
Klare Sache. Kein Kochfeld erhitzt Wasser so schnell wie Induktion. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Induktionskochfelder heizen flott und sparsam auf. Aber nicht immer verteilen sie Wärme gleichmäßig. Ein 269-Euro-Feld kochte im Test ähnlich gut wie eins für 1 050 Euro.
Induktionskochfelder im Test
- Testergebnisse für 9 Induktionskochfelder 03/2022
- Testergebnisse für 5 Induktionskochfelder mit Dunstabzug 03/2022
Liste der 14 getesteten Produkte
Der Turbo aus Spulen unter Glas
Wenn der Hunger ruft, sorgt Induktion am schnellsten für heißes Essen. Das flinkste Kochfeld im Test erhitzte in rund drei Minuten anderthalb Liter Wasser von 15 auf 90 Grad Celsius. Weder Kochfelder mit Gas noch solche mit Wärmestrahlung bringen Wasser in so kurzer Zeit in Wallung.
Der Turbo steckt in Spulen unter der Glasoberfläche. Sie erzeugen Magnetfelder, die im Topfboden Wirbelströme verursachen. So heizt sich der Topf auf und gibt die Wärme an seinen Inhalt weiter.
Das bietet der Induktionskochfeld-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse. Unsere beiden Tabellen bieten Bewertungen für 14 Geräte in zwei Produktgruppen: klassische Induktionskochfelder und Kochfelder mit integriertem Dunstabzug. Die neun klassischen Kochfelder sind rund 60 Zentimeter breit. Sie kosten 269 bis 1 050 Euro und stammen von Anbietern wie Bosch, Ikea und Miele. Die fünf rund 80 Zentimeter breiten Kochfelder mit Dunstabzug sind 1 280 bis 3 450 Euro teuer, darunter Geräte unter anderem von Bora, Miele und Siemens.
- Kaufberatung. Die geprüften Induktionskochfelder sind nur teilweise flexibel. Unter der Glasfläche befinden sich unterschiedlich große Magnetspulen. Teilweise können sie zusammengeschaltet oder für Bräter erweitert werden. Der Vergleich zeigt, welche Geräte was leisten und was die Testsieger auszeichnet.
- Tipps und Hintergrund. Zum Kochen müssen Töpfe direkt über den Spulen stehen. Markierungen auf dem Kochfeld sind oft größer als die Spulen. Erfahren Sie, welche Induktionsgeräte am besten zu handhaben sind.
- Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 3/2022.
Umdenken am Induktionsherd
Der Umstieg von Wärmestrahlung auf Induktion kann einige verkohlte Eierkuchen kosten. Pfannen etwa heizen so schnell auf, dass alle Zutaten schon beim Einschalten bereitliegen sollten. Im Labor erhitzten fast alle Kochfelder anderthalb Liter Wasser in rund sechs Minuten auf 90 Grad, mit Booster sogar in rund drei bis vier Minuten.
Induktion kann aber auch sanft: Langsames Schmelzen von Schokolade funktionierte auf niedriger Stufe meist problemlos. Mit Gas klappt das nur im Wasserbad.
Video: Große Unterschiede bei Induktionsfeldern mit Abzug
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Bei Kochfeldern mit integriertem Dunstabzug haben wir untersucht, wohin der Dampf zieht: Je höher der Wrasen steigt, desto schlechter. Gute Kochfeldabzüge saugen fast alles ein, bei weniger guten verteilt sich der Dampf in der Küche.
Modelle zum Einbau
Die geprüften Kochfelder sind Einbaugeräte ohne Backofen. Zum Backen gibt es separate Backöfen, die sich auf Wunsch auch auf Augenhöhe einbauen lassen. Wenn Kochfeld und Backofen zusammengehören sollen, nennt sich das Einbauherd. Das ist dann ein Backofen mit kompletter Schalttechnik auch für das Kochfeld. Das Gerät wird unter der Arbeitsplatte eingebaut und mit einem passenden Kochfeld darüber verbunden.
Manche Stellen bleiben unbeheizt
Auffälligkeiten offenbart die mit Mehl bestäubte Stahlplatte. Sie zeigt, ob Kochfelder die Wärme gleichmäßig verteilen. Direkt über den Magnetspulen bräunte das Mehl, an unbeheizten Stellen blieb es hell.
