2020 waren insgesamt 0,5 Prozent der in Deutschland verkaufen Fahrräder Lastenräder. Besonders beliebt sind sie in der E-Bike-Variante. 4 Prozent der verkauften Elektroräder waren 2020 Lastenfahrräder. Sie lassen sich gewerblich zum Transport von Waren, aber auch für Großeinkäufe oder den Transport von Kindern nutzen.
Allerdings verlangen Lastenräder eine ordentliche Investition: Insbesondere für die Gefährte mit Elektroantrieb muss man mehrere Tausend Euro hinlegen. Insgesamt sind Lastenräder recht wuchtige Gefährte, weshalb die ADAC-Tester nur mäßige Noten für die Transportierbarkeit und für das Fahrverhalten in Kurven vergaben.
Drei Lastenrad-Varianten im Check
Lastenrad ist nicht gleich Lastenrad – es gibt etliche Varianten. Der ADAC hat drei davon unter die Lupe genommen.
1. Backpacker: Kinder sitzen auf dem Gepäckträger
Das längere Heck dieser Lastenräder bietet bis zu zwei Kindern Platz auf dem Gepäckträger, die – je nach Modell – mit Kinderfahrradsitzen ausgerüstet werden können.
Handhabung und Fahrverhalten dieser Variante kommt einem normalen Fahrrad am nächsten. Die ADAC-Tester vergaben für Handhabung und Fahrverhalten vielfach gute Noten. Schwächen sahen sie allerdings in der Transportierbarkeit des Rades und bei Kurvenfahrten.
In den Sicherheitstests des ADAC schnitt diese Lastenfahrrad-Variante insgesamt am besten ab. Durch die hohe Sitzposition auf dem Gepäckträger wurden die Kinder-Dummys beim Aufprall des Autos nicht getroffen. Voraussetzung für Sicherheit ist aber, dass sichere Fahrradkindersitze auf dem Gepäckträger montiert werden. Wir fanden in unserem Test gute Fahrradsitze ab 60 Euro.
2. Zweispurige Lastenfahrräder: Behäbige Kinder-Kutschen
Bei zweispurigen Lastenrädern sitzt eine Transportbox zwischen zwei Vorderrädern, sodass die Kinder während der Fahrt stets im Blickfeld sind. Mit Längen von rund 2 bis 2,5 Metern und Breiten von rund 0,7 Metern sind diese Lastenräder oft wuchtig, schwierig zu transportieren und nehmen viel Platz ein, wenn sie nicht benutzt werden.
So überrascht es nicht, dass das zweispurige Lastenrad im ADAC-Test beim Fahrverhalten am schlechtesten abschnitt: Schwächen machten die Tester insbesondere beim Manövrieren und Ausweichen aus.
In den Sicherheitstests bot dieses System dagegen die beste Standsicherheit. Die Transportbox verhinderte im Crashtest einen direkten Zusammenstoß von Auto und Kinder-Dummys, aufgrund der glatten Oberfläche der Box rutschte das Rad nach dem Crash aber auf der Fahrbahn weiter – und könnte so im Ernstfall in den Gegenverkehr geraten.
3. „Long-John“: Mit langem Radstand und Transportbox
Das „Long John“ ist ein Lastenrad-Typ mit je einem Rad vorne und hinten, wobei zwischen den Rädern ein großer Abstand besteht. Die Transportbox sitzt bei dieser Variante zwischen Lenker und Vorderrad. Vorteil: Kinder sind unterwegs stets im Blickfeld.
Das Fahrverhalten des Long John fand der ADAC durchweg in Ordnung. Der „Long John“ kam beim Überfahren von Schwellen und Kopfsteinpflaster auf die besten Komfort-Werte.
In den Sicherheitstests des ADAC hatte das Rad ähnliche Probleme wie das zweispurige Lastenrad: Die Seitenwände der Boxen schützen im Crashtest zwar etwas beim Aufprall. Doch auch dieses Rad rutsche durch die glatte Oberfläche der Transportbox auf der Fahrbahn weiter.
Lastenräder: Pro und Contra
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Bei dem Artikel wären ein paar Bilder ganz hilfreich, damit man sich direkter was unter Long-John, Nachläufer und Co vorstellen kann.
Wichtiges Thema - guter Artikel.