und Gewicht 3,6 kg.
Trotz mehrerer Flugreisen sind beide Koffer im tadellosen Zustand.
Das Rollgeräusch ist superleise, d. h. man kann auch zu Schlafenszeiten verreisen ohne die Nachbarn durch laute Rollgeräusche zu stören. Das Rollen ist außerdem sehr angenehm.
Die 30-jährige Garantie, wie bei Eastpak üblich, brauchte bisher nicht in Anspruch genommen werden.
Ob das Material bei Starkregen dicht ist, konnte bisher nicht ausprobiert werden.
Wir haben die Koffer zum Stückpreis von 88 € gekauft, der übliche Preise ist aber so um die 160 €.
Wir hatten uns für die Eastpak entschieden, weil die Haltbarkeitserfahrungen mit Samsonite, defekt nach einer Flugreise, und Rimova (2 Koffer) beide defekt nach mehreren Flugreisen und negative Erfahrungen mit der Schadensabwicklung bei Rimova, trotz horrender Preise.
Bitte beim nächsten Test berücksichtigen. Vielen Dank.
@Ralf1952: Das aktuelle test Jahrbuch 2022 enthält mehr als 100 detaillierte Tests und Ergebnisse aus 2021. Sue finden dort den Koffertest auf Seite 236 - 238.
Warum ist im Jahrbuch 2021 nicht der Koffertest vom April 2021 enthalten?
@almosely: Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)
Hallo,
meine Frau und ich benutzen schon seit 2016/2017 regelmäßig zwei Rollreisetaschen von Dakine auf unseren Auto-, Zug-, Schiff- und Flugreisen und beide sind quasi noch "wie neu" (super stabil, leicht zu ziehen, sehr viel Stauraum, wahlweise auch mit recycling-Materialien erhältlich, günstig):
Dakine Split Roller EQ 100L Rollenreisetasche
Für uns sind die Taschen perfekt.