Kochschinken: CSR

Interview: Auch Verbraucher drücken den Preis

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Warum Schinken so günstig ist.

Was ist ein Schwein heute wert?

Das ist mehr eine philosophische Frage und hat viel mit Wertschätzung zu tun. Als Lebensmitteltechnologe würde ich sagen: In dem Wert stecken die Erzeugungskosten, abhängig von Betriebsgröße und Haltungsart. Hier werden in Zukunft verstärkt Futter- mit Energiekosten konkurrieren. Dann haben wir die Schlacht- und Zerlegekosten. Was auch stark den Preis beeinflusst, sind Angebot und Nachfrage. Wir erleben stark schwankende Schweinepreise.

Wo in der Produktionskette ist der Kostendruck am höchsten?

Jedes einzelne Glied muss auf den Wettbewerbsdruck reagieren – durch höhere Leistung, Kostenreduzierung, Automatisierung. Das Wichtigste in der Kette ist Kooperation und Spezialisierung, das heißt die Zusammenarbeit von Spezialbetrieben für Ferkelaufzucht, Mast, Schlachten, Verarbeitung ... Ein anderes Modell sind Erzeugergemeinschaften, die für die ganze Kette verantwortlich sind. Wir können davon ausgehen, dass die aktuellen Marktangebote immer noch ausreichen, dass alle in der Kette ihr Geld verdienen.

Was hat noch Einfluss auf den Preis?

Natürlich der Verbraucher, weil er durch sein Einkaufsverhalten den Preisdruck entsprechend provoziert. Das, was die überwiegende Zahl der Verbraucher unter Kochschinken versteht, ist die industriell hergestellte Ware. Also die 200-Gramm-Packung für meist 1,19 Euro beim Discounter. Diese Schinken befriedigen ihn: Sie sind mager und saftig. Für die Herstellung heißt das, weiter kostengünstig zu produzieren.

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