
Bei Licht betrachtet. Tadellos sieht das mit dem Testsieger klargespülte Glas aus (links), weiß gesprenkelt das mit einem mangelhaften Produkt gespülte. © Stiftung Warentest
Wer für seine Spülmaschine Pulver oder Solotabs benutzt, braucht einen Klarspüler. Wir haben Discounter- und Markenware untersucht (Preise: 9 bis 70 Cent pro 100 Milliliter). Nicht immer gibt es ungetrübten Durchblick: Von 19 Mitteln im Test hinterlassen 7 Flecken auf Gläsern und Geschirr. Das sieht nicht nur unappetitlich aus – es macht auch Mühe, die Beläge wegzupolieren. Zwei Ökoprodukte sind trotz sehr guter Umwelteigenschaften mangelhaft. Sie versagen bei ihrer Hauptaufgabe: Klarspülen.
Testergebnisse für 19 Klarspüler 10/2017
Liste der 19 getesteten Produkte
Das Wasser soll gleichmäßig ablaufen
Hässliche Flecken treten auf, wenn der Klarspüler mit seinen Aufgaben nicht klarkommt. In der Spülmaschine soll er das Wasser so gleichmäßig und komplett vom Geschirr ablaufen lassen, dass es rasch trocknet. Gelingt das nicht, verursachen die Tropfen Probleme: In ihnen sind Salze und Mineralien gelöst, die als hässliche Beläge zurückbleiben − sichtbar auf Gläsern, Besteck und farbigem Geschirr.
1 500 Stunden gespült
„Glänzende Gläser – Trockenes Geschirr – Schutz vor Kalkbelägen“, so oder ähnlich werben die Anbieter. Ein Klarspüler soll alles in einem leisten. Ob das klappt, zeigt der Test. Nach drei Monaten im Labor und mehr als 1 500 Spülstunden steht fest: 12 der 19 Klarspüler schneiden im Test gut ab, darunter viele Eigenmarken vom Discounter oder Drogeriemarkt. Sieben überzeugen nicht, zwei Ökoprodukte sind sogar mangelhaft. In manchen Spülmaschinen-Anleitungen steht, der Klarspüler ließe sich durch Zitronen- oder Essigsäure ersetzen. Im Labor ausprobiert, lautet das Fazit: Haushaltsmittel glänzen nicht als Ersatz für Klarspüler.
Das bietet der Test Klarspüler
- Testergebnisse.
- Unsere Tabelle zeigt Bewertungen für 19 Klarspüler von Marken- und Discountanbietern. Neben den Aspekten Klarspülen, Trocknen und Schutz vor Kalkbelägen haben wir auch Umwelteigenschaften und Verpackung unter die Lupe genommen.
- Vergleichstest.
- Können Essig und Zitronensäure den Klarspüler in der Geschirrspülmaschine ersetzen? Wir haben es ausprobiert.
- Heft-Artikel.
- Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie auch Zugriff auf das PDF zum Artikel aus test 10/2017.
Klarspüler sind Teamspieler
Wer mit klassischen Pulvern oder Solotabs spült, braucht zusätzlich einen Klarspüler. Wie Regeneriersalz wird er separat in die Maschine gefüllt. Während der Soloreiniger Verschmutzungen löst, sorgt das Salz dafür, dass die Enthärtungsanlage der Maschine arbeiten kann. Sie verhindert, dass sich das im Leitungswasser gelöste Kalzium und Magnesium als Kalkbelag niederschlägt. Der Klarspüler fließt gegen Ende des Spülgangs ein.
Tipp. Fragen Sie Ihr Wasserwerk, wie hart Ihr Leitungswasser ist. Stellen Sie Ihre Maschine gemäß der Anleitung ein. Lesen Sie nach, wie viel Klarspüler Ihre Maschine ab Werk dosiert. Die Einstellung können Sie ändern. Drei Milliliter Klarspüler pro Spülgang genügen, wie unser Test zeigt.
Große Wirkung
Sehr gute und gute Leistungen bieten vor allem sieben Mittel. Das Geschirr kommt ohne Trocknungsspuren und glänzend aus der Maschine. Konrad Giersdorf, promovierter Chemiker und Projektleiter des Tests, nennt die Gründe für ihre Wirksamkeit: „Die Mittel enthalten hinreichend Tenside. Sie sind die wichtigsten Wirkstoffe im Klarspüler, da sie die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen.“ Es kann sich gleichmäßig auf dem Geschirr verteilen, filmartig ablaufen, darin gelöste Salze und Mineralien ebenso abtransportieren wie feinste Speisepartikel. Sie gelangen mit Resten der alten Spüllauge in den Klarspülgang.
Tropfen zerfließen
Seifen sind die bekanntesten Tenside. In Spülmaschinen werden aber schaumarme Tenside eingesetzt. Die Moleküle bestehen aus einem wasserfreundlichen und einem wasserabweisenden Teil. Sie richten sich sowohl oberhalb als auch unterhalb der Wasseroberfläche senkrecht aus. So verringert sich die Anziehungskraft der Wassermoleküle zueinander, der Tropfen zerfließt. Das Wasser läuft filmartig ab.
Schwache Leistung
„Billige Rezepturen mit geringer Tensid-Konzentration funktionieren schlecht“, sagt Testleiter Giersdorf. Deutliche Schwächen zeigen fünf tensidarme Mittel. Nach dem Spülen bleiben Flecken auf Tellern, Gläsern und Besteck zurück. Auch verhindern sie Kalkbeläge nur schlecht. Porzellan, Kunststoffteile und Edelstahl sind nach 30 Spülgängen blassstumpf überzogen.
