Sind Klimageräte Virenschleudern? Das fragen sich Nutzerinnen und Nutzer nicht erst seit Corona. Daniel de Graaf vom Umweltbundesamt gibt teilweise Entwarnung.
Klimageräte im Test
Testergebnisse für 13 Klimageräte Splitgeräte 06/2021, 06/2022
Testergebnisse für 5 Klimageräte Monoblöcke 06/2021
Können Klimageräte Coronaviren vermehren und verteilen?
Vermehren können sich Coronaviren nur in Wirtszellen, beispielsweise in Menschen – aber nicht in der Umwelt und auch nicht in Klimageräten. Das Beispiel des Kreuzfahrtschiffs „Diamond Princess“ zeigte aber 2020, dass Coronaviren über Lüftungsanlagen verbreitet werden können. Schon beim SARS-1-Erreger 2002/2003 wurde in einigen Fällen vermutet, dass er über Lüftungseinrichtungen im Gebäude verteilt und übertragen wurde. Darüber, wie lange das neue Coronavirus-2 in der Luft infektiös ist, gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Eine Übertragung kann über Tröpfchen oder Aerosole erfolgen. Tröpfchen spielen nur in unmittelbarer Nähe einer infizierten Person eine Rolle, wogegen Aerosole sich mit der Luftströmung im gesamten Raum verteilen können. Welche der beiden Übertragungswege dominiert, ist immer noch Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.
Verteilen Klimageräte auch in der Wohnung Aerosole?
Bei Wohnungen müssen Sie unterscheiden zwischen dezentralen Klimageräten, die zur Entfeuchtung und Temperierung einzelner Räume dienen, und zentral gesteuerten Lüftungsanlagen mit Klimatisierungsfunktion. Bei dezentralen Geräten, die nur einzelne Räume kühlen, kann es nicht zu einer Verbreitung von Viren von einem Raum, in dem sich die infizierte Person aufhält, in andere Bereiche eines Gebäudes kommen. Daher ist der Betrieb dieser Geräte im Hinblick auf die Übertragung von Coronaviren unkritisch.
Gilt das für Split- und Monogeräte gleichermaßen?
Ja. Splitgeräte saugen die Luft im Zimmer an, kühlen sie ab und blasen sie wieder ins gleiche Zimmer zurück. Monoblöcke wälzen die Raumluft ebenfalls um und führen die Zimmerluft auch über den Abluftschlauch nach draußen ab. Durch den Fensterschlitz strömt frische Außenluft ins Zimmer zurück. Das ist beides unproblematisch für die Übertragung von Viren.
Zentrale Anlagen können durch Fehlplanung gefährden
Und wie sieht es mit zentralen Klimaanlagen aus?
Bei zentralen Klimaanlagen ist die regelmäßige Wartung und Kontrolle sehr wichtig, um beispielsweise Fehlströmungen zu vermeiden. Per se sind solche Anlagen keine „Keim- oder Virenschleudern“. Wenn die Luftführung konsequent getrennt voneinander erfolgt, sodass die in einem Raum abgesaugte Luft nur indirekt mit der Zuluft über einen Wärmeübertrager in Kontakt steht und nicht in andere Räume gelangen kann, besteht kein Risiko der Übertragung von Viren im Gebäude. Durch eine falsche Planung oder unzureichende Wartung können aber Fehlströmungen auftreten, die dazu führen, dass die Abluft aus einem Gebäudebereich als Zuluft in einen anderen Bereich gelangen kann. In solchen Fällen kann eine Verbreitung von Viren über die Klimaanlage nicht ausgeschlossen werden.
Haben Sie einen Tipp, wie Nutzer eines Klimageräts das Infektionsrisiko minimieren können?
Wie gesagt, Coronaviren können sich in Klimageräten zwar ansammeln, aber nicht aktiv vermehren. Generell sollten solche Geräte aber unbedingt regelmäßig gewartet und entsprechend den Angaben der Hersteller regelmäßig gereinigt werden, um ein Wachstum von Bakterien und anderen Mikroorganismen zu vermeiden, die ebenfalls zu gesundheitlichen Problemen führen können.
- Wirds im Haus zu heiß, helfen Ventilatoren, Klimageräte, Jalousien oder Sonnenschutzfolien. Wer aber nachhaltig für Hitzeschutz sorgen will, muss ans Gebäude.
- Wer eine Eigentumswohnung kauft, wird Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Hier lesen Sie, wie sie funktioniert worauf Sie als Wohnungskäufer achten sollten.
- Egal, was das Thermometer im Büro anzeigt: Hitzefrei gibt es für Angestellte nicht. Ab bestimmten Temperaturen muss der Arbeitgeber aber für Abkühlung sorgen.
Schön, dass das Thema Klimaanlage/Splitgeräte hier beleuchtet wird. Nur schade, dass direkt schon im Titel davon wieder abgeraten wird. Ich kann nur hoffen, dass sich das darin begründet, dass noch weitere Artikel zu diesem Thema folgen. Denn, dass mit diesen Geräten gerade beim Heizen auch CO2 gespart werden kann (z.B. im Vergleich zu der hierzulande üblichen Gasheizung), wurde noch überhaupt nicht dargestellt. Ich möchte daher dringend dafür plädieren einen weiteren Artikel zum Heizbetrieb dieser Geräte zu erarbeiten.
