Kinder­sitze einbauen Bei welchen Autos es passt

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Kinder­sitze einbauen - Bei welchen Autos es passt

© Adobe Stock

Welches Auto bietet viel Platz für Kinder? Die Stiftung Warentest hat's ermittelt. Im Test: 99  Autos aller Klassen. Vom Alfa Romeo Giulietta bis zum VW Touran. test.de zeigt die besten Familien­kutschen – kostenlos. Im März-Update: 13 neue Auto­modelle – darunter Bestseller wie der aktuelle VW Passat Variant und der Renault Espace. Der Renault punktet mit drei Sitzreihen. Auch dabei: Mehrere SUV wie Kia Sorento, Mercedes Benz GLA und Nissan X-Trail. Ford Tourneo und VW T5 Multivan empfehlen sich als geräumige Vans für größere Familien.

Kinder­sitze einbauen Alle Testergebnisse für Auto­kinder­sitz­einbau freischalten

Hinweis: Test-Daten­bank wird nicht aktualisiert

Wir haben die Test­daten­bank zuletzt im März 2016 aktualisiert und werden keine weitere Aktualisierungen vornehmen. Die Test­ergeb­nisse zu den vorhandenen Auto­modellen bleiben natürlich korrekt, sofern Hersteller die Modelle nicht verändern. Weiterhin laufend aktualisiert wird der große Vergleich Autokindersitze.

Übrigens:
Viele weitere interes­sante Tests finden Sie im Ressort Kinder + Familie – etwa Tests von Kinderwagen, Babytragen, Kindermatratzen, Kinderfahrradsitzen und Fahrradanhängern. Auch im Bereich Ernährung und Kosmetik testet die Stiftung Warentest regel­mäßig Produkte für Kinder, wie zum Beispiel Kinderdesserts oder Kindershampoos.

Ab drei Sitzen wird es eng

Zwei Kinder­sitze im Auto sind kein Problem. Sie passen hinten auf die Außenplätze – selbst im Kleinwagen. Doch schon beim dritten Kinder­sitz wird es eng. Der Mittel­sitz ist oft zu schmal, der Auto­gurt zu kurz oder das Gurt­schloss durch bereits einge­baute Kinder­sitze blockiert. Wer mit drei oder vier Kindern fahren will, braucht das passende Auto dafür. test.de zeigt Ihnen die besten Modelle.

Tipp: Wenn Sie noch auf der Suche nach einem guten Auto­kinder­sitz sind: Der Produktfinder Autokindersitze bietet Ihnen Testbe­richte, Preise und Fotos für alle 415 Auto­kinder­sitze, die die Stiftung Warentest seit 2007 getestet hat. Hier finden Sie den besten Kinder­sitz für Ihr Auto. Preise, Fotos und Ausstattungs­merkmale sind kostenlos. Die ausführ­lichen Test­ergeb­nisse und Test­urteile sind kosten­pflichtig.

99 Autos im Test

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Mit diesen drei Sitzen haben wir die Autos getestet: Maxi-Cosi Cabriofix, Römer Duo Plus und Cybex Solution. © Stiftung Warentest

Im Test: 99 gängige Autos mit zwei Sitzreihen bis zum dreireihigen Opel Zafira Tourer. Die Stiftung Warentest hat jeweils ausprobiert, wie viele Kinder­sitze in die Autos passen. Die Tester bauten drei Kinder­sitze für unter­schiedliche Alters­klassen ein: Eine Babyschale (für Säuglinge bis 13 Kilogramm Körpergewicht),einen Gruppe-I-Isofixsitz (Kinder von 9 bis 18 Kilogramm) und einen mitwachsenden Sitz für größere Kinder – Gruppe II/III (Kinder von 15 bis 36 Kilogramm). Der Einbau erfolgte auf allen geeigneten Positionen: Beifahrersitz, zweite Reihe und – sofern vorhanden – dritte Reihe. Platz­angebot, Sitz­gestaltung und letzt­lich auch die Vorschriften den Fahr­zeuganbieter haben darüber entschieden, ob die zweite Reihe drei oder nur zwei Kinder­sitze aufnehmen kann.