Vor allem ovale Spulen erzeugten recht ungleichmäßig verteilte Wärme. Aber auch ringförmig sitzende Spulen erwärmten nie den Rand der großen Platte. Gute Pfannen und Töpfe gleichen das teilweise aus. Für Köche ist es trotzdem ärgerlich. Sie müssen Schnitzel häufig drehen und in der Pfanne umsortieren, wenn alle gleichmäßig bräunen sollen.
Tipp: Die besten Töpfe finden Sie ebenfalls im Test der Stiftung Warentest.
Topf sollte Magnetspule bedecken
Anders als Wärmestrahlungskochfelder leuchtet Induktion nicht beim Heizen. Einige Anbieter markieren die Stellflächen nur mit Punkten und dünnen Linien. Da ist es schwierig, den Topf mittig auszurichten.
Manche Induktionskochfelder im Test erwecken den Eindruck freier Stellmöglichkeit innerhalb der aufgezeichneten Zonen. Doch wenn Kochgeschirr die darunterliegende Spule nicht abdeckt, können magnetische Streufelder am Topf vorbei den Körper durchdringen und zum Beispiel Herzschrittmacher aus dem Takt bringen.
Tipp: Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt Betroffenen, vor dem Kauf eines Induktionsherds ärztlichen Rat zu suchen.
Induktionskochfelder im Test
- Testergebnisse für 9 Induktionskochfelder 03/2022
- Testergebnisse für 5 Induktionskochfelder mit Dunstabzug 03/2022
Die Topf-Lotterie
Wenn Magnetfelder die Elektronen im Boden zu Wirbelströmen anregen, surren, pfeifen oder brummen viele Töpfe. Für Hunde, aber auch Menschen können diese Töne unangenehm sein.
Wir haben die Töpfe aus unserem Test auf je drei Induktionsfeldern erhitzt. Ergebnis: Ob Feld und Topf harmonieren, ist ein Glücksspiel. Bei der großen Vielfalt an Modellen hilft leider nur ausprobieren und gegebenenfalls umtauschen.
Tipp: Fragen Sie vor dem Kauf nach einem Umtauschrecht für den Fall, dass Töpfe auf dem Induktionsherd unangenehme Töne von sich geben.
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Anregung: Test für nur 1 Kochfeld
Hallo, danke für Ihre immer interessanten Tests.
Natürlich können Sie nur eine begrenzte Menge Tests durchführen.
Nachdem aber die Anzahl der sehr kleinen Wohnungen ziemlich hoch ist, möchte ich anregen, dass sie vielleicht auch einmal einzelne separate Induktionskochfelder prüfen. Bei Ikea (von denen in einem Ihrer Tests für Einbau eines ganz gut abgeschnitten hatte) gibt es transportable Induktionskochfelder - sogar mit Griff.
(wg. Rechtschreibfehler gelöscht u. neu)
Danke u. Gruß
Eine interessante Idee finde ich, dass mir ein älterer Bekannter erklärte, er verwende nur noch ein externes Induktionskochfel, weil man da keine Probleme hat, wenn man vergisst die Kochstelle auszuschalten, nachdem sich ja nur eisenhaltige Topfböden erhitzen.
Er hat es auf seinen alten eingebautem Glaskeramik-Kochfeldern mit Wärmestrahlung stehen.
Ob das technisch eine gute Idee ist? Was sagen Sie dazu?
Danke und Gruß
Kommentar vom Autor gelöscht.
LucasGlo: Bei vielen Kochfeldern muss man im Bedienfeld erst ein Kochfeld auswählen, um dann mit Plus-Minus-Tasten die Leistung einzustellen. Bei separater Regelung hat man hingegen für jedes Kochfeld separate Plus-Minus-Tasten. Da das Auswählen des Kochfeldes so nicht nötig ist, lassen sich die Leistungen der Kochfelder etwas schneller verstellen.
Hallo,
Ich verstehe nicht ganz, was mit dieser Option "Separate Regelung für jede Kochstelle" ausgesagt werden soll. Bedeutet es, dass man nur eine Intensität für alle Spulen einstellen kann und somit nicht mehrere unterschiedliche Gerichte kochen kann?
Viele Grüße
Lucas