Klimageräte im Test

Klima­anlage – Auswahl, Montage und Bedienung

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Klimageräte im Test - Schön cool bleiben – mit einer effizienten Klima­anlage

Bestens gekühlt. Splitgeräte mit einem Innen­teil (siehe Foto) und einem Außen­teil sind am effizientesten. © mbbirdy

Klima­anlagen spenden angenehme Kühle an heißen Tagen. Viele Leser suchen aber auch nach Alternativen gegen Über­hitzung. Hier einige Antworten zu heiß diskutierten Fragen.

Klimageräte im Test

  • Testergebnisse für 19 Klimageräte Splitgeräte 06/2021, 06/2022, 05/2023
  • Testergebnisse für 5 Klimageräte Mono­blöcke 06/2021

Das richtige Klimagerät finden

Welche Art von Klima­anlage ist für den privaten Einsatz zu empfehlen?

Zur Auswahl stehen Splitgeräte, die aus einem Außen- und einem Innen­teil bestehen (Kühl­teil im Zimmer und Kompressor draußen) sowie mobile Mono­block­geräte mit einem Abluft­schlauch. In unserem neuesten Test (5/2023 )haben wir zudem ein Monoblock-Wandgerät mit zwei Kanälen geprüft (nach Frei­schaltung verfügbar) .

Wichtige Kauf­kriterien sind Kühl­leistung, Strom­verbrauch, Komfort, Laut­stärke und einfaches Bedienen. Energieeffizienz, Strom­kosten und Schall­leistungs­pegel (Lärm) sind sehr unterschiedlich. Detaillierte Test­ergeb­nisse finden Sie nach dem Login oder der Frei­schaltung in unseren Tabellen zu Klimaanlagen.

Wie viel Kühl­leistung ist für ein 25 Quadrat­meter großes Zimmer nötig?

Das lässt sich pauschal nicht sagen. Entscheidend ist, wie stark die Sonnen­einstrahlung, wie hoch die Zimmerdecke und wie gut der Raum gedämmt ist, ob sich Roll­läden vor den Fens­tern befinden oder ob Sonnen­schutz­folien auf den Fens­terscheiben kleben. Vor einer Investition sollten Sie sich den Kühlbedarf vom Fachmann berechnen lassen. Die Anbieter haben unterschiedlich leistungs­starke Geräte im Sortiment. Grobe Faustformel: Raumvolumen mal 30 ist gleich benötigte Kühl­leistung in Watt.

Was ist der Unterschied zwischen Single-Split und Multi-Split?

Single-Split-Anlagen haben ein Außen- und ein Innen­teil. Bei Multi-Split-Anlagen gibt es ebenfalls ein Außen­teil (mit dem Kompressor), aber mehrere Innen­teile. Dies ermöglicht die Kühlung mehrerer Zimmer oder größerer Räume.

Klimagerät montieren

Was ist bei der Montage eines Splitgerätes zu beachten?

Nur Kälteklimafach­betriebe dürfen Splitgeräte installieren und dein­stallieren − anderenfalls erlischt die Gewähr­leistung für die Geräte. Bei der Installation durch­bohren die Fachleute Außenwände und verlegen elektrische Leitungen. Wer ein Mehr­familien­haus bewohnt, muss vor der Installation die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümer­gemeinschaft einholen.

Auch der Denkmal­schutz kann den Traum vom Klimagerät zerstören. Die Kälte­mittel­leitung zwischen Außen- und Innen­teil sollte möglichst kurz sein. Falls Sie einen Anbringungs­ort ohne Hitzestau und vielleicht sogar ohne pralle Sonnen­bestrahlung finden, verbessern Sie den Wirkungs­grad der Anlage und profitieren dauer­haft von etwas geringeren Strom­kosten.

Muss der Kompressor unbe­dingt an der Fassade hängen oder kann ich ihn auch auf den Balkon stellen?

Wenn Ihr Balkon genügend groß ist, können Sie das Außen­teil mit dem Kompressor dort aufstellen. Das ist wahr­scheinlich einfacher und billiger als die Montage an der Fassade. Aber: Beachten Sie, dass Kompressor und Ventilator unangenehme Geräusche verursachen. Wählen Sie dafür also möglichst einen Ort, an dem sowohl Sie als auch die Nach­barn wenig vom Lärm gestört werden. In unserem Klimageräte-Test der Stiftung Warentest ermitteln wir auch die Laut­stärke der jeweiligen Geräte unter dem Punkt „Umwelt­eigenschaften“.

Wie dick sind die Schläuche der mobilen Klimageräte?