Beifahrer müssen nach hinten

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Drei Kinder­sitze auf der Rück­bank sind für viele Autos zu breit. © Stiftung Warentest

Die Über­raschung: Selbst in typischen Familien­autos und Vans fehlt oft der Platz für einen dritten oder vierten Kinder­sitz. So etwa beim Citroën C3 Picasso. Ein Van mit viel Platz – im Prinzip. Doch der Mittel­sitz ist beim C3 nicht für Kinder geeignet. Der dritte Kinder­sitz müsste deshalb auf den Beifahrersitz, der Beifahrer nach hinten. Doch auch für einen Erwachsenen bleibt hinten zwischen zwei Kinder­sitzen kaum Platz. Fazit: Unkomfortabel. Das ist keine Lösung für Familien.

Kein Baby als Beifahrer

Auf dem Beifahrersitz des Mercedes Citan Kombi darf eine rück­wärts gerichtete Babyschale nicht montiert werden. Der Airbag dieses Vans ist nicht abschalt­bar. Bei der Mercedes C-Klasse-Limousine ist eine aufpreis­pflichtige Sitzbelegungs­erkennung erforderlich. Und die sicher­heits­bewussten Schweden: Auch beim Volvo V40 ist die Airbag-Deaktivierung kosten­pflichtig. Lästig aber wenigs­tens nicht mit Zusatz­kosten verbunden: Beim Beifahrersitz des Fiat 500L Trekking muss der Beifahrer-Airbag mühsam über das Menü des Bordcomputers deaktiviert werden. Die Bedienungs­anleitungen vom Fiat Freemont und den drei getesteten Subaru-Modellen sperren den Beifahrersitz­platz von vorn herein für den Kinder­trans­port. Bei dem älteren Opel Zafira ist der Airbag nicht abschalt­bar. Das sperrt den Platz für rück­wärts­gerichtete Sitze. Opel hat für das Auto eine auto­matische Sitzbelegungs­erkennung angeboten – gegen Aufpreis. Die funk­tioniert aber nur mit Kinder­sitzen von Opel. Der aktuelle Opel Zafira Tourer bietet die Airbag­abschaltung serien­mäßig. Allerdings gibt Opel bei dem Van den Mittel­sitz im Fond nicht für den Kinder­trans­port frei. Das ist schade, schließ­lich würde sich der Tourer schon wegen seiner zwei zusätzlichen Sitze in der dritten Reihe für den Kinder­trans­port geradezu anbieten.

Vans fahren vorn

Die großen Vans von Citroën, Fiat, Peugeot, Seat und VW stellen die Ehre der Familien­kutschen wieder her. Sie bieten mehr Platz – auch für den dritten und vierten Kinder­sitz, egal welcher Marke. Der Airbag auf dem Beifahrersitz lässt sich mit dem Auto­schlüssel abschalten. Von den aktuellen Autos erleichtern die Schiebetüren des Mercedes Citan und des Nissan NV200 den Zugang zu den hinteren Sitz­plätzen.

Test­kommentar zeigt alle Details

Kinder­sitze einbauen - Bei welchen Autos es passt

Ein Erwachsener – vier Kinder: Eine echte Heraus­forderung fürs Auto. © Stiftung Warentest

In anderen Autos geht es deutlich enger zu. Zur Not passen immer zwei Sitze auf die Außenplätze und ein lehnenloser Sitzerhöher in die Mitte der zweiten Reihe. Wie es um das Platz­angebot der getesteten Wagen im Detail bestellt ist, zeigt Ihnen die Daten­bank. Dort finden Sie für jedes Auto einen Kommentar. Und eine Farb­grafik zeigt, wie und wo die Sitze im konkreten Modell ange­ordnet werden können.

Daten­bank Alle Autos im Test

Besonders praktische Wagen

Opel Zafira Tourer und Skoda Roomster punkten mit Varia­bilität, zum Beispiel dank längs verstell­barer Fondsitze. Erstaunlich gut für Kinder arrangiert ist der Hyundai i30 Wagon. Der hat zwar grund­sätzlich weniger Platz als die größeren Vans, erlaubt sich aber beim Kinder­sitz­einbau kaum Schwächen. Damit ist der i30 insgesamt sogar „familien­tauglicher“ als der grössere i40.

