Testergebnisse für 14 Mittel gegen Kleidermotten

Textilschädling. Erwachsene Kleidermotten und ihre Larven sind ähnlich groß. Nur die Larve frisst, der Falter nicht. © Pablo Castagnola
Im Test: 14 Mittel gegen Kleidermotten, davon drei Lockstoff-Klebefallen, sechs Mottenbekämpfungsmittel (Insektizide) und fünf Vertreibungsmittel zum Schutz vor Befall. Am Beispiel eines Anbieters haben wir zudem Schlupfwespen geprüft. Die Produkte kauften wir von Juni bis August 2021 ein. Die Preise erfragten wir bei Anbietern im Januar 2022.
Wirksamkeit: 60 %
Die Tests wurden in Anlehnung an die Vorgaben der europäischen „Guidance on the Biocidal Products Regulation (BPR) Volume II Efficacy – Assessment and Evaluation (Part B&C; Draft Version 3.1, März 2021; ECHA)“ durchgeführt.
Wir legten in einem Kleiderschrank an mehreren Stellen Merinowollstoffe aus. Der Schrank war bis auf eine 20 Zentimeter breite und 5 Millimeter hohe Öffnung geschlossen. Wir öffneten ihn während der Versuche zwei- bis dreimal für mindestens zehn Sekunden. Jedes Mittel prüften wir in drei Testläufen. Zudem führten wir pro Produktart drei Kontrollversuche ohne Anti-Motten-Mittel durch. Nach den Versuchen bestimmten wir Geschlecht und Vitalität der Insekten. Alle Produkte im Test befestigten wir nach Gebrauchsanleitung im Schrank.
Lockstoff-Klebefallen: Um ihre Wirksamkeit (Motten aufspüren) zu prüfen, ließen wir 20 Kleidermotten im Schrank und mindestens 20 weitere in einem Meter Entfernung vor dem Schrank frei. Nach drei Tagen ermittelten wir, wie viele männliche Exemplare durch den Sexuallockstoff angelockt worden waren und sich auf den Fallen im Schrank befanden. In den Kontrollversuchen setzten wir Klebefallen identischer Größe ohne Lockstoff ein.
Mottenbekämpfungsmittel: Um ihre Wirksamkeit (Motten töten) zu prüfen, ließen wir mindestens 40 Falter im Schrank frei und stellten dort zusätzlich drei Schalen mit Mottenlarven hinein. Nach drei Tagen ermittelten wir die Anzahl lebender und toter Insekten und verglichen sie mit den Resultaten aus den Kontrollversuchen ohne Testprodukte.
Vertreibungsmittel: Um ihre Wirksamkeit (Motten vertreiben) zu prüfen, ließen wir eine Stunde, nachdem wir die Mittel im Schrank befestigt hatten, mindestens 40 Motten in einem Meter Entfernung vor dem Schrank frei. Nach drei Tagen ermittelten wir, wie viele Motten sich im Schrank und im Raum befanden, und verglichen dies mit den Resultaten aus den Kontrollversuchen.
Schlupfwespen: Um ihre Wirksamkeit (Motteneier parasitieren) zu prüfen, legten wir zwei Schlupfwespenkarten neben einen Merinowollstoff mit rund 60 Motteneiern und bedeckten alles mit Wollstoff. Nach drei Tagen im Schrank inkubierten wir die Eier weitere sieben Tage und ermittelten, wie viele Mottenlarven schlüpften und damit folglich, wie viele Eier die Wespen parasitiert hatten.
Anwenden: 20 %
Zehn Prüfpersonen beurteilten unter Aufsicht einer Expertin das Platzieren der Produkte im Schrank sowie die Geruchsbelästigung.
Anwendungs- und Sicherheitsinfos: 20 %
Zehn Prüfpersonen beurteilten unter Aufsicht einer Expertin die Gebrauchsanleitung etwa auf Lesbarkeit und Vollständigkeit. Sie prüften die Anwendungshinweise, wie etwa Anwendungsbereich und Wirksamkeitsdauer, erforderliche Gefahren- und Sicherheitshinweise sowie die Angaben zur Haltbarkeit und Entsorgungshinweise.
Abwertungen
War die Wirksamkeit ausreichend oder schlechter, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Waren die Angaben zur Haltbarkeit mangelhaft, konnten die Anwendungs- und Sicherheitsinformationen maximal zwei Noten besser sein, hieß die Note für Gebrauchsanleitung und Anwendungshinweise ausreichend, nur eine Note.
Testergebnisse für 14 Mittel gegen Kleidermotten
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Für Motten sind künstliche Düfte zum Lachen. Wir bringen uns aus der Provence echtes Lavendelöl oder Lavandin (von Zuchtlavendel) mit. Meine Pullover packe ich im Sommer nicht mehr vakuumiert weg, sondern lasse sie zusammen mit je einem Blatt Mottenpapier in ihren Plastikschubfächern mit Deckel. Vor diesen Fächern ist noch etwas Platz, da liegt auch ein Blatt. Zusätzlich träufele ich auf jedes Papier einmal im Monat ein bis zwei Tropfen Lavendelöl. Außerdem darf man den Wäschekorb nicht vergessen, der in Bad oder Waschküche vielleicht zu waschende Pullover enthält. Resultat wie bei Charlotte Brink: Seit Jahren keine Mottenschäden.
Gegen Mehlmotten in der Küche hilft übrigens auch Lavendelöl, nebst Rosmarin-, Lorbeer- oder Thymianzweigen im Schrank. Zusätzlich sollte man aber alles in Dosen mit gut schließendem Deckel oder Kunststoffdosen mit Klappverschluss aufbewahren. Frustierte Mehlmotten fressen jetzt in unserem Büro Papier. Hier jedenfalls sind die Fallen immer knallvoll.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Ich träufel ein paar Tropfen dieser Öle auf ein kleines Läppchen und lege es zwischen meine Wollkleidung. Seitdem habe ich keine Motten mehr und es riecht gut, wenn man hauptsächlich Lavendelöl nimmt. Dann entspannt es auch und man schläft gut.