Die Modelle haben Außen­durch­messer von rund 15 Zenti­metern.

Klimagerät bedienen und nutzen

Kann ich mobile Geräte von einem Raum in den anderen bewegen?

Im Prinzip ja. Sie benötigen an jedem Aufstell­ort ein geeignetes Fenster, durch das der oder die Schläuche die Abluft heraus­blasen können.

Kann ich die Klimageräte mit Solar­strom betreiben?

Die Kombination ist möglich. Die Anlagen laufen vor allem dann, wenn viel Sonne scheint. Ein hoher Eigen­verbrauchs­anteil von selbst erzeugtem Solarstrom rechnet sich. Beachten Sie allerdings, dass PV-Module Gleich­strom erzeugen und die getesteten Klimageräte mit Wechsel­strom laufen. Da übliche PV-Anlagen aber ohnehin über einen Wechsel­richter verfügen, ist dies kein Problem.

Was halten Sie davon, den Abluft­schlauch der Mono­block-Klima­anlage nicht durchs offene Fenster zu führen, sondern durch einen Ausschnitt im Glas, damit keine warme Luft von außen zurücks­trömt?

Die Lösung bietet den Vorteil, dass das Eindringen der warmen Luft hier verhindert wird. Alternativ ist es auch möglich, den Fens­terspalt zum Beispiel mit Schaum­stoff­keilen zu verstopfen. Das grund­legende Problem bleibt allerdings bestehen: Die Gesetze der Physik erzwingen, dass ein Druck­ausgleich statt­finden muss. Durch Fugen und Ritzen an anderer Stelle wird zwangs­läufig Luft von außen ins Haus dringen.

Falls die feucht­warme Luft von draußen womöglich sogar über zugige Kellerfenster und kalte Kellerräume angesaugt wird, könnten dort in der Folge sogar Kondensation und Schimmel­probleme auftreten. Beachten Sie auch die Einbruchsgefahr bei offenen Fens­tern und Probleme bei Isolierglas­fens­tern.

Lohnt es sich, mit einer Klima­anlage zu heizen?

Klimageräte sind im Prinzip Wärmepumpen. Der Kühl­kreis­lauf ähnelt dem von Kühlschränken. Dreht man ihn um, können auch Klimageräte heizen. Kann das Gerät heizen, muss das auf dem Energielabel deklariert sein: Ein roter Ventilator gibt die mögliche Heiz­leistung laut Anbieter an. Je geringer die Außen­temperatur, desto ineffizienter sind die Geräte. Damit sind sie vor allem für die Über­gangs­zeit geeignet. Selbst bei nied­rigen Außen­temperaturen ist die Klima­anlage effizienter als eine elektrische Direkt­heizung. Dem Nutzen stehen die recht hohen Anschaffungs­kosten entgegen. Heizen mit der Klima­anlage lohnt sich meist nur, wenn sie schon im Haus ist. Und: Durch die Bewegung der Luft kann Zug entstehen und Staub aufwirbeln.

Alternativen zum Klimagerät

Was bringt eine Sonnen­schutz­folie?

Vor allem auf Dach­fens­tern können diese Folien die Sonnen­einstrahlung deutlich mindern. Die Folien lassen sich relativ einfach nach­rüsten. Sie bestehen aus mehreren Schichten, die zum Teil hauchdünn mit Metall bedampft sind. Eine Modell­rechnung für einen 20 Quadrat­meter großen Raum mit schrägen Dach­flächen­fens­tern zeigt, dass sich die Temperatur so von 39 auf 31 Grad Celsius reduzieren lässt. Der Sonnenschutzfolien-Test zeigt allerdings auch deren Schatten­seiten.

Wie wirk­sam sind Roll­läden oder Außenjalousien?

Mit Roll­läden oder Jalousien lässt sich die Hitzequelle weit­gehend oder sogar komplett ausschalten. Vor den Fens­tern können Markisen helfen. Auch Bepflan­zung auf der Südseite kann die Zimmertemperatur senken und ist gleich­zeitig noch schön anzu­sehen. Weitere Tipps, wie Sie sich vor Hitze schützen finden sich in unserem Hitzeschutz-Special.

Was kann ich als Mieter tun?

Leider wenig. Innenjalousien, die mit Alu beschichtet sind, lassen sich auch ohne Bohren am Fenster anbringen. Ebenso Mückennetze, die beim nächt­lichen Lüften helfen. Aber für bessere Fens­terverglasung, wirk­same Wärmedämmung oder neue Außenroll­läden ist der Vermieter zuständig. Vielleicht können Sie ihn davon über­zeugen, dass eine derartige Investition den Wert der Immobilie steigert.