Besonders unpraktische Wagen

Bei vielen Autos ist der mitt­lere Sitz­platz hinten laut Bedienungs­anleitung für den Gebrauch von Kinder­sitzen entweder nicht geeignet, nicht erlaubt oder nicht verfügbar. Beim Kombi Peugeot 308 ist das indes unver­ständlich: Während bei der 308er Limousine der Sitz hinten in der Mitte für Kinder­sitze als „geeignet“ ausgewiesen ist, ist das beim Kombi sonderbarer­weise nicht der Fall.

Dritte Reihe nur ausreichend

Vans mit sieben oder acht Sitzen sind bei großen Familien angesagt. Für Kinder­sitze ist die dritte Reihe allerdings nicht optimal. Der Fußraum ist meist klein und der Zugang durch die Seiten­tür bleibt für die dritte Reihe versperrt, wenn davor bereits Kinder­sitze montiert sind. Das beste Urteil für die dritte Reihe lautet im Test deshalb: ausreichend. Immerhin bieten die Plätze sechs, sieben und acht theoretisch Raum für bis zu drei weitere Kinder. Nur: Komfortabel geht anders.

Hinten ist besser

Sicher und bequem fahren Kinder in der zweiten Reihe, voraus­gesetzt der Auto­gurt ist lang genug. Bei den zuletzt getesteten Wagen Chevrolet Trax, Fiat 500L Trekking, Mazda 6 Kombi und Toyota RAV4 ist das nicht der Fall. Sie wurden wegen zu kurzer Sicher­heits­gurte auf befriedigend abge­wertet. Auch bei vielen älteren Auto­modellen sind die Gurte in der zweiten Reihe oft zu kurz. In solchen Autos sollten Babys besser – wenn erlaubt – auf dem Beifahrersitz reisen. Dann gilt: Airbag unbe­dingt abschalten!

Isofix ist praktisch

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Isofix-Ösen im VW Golf. Sehr gut gekenn­zeichnet. © Stiftung Warentest

Isofix-Sitze sind sehr praktisch. Dort, wo Isofix-Ösen vorhanden sind, sollten Eltern deshalb Isofix-Sitze einbauen. Meist sind die hinteren beiden Außenplätze mit Isofix-Ösen versehen. Gut zugäng­lich wie etwa beim VW Golf oder tief verborgen in der Pols­terfuge zwischen Rück­sitz und Lehne wie beim Ford Focus Turnier. Einzelne Modelle wie der Citroën C4 Picasso haben sogar Platz für drei Isofix-Sitze auf allen Plätzen der zweiten Reihe. Die Tester haben auch das präzise protokolliert. Der Test­kommentar zeigt alle Details.

Tipp: Sie suchen einen guten Isofix-Sitz? Im Produktfinder Autokindersitze finden Sie Test­ergeb­nisse zu zahlreichen Modellen und viele kostenlose Informationen über diese und andere Bauformen.

Stauraum ist kritisch

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Staufach im Fahr­zeugboden (hier beim Renault Grand Scenic). © Stiftung Warentest

Bei manchen Autos sind Isofix-Sitze mit Stützfuß kritisch. Beispiele Mercedes Citan oder VW Touran. Beide Autos haben Staufächer im Fahr­zeugboden. Ihre Abdeckung aus Kunststoff ist nicht stabil genug. Das gilt im Prinzip für alle Autos mit Staufächern im Fußraum. Einige Hersteller bieten für Kinder­sitze mit Stützfuß stabilere Abdeckungen oder eine Füllung, die das Staufach stabilisiert. Beachten Sie die Hinweise in der Betriebs­anleitung Ihres Autos. Die Alternative zum Stützfuß ist Top-Tether, ein Band, mit dem der Sitz mit der Rück­lehne verbunden wird.

Top Tether behindert

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© Stiftung Warentest

Die Top-Tether-Verankerungs­punkte sind beim Lexus IS, bei der Mercedes C-Klasse Limousine und dem Mitsubishi Outlander ideal platziert. Der Einbau des Kinder­sitzes erfordert weder ein Verschieben oder Verstellen des Sitzes noch ein Öffnen des Kofferraums. Die Limousinen bieten den Vorteil, dass die Verankerungen direkt hinter der Kopf­stütze in der Hutablage einge­lassen werden können. Anders sieht dies zum Beispiel beim Peugeot 308 SW aus: Die Top-Tether-Verankerung liegt unter dem Kofferraumboden. Um den Gurt zu befestigen, muss er zuerst durch den Kofferraumboden geschlauft werden und kann dann nach Anheben des Kofferraumbodens mühsam an der Verankerung befestigt werden.

