Körper­schutz­police der Allianz Nicht nur für Berufs­tätige

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Körper­schutz­police der Allianz - Nicht nur für Berufs­tätige

Die Allianz Lebens­versicherung hat eine neue Variante zur Absicherung der Arbeits­kraft entwickelt. Bei der „Körper­schutz­police“ spielt der Beruf des Versicherten eine geringere Rolle für Preis und Leistung als bei der Berufs­unfähigkeits­versicherung. test.de hat sich das Angebot genauer angesehen.

Nur zwei Berufs­gruppen

Bei der „Körper­schutz­police“ der Allianz Lebens­versicherung gibt es nur zwei Berufs­gruppen. In der Berufs­unfähigkeits­versicherung dagegen sind es je nach Anbieter vier oder fünf. Die Rente beginnt bei der Versicherung der Allianz, wenn der Kunde eine oder mehrere körperliche oder geistige Fähig­keiten zeit­weise oder dauer­haft verliert. Gemeint sind zum Beispiel der Gebrauch eines Armes, der Hände, das Gehen, Bücken und Knien, Hören, Sehen, das Gedächt­nis sowie die Fähig­keit Auto zu fahren. Darüber hinaus zahlt der Versicherer bei Auftreten einer schweren Erkrankung wie Krebs, Herz­infarkt, Schlag­anfall, Koma, Quer­schnitts­lähmung oder bei Multipler Sklerose einen Einmalbetrag in Höhe der vereinbarten Jahres­rente.

Preisbeispiel

Für 1 000 Euro Rente und 12 000 Euro Einmalzahlung beträgt der Monats­beitrag für eine 30-jährige Frau 39,50 Euro (netto, Über­schüsse einge­rechnet) in Gruppe A, für einen Mann 41 Euro – jeweils bei einer Vertrags­lauf­zeit bis 65 Jahre. In der teureren Gruppe B kostet der entsprechende Schutz für eine Frau 52 Euro pro Monat, für einen Mann 53 Euro monatlich. Berufe in Gruppe A sind zum Beispiel Pfle­gekräfte, in der teureren Gruppe B zum Beispiel Dach­decker.

Preis­vergleich zur Berufs­unfähigkeits­versicherung

Zum Vergleich die Preise, die die Allianz für eine Berufs­unfähigkeits­versicherung mit entsprechender Rente und Vertrags­lauf­zeit nimmt: In einem der Musterfälle des Tests Berufsunfähigkeitsversicherungen (Finanztest 07/2011) – einer Pfle­gekraft im Altenheim – zahlt eine Frau monatlich 110 Euro, ein Mann 101 Euro. Die Tarife der Allianz erreichten insgesamt das Qualitäts­urteil sehr gut (1,1). Noch etwas besser schnitt die Absicherung bei der Huk24 ab – und war dazu noch deutlich güns­tiger: Frauen zahlen in diesem Beispiel monatlich 65 Euro für den Berufs­unfähigkeits­schutz, Männer 60 Euro pro Monat.

Nach­trägliche Renten­erhöhung

Eine nach­trägliche Renten­erhöhung ist bei der „Körper­schutz­police“ der Allianz in den ersten drei Vertrags­jahren ohne Angabe von Gründen möglich, dann aber maximal nur, bis der Kunde 40 Jahre alt ist. Ansonsten ist die Erhöhung nur bei bestimmten Anlässen und maximal bis zum 45. Lebens­jahr des Kunden erlaubt. Alle Erhöhungen zusammen dürfen 12 000 Euro Jahres­rente nicht über­schreiten.

Vorteile der „Körper­schutz­police“

Die Police leistet, sobald eine der genannten Fähig­keiten zeit­weise oder dauer­haft beein­trächtigt ist – auch rück­wirkend für bis zu zwölf Monate. Bei güns­tigen Beiträgen sind die körperlichen und geistigen Fähig­keiten sowie schwere Krankheiten versichert. Eine Gesund­heits­prüfung verlangt die Allianz bei der „Körper­schutz­police“ ebenso wie bei der Absicherung gegen Berufs­unfähigkeit. Allerdings sind die Fragen etwas weniger umfassend. Dadurch könnten sich hier Menschen mit Vorerkrankungen möglicher­weise leichter versichern, die möglicher­weise keine Berufs­unfähigkeits­versicherung bekommen würden. Versicherte können sich anfangs entscheiden, ob und um wie viel Prozent ihre Rente im Leistungs­fall steigen soll.

Nachteile der „Körper­schutz­police“

Geld gibt es erst, wenn eine versicherte körperliche oder geistige Fähig­keit für mindestens 12 Monate ausfällt. Bei Wieder­eintritt einer schweren Krankheit, welche schon einmal zur Kapitalzahlung geführt hat, erbringt die „Körper­schutz­police“ der Allianz Lebens­versicherung kein zweites Mal eine Leistung.

