Alle reden vom Klimaschutz, aber nur wenige handeln. Dabei genügt oft ein Handgriff oder der Abschied von einer Gewohnheit, um Energie zu sparen. Es muss nicht gleich eine teure Solaranlage aufs Dach. Viele kleine Schritte im Alltag sind ein großer Schritt für die Umwelt. Jeder Mensch produziert Kohlendioxid (CO2). In Deutschland etwa 11 Tonnen pro Person und Jahr. Das verändert das Klima. test.de gibt Tipps, wie Sie den Ausstoß an Kohlendioxid reduzieren und dabei bares Geld sparen.
Jeder kann helfen
Der Klimawandel ist kein abstraktes Problem. „Wir sind alle für den Klimawandel verantwortlich“, sagt José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission. Jeder Mensch könne etwas gegen den Klimawandel tun. Die Europäische Kommission sagt wie. „Change - Du kontrollierst den Klimawandel“ heißt die neue Kampagne zum Klimaschutz. Sie will nicht nur aufklären, sondern konkrete Handlungsanweisungen geben. test.de skizziert einen guten Tag fürs Klima, gibt Tipps, nennt Zahlen der EU und stellt eigene Rechenbeispiele vor.
Klimaschutz beginnt am Morgen
Der Klimaschutz beginnt morgens im Bad. Wer nur kurz duscht, ist erfrischt und spart Energie. Duschen verbraucht etwa viermal weniger Energie als Baden. Reduzieren Sie die Wassertemperatur und verwenden Sie einen Spar-Duschkopf, der aus wenig Wasser noch einen üppigen Strahl zaubert. Wer sparsam duscht, reduziert den CO2-Ausstoß um wenigstens 90 Kilogramm im Jahr. Angenehmer Nebeneffekt: Sie sparen etwa 50 Euro Energiekosten. Der Warmwasserverbrauch steht in Sachen Energieverbrauch bei Privathaushalten meist an zweiter Stelle, nach dem Heizen.
Beim Frühstück sparen
Frühstücken Sie nicht im Schlafanzug. Zumindest nicht im Winter. Die Heizung ist der Klimakiller Nummer eins. Wer die Temperatur in seiner Wohnung um nur ein Grad senkt, reduziert den CO2-Ausstoß um bis zu 300 Kilogramm im Jahr. Angenehmer Nebeneffekt: Sie sparen etwa 5 bis 10 Prozent Heizkosten. Frühstücken Sie also im Bademantel oder ziehen Sie etwas Warmes über. Das Sparen geht weiter. Ob Kaffee oder Tee: Machen Sie immer nur so viel Wasser heiß, wie Sie tatsächlich brauchen. Die Energie, die durch überflüssiges Warmwasser verloren geht, summiert sich. Die EU hat berechnet, dass ein durchschnittlicher Haushalt etwa 25 Kilogramm CO2 im Jahr sinnlos verpustet.
Mit dem Fahrrad ins Büro
Laufen und Radfahren hält den Körper und die Umwelt fit. Auch öffentliche Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften sind eine Alternative zum eigenen Auto. Lassen Sie das Auto vor allem für kurze Strecken stehen. Ein kalter Motor verbraucht besonders viel Sprit und gibt mehr Kohlendioxid ab. Pro Liter Kraftstoff entstehen bei der Verbrennung im Schnitt 2,5 Kilogramm CO2. Moderne Autos setzen weniger Kohlendioxid frei als die Modelle von gestern. Ein modernes 5-Liter-Auto spart im Jahr bis zu 750 Kilogramm CO2.
75 Euro für zu weiche Reifen
Wer aufs Auto nicht verzichten kann, sollte früh schalten und umsichtig fahren. Hohes Tempo und kleine Gänge verbrauchen viel Sprit. Auch der Reifendruck muss stimmen. Ist der Druck um 0,5 bar zu niedrig, verbraucht Ihr Auto 2,5 Prozent mehr Kraftstoff und setzt dadurch auch 2,5 Prozent mehr Kohlendioxid frei. Beispiel: Bei einer jährlichen Fahrleistung von 30 000 Kilometern und einem Verbrauch von 8 Litern macht das 60 Liter mehr Sprit, 150 Kilogramm mehr CO2 und 75 Euro weniger in Ihrem Portemonnaie. Außerdem verschleißen die weichen Reifen viel schneller. Das kostet Ihr Geld und beschert der Umwelt noch mehr CO2.
Sparen im Büro
E-Mails, Briefe, Internetseiten, Mitteilungen und Konzepte: In vielen Büros wird gedruckt und kopiert, was der Wald hergibt. Das verbraucht Ressourcen und setzt Kohlendioxid frei. Statistisch gesehen verbraucht jeder Europäer stolze 240 Kilogramm Papier im Jahr. Wer seinen Papierverbrauch um nur ein Prozent senkt, reduziert den CO2-Ausstoß um sieben Kilogramm im Jahr. Auch beim Lüften können Sie sparen. Lüften Sie nur kurz und drehen Sie die Heizung herunter, wenn Ihr Büro zu warm ist. Wer die warme Heizungsluft permanent durchs Bürofenster lüftet, verpulvert wiederum Energie. Der Energieverlust durch ein angekipptes Fenster summiert sich auf fast eine Tonne Kohlendioxid im Jahr.
Produkte aus der Region
Wer umweltbewusst leben will, kauft Produkte aus seiner Region. Der Transport von Waren von einem Ende der Welt zum anderen erzeugt etwa 1 700 mal mehr Kohlendioxid als ein Lkw-Transport über 50 km. Verzichten Sie außerdem auf die Plastiktüte. Kaufen Sie mit Einkaufstasche ein. Plastiktüten verschmutzen Grundwasser, Boden und Atmosphäre. Sie setzen Kohlendioxid und Methangas frei. Und kosten Geld. Wer in der Woche auf zwei Plastiktüten verzichtet, spart in 10 Jahren mehr als 100 Euro.
Feierabend ohne Energiefresser
Ein Feierabend ohne Energiefresser schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Nerven. Knipsen Sie überflüssige Lampen aus, das ist gemütlicher und entspannt. Durch Abschalten von 5 nicht benötigten Lampen in Fluren und Zimmern können Sie etwa 60 Euro im Jahr sparen. Gleichzeitig reduzieren Sie den CO2-Ausstoß um etwa 400 Kilogramm. Wer Energiesparlampen verwendet, tut noch mehr für den Klimaschutz. Energiesparlampen halten etwa zehnmal länger als normale Glühbirnen. Sie sparen Strom und setzen dadurch viel weniger Kohlendioxid frei.
Urlaub ohne Flieger
Wer in der Nacht vom nächsten Urlaub träumt, kann für die Umwelt träumen. Reisen Sie in Gedanken mit Eisenbahn und Schiff und setzen Sie das dann beim Urlaub um. Wer mit dem Zug von Berlin an die Ostsee fährt, belastet die Umwelt dadurch mit etwa 35 Kilogramm Kohlendioxid für die Hin- und Rückfahrt. Eine Flugreise nach Südostasien und zurück produziert dagegen umgerechnet mehr als 5 000 Kilogramm Kohlendioxid pro Person. Wer auf den Flieger nicht verzichten kann, hat die Möglichkeit seine Kohlenstoffemissionen „auszugleichen“. Mit einer Geldspende für erneuerbare Energien. Verschiedene Umweltorganisationen bieten dies an.
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