
Redbull verleiht Flügel, weil Koffein drin ist. Kaffee lässt wegen des Stoffs die Herzen höher schlagen. Nach dem Abendessen verzichten viele auf einen Espresso, weil sie danach nicht schlafen können. Eltern verbieten ihren Kindern den Cola-Genuss: „Trinkt nicht so viel, dann könnt ihr nicht einschlafen“. test.de klärt einige Irrtümer auf und sagt, wie viel Koffein in welchem Getränk ist.
Natürlich oder synthetisch
Koffein kommt in Pflanzen vor: in Samen des Kaffeestrauchs und des Guaranabaums, in Blättern des Teestrauchs und der Matepflanze sowie in Früchten des Kakao- und Kolabaums. Die Pflanzen wehren sich damit gegen Insekten. Der Stoff stört deren Nervensystem und wirkt wie ein natürliches Pestizid. Gewonnen wird Koffein durch Extraktion von Kaffeebohnen und Teeblättern. Es ist aber auch synthetisch herstellbar.
Nicht übertreiben
Morgens ist der Mensch müde. Wir trinken Kaffee, Espresso oder Tee, um wach zu werden. Koffein wirkt auf unser Zentralnervensystem. Menschen werden dadurch aufmerksamer und denken schneller. Die Müdigkeit lässt nach. Etwa nach einer halben Stunde beginnt Koffein zu wirken. Nach circa eineinhalb Stunden geht der Koffein-Kick allmählich wieder zurück. Aber die Wirkung kann insgesamt bis zu fünf Stunden anhalten. Übermäßiger Koffeingenuss vergiftet den Körper: Man fängt an zu zittern und das Herz pocht. Schweißausbrüche, Übelkeit und Schwindelgefühl können folgen. Wie viel Koffein darf nun am Tag getrunken werden? Für gesunde Menschen gilt: vier bis sechs Tassen Kaffee oder ein Liter Tee. Das sind circa 500 bis 600 Milligramm Koffein. Im Profi-Sport gilt Koffein in hohen Dosen als Dopingmittel.
Schneller, weiter, höher
Koffein hält also nicht nur den Geist wach, sondern puscht auch erheblich den Körper. Es wirkt auf das Atem- und Gefäßzentrum - die Atmung wird beschleunigt. Das Herz pumpt mehr und schlägt schneller. Die Blutgefäße werden erweitert. Der Blutdruck wird erhöht. Für Menschen mit niedrigem Blutdruck ein willkommener Nebeneffekt. Außerdem regt Koffein die Blase an. Schwangere sollten wenig Koffein zu sich nehmen, weil der Fötus ein Vielfaches länger braucht, um den Stoff abzubauen. Raucher bauen Koffein schneller ab als Nichtraucher. Dicke Menschen brauchen länger.
Schlaf oder nicht Schlaf
Weil Koffein den Geist wach macht und den Körper puscht, trinken viele abends kein Espresso, Tee oder Kaffee. Beispiel Espresso: Schon beim kleinen Schwarzen geht die Angst vorm Wachsein um. Einiges spricht dafür, dass sich der Espressotrinker das nur einbildet. Aus der geschmacklichen Stärke des Espressos schließen viele fälschlicherweise auf den Koffeingehalt. Doch eine Tasse Filterkaffee hat ungefähr doppelt so viel Koffein wie ein Espresso. Denn die Menge machts: In 10 Milliliter Espresso ist zwar mehr Koffein enthalten als in der gleichen Menge Filterkaffee oder Tee. Aber in der Regel entspricht eine Tasse Kaffee mindestens der dreifachen Menge Flüssigkeit einer Tasse Espresso.
Länger ist mehr
Grundsätzlich erhöht sich der Koffeingehalt, je länger der Tee, das Kaffee- oder Espressopulver mit dem heißen Wasser in Kontakt ist. Denn Koffein ist wasserlöslich. Allerdings hängt der Koffeingehalt auch von der Menge des Wassers und des Tees oder Kaffees ab. Dass heißt: In der Espressomaschine ist das Pulver sehr viel kürzer mit Wasser in Berührung als in einer Kaffeemaschine, weil das erhitzte Wasser mit circa 15 Bar durch das Pulver schießt. Im Verhältnis zu der kleinen Menge Wasser wird bei der Espressozubereitung jedoch sehr viel Pulver verwendet. Also kommt auch die kleine Pfütze Espresso zu ihrem Koffein.
Alles was wach macht
test.de hat eine Tabelle mit koffeinhaltigen Getränken zusammengestellt. Eins wird klar: Der Vergleich zwischen einzelnen Getränken ist nur dann interessant, wenn auch beachtet wird, wie viel von dem Getränk durchschnittlich getrunken wird.
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