Es gab etliche Jahre, in denen ich nicht verstanden habe, warum eine Klimaanlage eine tolle Sache sein sollte. Dann habe ich ein Auslandssemester in Spanien gemacht und war unendlich froh über das Klimagerät. Bis ich eines in meinen eigenen vier Wänden hatte, sind dann dennoch noch einige Jahre vergangen. Letzten Endes haben nicht nur die heißen Nächte im Sommer den Ausschlag gegeben, sondern die viele Zeit im Homeoffice in den letzten Jahren. Bevor ich endlich bei einem Klimagerät von Vaillant zugegriffen habe, habe ich im Sommer tagsüber die Rollos unten lassen müssen, damit es wenigstens halbwegs erträglich war. Jetzt habe ich eine angenehme Temperatur und Tageslicht. Gleichzeitig. Ein echter Gewinn an Lebensqualität.
Noch was... Bei Wärmepumpen aller Art hängt der COP im Wesentlichen von der Temperaturdifferenz ab, die zu überwinden ist. Da die Heizleistung bereits einsetzt, wenn die Innenraumluft wenig erwärmt wird, braucht es keine hohen Temperaturen. Das lässt gerade bei Altbauten ohne Flächenheizungen gute COP erwarten.
Wann haben wir schon unter 0 °C? Die allermeiste Zeit im Jahr benötigt man die Heizung, wenn es nicht ganz so kalt ist. Die Klimaanlagen sind auch nicht ausschließlich für die Heizung da, wenn es richtig kalt wird, darf sie ruhig ausbleiben. Auch das Argument, dass damit nur ein Raum geheizt würde kann ich nicht nachvollziehen, schließlich wird damit im Sommer ja auch nur ein Raum gekühlt. Und welche Räume sind das? Richtig, diejenigen, die man im Winter auch heizen will... Also PV aufs Dach und Wände (Im Winter liegt da kein Schnee drauf und die Sonne kommt ohnehin fast waagrecht) und Splitanlagen an die Fenster. Das bringt wahrscheinlich mehr als die 50 m² Kollektoren auf dem Dach und ist deutlich billiger... Schade, dass der Aspekt völlig untergegangen war. Von sinnvoller Beratung und Betrachtung verschiedenster Szenarien waren also beide Artikel weit entfernt :-(
@Herr_BB: Leider können wir zu Ihrer Frage keine keine Antwort geben. Wir empfehlen Ihnen, bei der Verbraucherzentrale, beim Anbieter des Geräts und/oder beim Installateur nachzufragen.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Schön, dass das Thema Klimaanlage/Splitgeräte hier beleuchtet wird.
Nur schade, dass direkt schon im Titel davon wieder abgeraten wird.
Ich kann nur hoffen, dass sich das darin begründet, dass noch weitere Artikel zu diesem Thema folgen.
Denn, dass mit diesen Geräten gerade beim Heizen auch CO2 gespart werden kann (z.B. im Vergleich zu der hierzulande üblichen Gasheizung), wurde noch überhaupt nicht dargestellt.
Ich möchte daher dringend dafür plädieren einen weiteren Artikel zum Heizbetrieb dieser Geräte zu erarbeiten.
Es gab etliche Jahre, in denen ich nicht verstanden habe, warum eine Klimaanlage eine tolle Sache sein sollte. Dann habe ich ein Auslandssemester in Spanien gemacht und war unendlich froh über das Klimagerät. Bis ich eines in meinen eigenen vier Wänden hatte, sind dann dennoch noch einige Jahre vergangen. Letzten Endes haben nicht nur die heißen Nächte im Sommer den Ausschlag gegeben, sondern die viele Zeit im Homeoffice in den letzten Jahren. Bevor ich endlich bei einem Klimagerät von Vaillant zugegriffen habe, habe ich im Sommer tagsüber die Rollos unten lassen müssen, damit es wenigstens halbwegs erträglich war. Jetzt habe ich eine angenehme Temperatur und Tageslicht. Gleichzeitig. Ein echter Gewinn an Lebensqualität.
Noch was...
Bei Wärmepumpen aller Art hängt der COP im Wesentlichen von der Temperaturdifferenz ab, die zu überwinden ist. Da die Heizleistung bereits einsetzt, wenn die Innenraumluft wenig erwärmt wird, braucht es keine hohen Temperaturen. Das lässt gerade bei Altbauten ohne Flächenheizungen gute COP erwarten.
Wann haben wir schon unter 0 °C? Die allermeiste Zeit im Jahr benötigt man die Heizung, wenn es nicht ganz so kalt ist. Die Klimaanlagen sind auch nicht ausschließlich für die Heizung da, wenn es richtig kalt wird, darf sie ruhig ausbleiben.
Auch das Argument, dass damit nur ein Raum geheizt würde kann ich nicht nachvollziehen, schließlich wird damit im Sommer ja auch nur ein Raum gekühlt. Und welche Räume sind das? Richtig, diejenigen, die man im Winter auch heizen will...
Also PV aufs Dach und Wände (Im Winter liegt da kein Schnee drauf und die Sonne kommt ohnehin fast waagrecht) und Splitanlagen an die Fenster. Das bringt wahrscheinlich mehr als die 50 m² Kollektoren auf dem Dach und ist deutlich billiger...
Schade, dass der Aspekt völlig untergegangen war. Von sinnvoller Beratung und Betrachtung verschiedenster Szenarien waren also beide Artikel weit entfernt :-(
@Herr_BB: Leider können wir zu Ihrer Frage keine keine Antwort geben. Wir empfehlen Ihnen, bei der Verbraucherzentrale, beim Anbieter des Geräts und/oder beim Installateur nachzufragen.