Was ist beim Neubau von vorn­herein zu beachten, damit eine Klima­anlage nicht erforderlich ist?

Klimageräte sind oft nur Notlösungen, um Planungs­fehler von Bauherren und Architekten auszubügeln. Wichtigster Tipp: An heißen Sommer­tagen sollte möglichst wenig Sonne direkt durch die Fenster ins Haus strahlen können. Dabei hilft zum Beispiel ein Schatten spendender, weiter Dach­über­stand.

Im Dach­geschoss schützen Gauben mit Vordach deutlich besser vor Über­hitzung als schräge Dach­flächen­fenster. Eine gute Wärmedämmung, insbesondere auch im Dach­bereich, beugt ebenfalls sehr effizient vor. Siehe dazu unser Special zum Thema Wärmedämmung.

Klimageräte im Test

  • Testergebnisse für 19 Klimageräte Splitgeräte 06/2021, 06/2022, 05/2023
  • Testergebnisse für 5 Klimageräte Mono­blöcke 06/2021
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331 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

WB1450 am 08.06.2023 um 10:31 Uhr
@Stiftung Warentest

Ihr Kommentar sagt nur aus, dass sie sich mit den Heizmöglichkeiten der Klimaanlagen bei Ihren Testś noch nie beschäftigt haben "exemplarisch angesehen".
Geht es um thermische Solaranlagen und Gasheizungen wird leidenschaftlich positiv berichtet.
"Heizen mit der Klima­anlage lohnt sich meist nur, wenn sie schon im Haus ist" umgekehrt wird ein Schuh daraus, gerade Klimaanlagen schaffen die Möglichkeit auch energiesparend zu heizen. Wenige Tage oder Wochen schaffen sie durch Kühlung und Entfeuchtung ein angenehmeres Wohnklima, wir haben aber auch ein Winterhalbjahr mit wenigen echten Frosttagen aber Heizbedarf, hier können sie Ihre Leistung zeigen und nicht nur an der Wand hängen.
Sie sprechen von Effizienz, Gasheizungen bringen immer nur aus 1kWh Gas maximal 80% Wärme,
Klimas bringen gerade im Plusbereich aus 1 kWh Strom 5 kWh Wärme.
Als duales System kann immer noch die Heizung bei den wenigen echten Frostagen einspringen.
Ich denke die Notwendigkeit einer Wärmewende haben sie noch n

WB1450 am 08.06.2023 um 10:06 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

Profilbild Stiftung_Warentest am 22.05.2023 um 07:50 Uhr
Mit der Klimaanlage heizen

@robu23: Damit haben Sie recht. In dem aktuellen Test 5/2023 haben wir uns die Heizfunktion exemplarisch an einigen Geräten angeschaut. Uns Fazit ist: die Klimaanlagen können durchaus als Zusatzheizung genutzt werden.
Klimageräte sind im Prinzip Wärmepumpen. Der Kühl­kreis­lauf ähnelt dem von Kühlschränken. Dreht man ihn um, können auch Klimageräte heizen. Kann das Gerät heizen, muss das auf dem Energielabel deklariert sein: Ein roter Ventilator gibt die mögliche Heiz­leistung laut Anbieter an. Je geringer die Außen­temperatur, desto ineffizienter sind die Geräte. Damit sind sie vor allem für die Über­gangs­zeit geeignet. Selbst bei nied­rigen Außen­temperaturen ist die Klima­anlage effizienter als eine elektrische Direkt­heizung. Dem Nutzen stehen die recht hohen Anschaffungs­kosten entgegen. Heizen mit der Klima­anlage lohnt sich meist nur, wenn sie schon im Haus ist. Und: Durch die Bewegung der Luft kann Zug entstehen und Staub aufwirbeln.

robu23 am 20.05.2023 um 08:16 Uhr
Klimaanlage ist Wärmepumpe auch zum Heizen

Ich kann’s nicht verstehen und habe Ihnen das auch schon wiederholt kommentiert. Wenn man sich sowieso eine Klimaanlage zur Kühlung kauft, kann man mit ihr genauso gut und effektiv heizen wie kühlen (denTeil der Wohnung, der auch gekühlt wird). Bei modernen Anlagen mit Butan als Kältemittel geht das wirtschaftlich bis in tiefe Minustemperaturen. Es bleibt lediglich die Frage, wie man eine ganze Wohnung mit mehreren Inneinheiten gleichmäßig warm bekommt.

robu23 am 20.05.2023 um 08:11 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.