
Hohe Temperaturen führen zu Wärmestress für Menschen, Tiere und Pflanzen. Fest installierte Klimageräte schaffen schnelle Abkühlung.
Splitgerät oder Monoblock? Unser Klimageräte-Test zeigt: Splitgeräte kühlen Räume schneller und brauchen weniger Strom als Monoblöcke. Dafür sind sie deutlich teurer.
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Das bietet der Klimageräte-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Unsere Tabelle zeigt Bewertungen für 10 Klimageräte, darunter 4 Monoblöcke ab 315 Euro und 6 Splitgeräte von 1 300 bis 2 840 Euro, eins davon zum mobilen Einsatz. Die Klimageräte im Test kommen von bekannten Anbietern wie De‘Longhi, Comfee und Panasonic, aber auch Baumärkten wie Obi. Sie erhalten auch das PDF zum Vorgängertest (7/2018) mit Testergebnissen zu weiteren zehn Geräten, die oft noch lieferbar sind.
Kaufberatung. Wir nennen die Vor- und Nachteile von Monoblöcken und Splitgeräten, sagen, wie lange die Testsieger-Geräte brauchen, um Räume herunterzukühlen und wie viel Strom sie dafür benötigen.
Tipps und Hintergrund. Wir erklären, wieso bestimmte Kältemittel klimaschädlich sind, wieso Energielabel nicht immer aussagekräftig sind und warum Sie auch bauliche Maßnahmen zum Hitzeschutz in Betracht ziehen sollten, bevor Sie eine Klimaanlage kaufen. Ein Experte erläutert, warum Sie beim Einsatz von dezentralen Klimaanlagen in der Regel nicht befürchten müssen, damit Coronaviren zu verbreiten.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 6/2020 und zum Vorgängertest aus 7/2018.
Monoblöcke: Schlauch durchs Fenster
Mobile Klimageräte verheißen einfache Abhilfe bei großer Hitze in der Wohnung. Auspacken, anschließen, Abluftschlauch durchs Fenster, los gehts. In Bau- und Elektronikmärkten gibt es günstige Monoblöcke schon für wenige Hundert Euro. Sie pusten die warme Raumluft über einen dicken Abluftschlauch nach draußen, den Nutzer aus dem Fenster hängen müssen. Weil dadurch ein Spalt des Fensters offen bleibt, strömt permanent warme Luft von draußen ins Haus und mindert den Kühleffekt. Um das zu verhindern, müssten Nutzer die Fenster abdichten. Das funktioniert in der Praxis kaum. Manche Anbieter liefern zwar Abdichtungsmaterial mit – allerdings nur für Schiebefenster, die in Deutschland selten sind. Hierzulande übliche Dreh- und Kippfenster lassen sich damit nicht abdichten. Hinzu kommt, dass sich der Abluftschlauch auf bis zu 65 Grad Celsius erhitzt und die Wohnung zusätzlich aufheizt. Alles in allem eine wenig effiziente Lösung.
Splitgeräte: Vom Monteur installiert
Splitgeräte sind Klimageräte ohne Abluftschlauch. Sie bestehen aus einer Innen- und einer Außeneinheit. Zwischen ihnen zirkuliert ein Kältemittel und transportiert Wärmeenergie nach außen. Das Prinzip erlaubt schnelle und energiesparende Abkühlung. Der Haken: Nur Kälteklimafachbetriebe dürfen Splitgeräte installieren. Deren Monteure haben oft volle Auftragsbücher, was eine langfristige Planung erfordert.
11 Grad kälter in 7 Minuten
Wie groß die Unterschiede der beiden Varianten in der Praxis sind, zeigt der Test: Die schnellsten Splitgeräte kühlten unseren 14 Quadratmeter großen und 2,60 Meter hohen Prüfraum in rund sieben Minuten von 35 auf 24 Grad Celsius. Die Monoblöcke hingegen benötigten für die Abkühlung zwischen 40 und 80 Minuten. Das ist kaum verwunderlich: Monogeräte pusten die warme Luft über einen dicken Abluftschlauch nach draußen – das Fenster bleibt einen Spalt offen, sodass während des Kühlens permanent warme Luft von draußen in den Raum strömt.
Deutliche Unterschiede bei den Stromkosten
Mit unseren Messwerten und einem Klimamodell für Zentraleuropa ermittelten wir den Stromverbrauch der Monoblöcke, es sind zirka 140 bis 250 Kilowattstunden pro Sommer – das ist alles andere als effizient. Gute Splitgeräte verbrauchten in derselben Zeit weniger als 100 Kilowattstunden – bei mehr als doppelt so hoher Leistung.
Viele Kältemittel sind klimaschädlich
Fürs Umweltgewissen ist nicht allein der Stromverbrauch wichtig, sondern auch das Kältemittel. Die Splitgeräte kühlen mit Difluormethan, R32 genannt. Geht das Kältemittel während des Betriebs oder mit der Demontage verloren, schädigt es das Klima 675 Mal stärker als Kohlendioxid. Ein Gerät im Test enthält einen ganzen Liter R32. Mit dem für die Stromerzeugung anfallenden Kohlendioxid kommt es, wenn es zehn Jahre genutzt und dann nicht fachgerecht entsorgt wird, auf einen ökologischen Fußabdruck von fast 1 100 Kilogramm Kohlendioxid. Damit ist das Gerät etwa so klimaschädlich wie ein Flug für eine Person von Hamburg nach Lissabon und zurück.
Vor dem 27. Mai 2020 gepostete Nutzerkommentare beziehen sich auf eine frühere Untersuchung.
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