Test­kommentar

Die „Körper­schutz­police“ der Allianz ersetzt die Berufs­unfähigkeits­vorsorge nicht, bietet aber Menschen, die keinen Berufs­unfähigkeits­schutz bekommen oder ihn nicht bezahlen können, vielleicht die Möglich­keit einer zumindest geringeren Absicherung.

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foxtaenzer am 08.02.2012 um 15:22 Uhr
Weiterhin alter Wein in neuen Schläuchen

Hallo, diese "Innovation" gibt es bereits seit einiger Zeit bei Janitos (Multirente), AXA (ESV) und Barmenia (Rente5)...also nicht wirklich ein Highlight unserer Freunde in Blau...
Dies Kombirentenprodukte sind sehr interessante Alternativprodukte zur Kinderunfallversicherung, eine interessante Alternative für Personen die sich einfach keine vollwertige BU, Grundfähigkeitsversicherung, DreadDesease Versicherung leisten können...gerade die lebenslange Leistung bei Pflegestufe I (durch Krankheit oder Unfall) ist ein interessanter Ansatz.
Carsten Krause, Versicherungsmakler...

Pensionsberater24.de am 11.11.2011 um 18:03 Uhr
Wissenswertes

Absicherung geht bis monatlich 5.000,00 € Rentenleistung versicherbar!
Die Police zeichnet sich durch die 4 K´s aus - Körper - Kopf - Kümmern (hierbei geht es nicht um motoriesche Fähigkeiten sondern z.B. um Pflegebedürftigkeit z. B. durch Alzheimer) und K für Krankheiten, hier gibt es eine einmalige Kapitalzahlung in Höhe der vereinbarten Jahresrente, also bis zu 60.000,00 €, für fest definierte Erkrankungen, hier ist von Erkrankungen die Rede, die jeder von uns kennt und viele Beispiele in seinem Umfeld kennt, wie z. B. Schlaganfall, Krebs, Herzinfakt....!
Egal was es bereits auf dem Markt gibt, diese Kombi kannte ich nicht! Es mag sein, dass es eine ähnlich gelagerte Unfallabsicherung auf dem Markt gibt, meistens muß aber ein UNFALL zugrunde liegen - wie geht das z. B, bei Alzheimer oder Krebs?
Wer mehr wissen will, einfach unter meinen Aliasnamen melden!
Allen Anderen noch ein "Gutes Leben"!

SBausHL am 24.09.2011 um 11:19 Uhr
@ Christian König

Das eine BU erste Wahl ist steht außer Frage. Mir geht es aber um die Frage der "besseren" Alternative. Bekommt man keine BU oder ist diese zu teuer, ist eine EU meiner Einschätzung nach sinnvoller als eine Körperschutzpolice. Insbesondere für Menschen mit Bürojobs. Gerade hier führen meist psychische Erkrankungen zu einer Arbeitsunfähigkeit und diese sind bei der Körperschutzpolice nicht versichert. Ist ja schön, dass wenn man z.B. ein Bein verliert sowohl den Job weiter machen kann und zusätzlich noch Geld von der Körperschutzpolice erhält.... Wenn man dann allerdings psychisch krank wird und garnicht mehr arbeiten kann, bekommt man weder Gehalt noch Geld aus der Police. Es geht doch hier um die Existenzabsicherung, oder nicht?

don_haeberle am 19.09.2011 um 12:46 Uhr
Ist vielleicht ne Alternative, aber.......

so wie ich das sehe gibt's maximal 1000 � Rente !?!
Mal ganz ehrlich, was will ich mit 1000 � Rente anfangen ???
Soll ja meine Arbeitskraft absichern oder ! Heisst also ich kann nicht mehr arbeiten !
Somit kein Einkommen !
Es fallen somit neben den normalen Lebenshaltungskosten noch folgende zus�tzliche Kosten an.
Krankenversicherung
Rentenversicherung (oder von was soll ich im Alter leben)
da reichen 1000 � niemals aus.
Somit sollte man sich �berlegen ob in diesem Fall nicht leichter Harz IV angesagt ist, da bin ich wenigstens Krankenversichert.
Wenn ein Versicherer so was als Alternative zur Berufsunf�higkeit anbietet, dann sollte wenigstens die monatliche Rente frei w�hlbar sein. Somit hat die AXA schonmal das bessere Produkt !

bossling am 18.09.2011 um 17:53 Uhr
Alter Wein in neuen Schläuchen...

Es gibt bereits die "Grundfähigkeitenvesicherung" von mehreren Anbietern! Auch die Existenzschutzversicherung z.B. von der AXA ist als Unfallversicherung tarifiert und leistet auch für andere (dauerhaften Beeinträchtigungen.) Beide Policen decken in etwa die beschriebenen Risiken zu günstigerem Beitrag und mit früherem Leistungsbeginn... Welch´ Innovation also aus München...? Sieht eher nach dem "Produkt des Jahres" für die Allianz-Verkaufsoffensive in den letzten Monate des Jahres aus.