Tipp. Achten Sie auf die Liste der Inhaltsstoffe auf dem Flaschenetikett. Die geprüften Klarspüler mit weniger als 5 Prozent Tensidgehalt sind nicht zu empfehlen. Die Guten im Test deklarieren 5 bis 15 Prozent.
Ökos am Ende der Tabelle
Anbieter von Öko-Klarspülern verwenden bevorzugt pflanzliche Rohstoffe. So enthält ein Öko-Klarspüler reichlich aus Rizinusöl hergestellte Tenside und speziell „gewirbeltes Wasser“. Ein anderes Mittel gewinnt die Tenside unter anderem aus Rapsöl und setzt zudem auf Zitronensäure. Ihre Rezepturen machen sie zu den umweltfreundlichsten Produkten im Test, aber nicht zu den erfolgreichsten. Im Gegenteil: Sie bekommen das Geschirr nicht richtig trocken. Auf Gläsern und Kunststoffteilen bleiben die meisten Wassertropfen zurück. Nach dem Trocknen zeichnen sich zahlreiche Flecken ab. Das Qualitätsurteil lautet deshalb in beiden Fällen: mangelhaft.
Wenn günstig besser ist
Die mangelhaften Öko-Klarspüler sind mit Abstand die teuersten Produkte im Test: Auf 100 Milliliter umgerechnet, kosten sie 69 beziehungsweise 70 Cent. Zum Vergleich: Die gleiche Menge eines der guten Klarspüler gibts für 9 Cent. Eine 1-Liter-Flasche reicht meist für ein Jahr aus − selbst wenn die Maschine häufig läuft. 300 Spülgänge mit einer Dosis von je 3 Millilitern Öko-Klarspüler kosten beispielsweise 6,30 Euro, mit dem guten Drogeriemarktprodukt nur 81 Cent. Auch wenn ein teures Mittel das Portemonnaie nicht über alle Maße strapaziert: Günstig und gut ist allemal besser.
Multis enthalten bereits Klarspüler
Auf Klarspüler verzichten können Kunden, die Multitabs für ihre Spülmaschine kaufen. Die enthalten alle Wirkstoffe zum Spülen. Im vergangenen Test trübten bei den meisten Multitabs leichte Kalkbeläge das Bild. Nur 5 der 14 Multis sorgten für fleckenfreies Geschirr und trockneten auch gut (Test Multitabs). Saubere Ergebnisse erzielen Verbraucher unterm Strich mit beiden Varianten. Mit einem guten Multitab ist Nachpolieren ebenso passé wie mit einer guten Kombination aus Soloreiniger, Klarspüler, Regeneriersalz und richtig eingestellter Maschine. Alles klar.
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- Multitabs.
- Sie sollen alles in einem leisten − reinigen, klarspülen, trocknen und Wasser enthärten. Nicht immer gelingt das gut. Zudem gelangt auch bei wenig Schmutz oder weichem Wasser die volle Dosis Chemie ins Abwasser. Ab einer Wasserhärte von 21 Grad brauchen Sie zusätzlich Regeneriersalz (Test Multitabs).
- Pulver und Monotabs.
- Pulver löst sich schnell auf und lässt sich flexibel dosieren. Die Solopulver benötigen zusätzlich Klarspüler und Regeneriersalz – beides müssen Sie getrennt in die Maschine füllen. Salz ist wichtig, damit die Enthärtungsanlage der Spülmaschine arbeiten kann und Kalkbeläge auf Geschirr verhindert. Fragen Sie Ihr Wasserwerk, wie hart Ihr Leitungswasser ist und stellen Sie Ihre Maschine gemäß Anleitung ein. Dann wirken die Bausteine optimal: Das Pulver reinigt, die Maschine enthärtet und gibt Klarspüler gezielt am Ende des Spülgangs hinzu. Viel Geld sparen lässt sich dadurch nicht. Die Kombi aus Pulver und Klarspüler kostet oft ähnlich viel wie ein günstiger Multitab. Solotabs müssen Sie ebenfalls mit Klarspüler und Salz kombinieren. Die Tabs sind bequem, lassen sich aber nicht so flexibel dosieren wie Pulver. Einige lösen sich zudem im Kurzspülprogramm nicht vollständig auf (Test Pulver und Monotabs).
- Geschirrspülmaschinen.
- Ob Einbaugerät oder Standgerät, mit sichtbarem Bedienfeld oder in der Tür versteckten Bedienknöpfen, schmal oder breit, besonders leise oder sehr sparsam. Unsere Datenbank enthält Testergebnisse aller seit 2013 geprüften Geschirrspüler – insgesamt über 100 Modelle.
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- Viele weitere Infos rund ums Thema Geschirrspülen finden Sie in unseren FAQ Geschirrspüler & Geschirrspülmittel.
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@rfNg4VCS: Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. Wann eine entsprechende Untersuchung durchgeführt wird, lässt sich momentan allerdings noch nicht übersehen. Die Vorschau auf das jeweils kommende Heft finden Sie unter https://www.test.de/shop/test-hefte/vorschau/
Schade, dass die Testsieger nichts mehr mit den aktuellen Produkten gemein zu haben scheinen. Ich bin für eine Neuauflage dieses Tests.
miele empfiehlt ihre eigenen produkte für reinigung und klarspülen. hat jemand erfahrungen mit diesen mitteln im vergleich zu den haushaltüblichen produkten gemacht? danke für ein feedback
Habe beim Kundenservice von Rossmann angefragt.
Den hier getesteten domol Klarspüler gibt es so nicht mehr. Was sich geändert, müsste man im Vergleich der Rezepturen nachlesen.
O-Ton: "Der derzeitige Artikel ist seit dem 16.07.2018 gelistet und wurde seitdem nicht verändert. Der Vorgänger hatte eine andere Rezeptur."
Hamburger Kette Budnikowsky - die eigene Produkte von den werde leider nie getestet.