Produktfinder Auto­kinder­sitze: 415 Sitze im Test

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© Stiftung Warentest (M)

Sicherheit für Ihr Kind: Der Produktfinder Autokindersitze zeigt Ihnen die besten Auto­kinder­sitze für alle Alters­klassen. Beim Kinder­sitz zählen drei Faktoren: Sicherheit, Hand­habung und Ergonomie. Alle drei prüfen die Tester intensiv – und dazu seit 2011 auch, ob die Sitze Schad­stoffe enthalten. Hier finden Sie den besten Kinder­sitz für Ihr Auto. Preise, Fotos und Ausstattungs­merkmale sind kostenlos. Die ausführ­lichen Test­ergeb­nisse und Test­urteile sind kosten­pflichtig.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 25.02.2019 um 15:00 Uhr
    Sitze austauschen

    @Domme7684: Nach einem Unfall muss der Sitz ausgetauscht werden. Ansonsten gibt es keine generelle Empfehlung. Manche Kindersitzhersteller geben ein Verfallsdatum auf dem Produkt an. Die Rede ist von bis zu 10 Jahren Einsatzfähigkeit. Wenn die Sitze offensichtliche Verschleißspuren an Gurten und anderen Teilen (Risse, Quetschungen, Teile fehlen) zeigen, dann sollte man sie besser erneuern. Auch heruntergefallene Sitze können auf harten Böden anbrechen und sind auszutauschen.
    Im Zweifel soll man für die Sicherheit unserer Kinder einen neuen Sitz kaufen. (Se)

  • Domme7684 am 25.02.2019 um 12:57 Uhr
    Isofox

    Wie lange kann man ein Isofox System nutzen? Habe jetzt eins von 2012. Wird das Material porös bzw gibt es eine Norm, wann man die Systeme nicht mehr nutzen sollte?
    Viele Grüße und Danke für die Antwort.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.12.2018 um 15:34 Uhr
    Universal-Kindersitz

    @ Albi181: Den Universalsitz befestigt man mit Autogurt. Stellen Sie die Sitzbreite und die Kopfstütze des Kindersitzes exakt auf ihr Kind ein.
    Universal-Kindersitze werden nur mit dem Dreipunkt-Autogurt befestigt. Vorteil: Sie passen in praktisch jedes Fahrzeug das Sicherheitsgurte hat. In manchen Fahrzeugen ist der Gurt dafür zu kurz. Deshalb: Vor dem Kauf ausprobieren ob der Sitz ins Auto passt. (MK)

  • Albi1812 am 10.12.2018 um 16:53 Uhr
    Kindersitze im VW Passat Variant

    Noch eine Nachfrage: Was ist ein Universal-Kindersitz ? Kann man bei dessen Verwendung im Mittelsitz bei jedem Einstieg den Auto-Gurt separat befestigen (was man ja bei größeren Sitzen der Gruppe II/III machen muss), oder wird dabei das Kind, wie bei kleineren Kindersitzen, mit dem Gurt des Sitzes befestigt?
    Oder anders gefragt: Passen drei Sitze der Gruppe II/III hinten in den Passat? Falls nicht, wäre ein befriedigend meines Erachtens nach als Note falsch. Die Kinder wachsen ja doch recht schnell aus den Gruppen 0+ und I heraus.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 10.12.2018 um 13:28 Uhr
    Kindersitze im VW Passat Variant

    @Albi1812: Wir haben unsere Bewertung und auch die Empfehlung für den Kindersitzeinbau für den VW Passat Variant durchgeführt. Auf den äußeren Sitzplätzen der zweiten Reihe ist das Platzangebot für zwei Kindersitze gut. Die Isofix-Verankerungen zwischen Sitzlehne und Sitz sind gut sichtbar und zugänglich. Die Fahrzeuggurte sind bei diesem Modell sehr gut bemessen, was zum Beispiel auch die Montage einer Babyschale vereinfacht.
    Wenn die äußeren Kindersitze mit den Gurten statt mit Isofix gesichert werden, lassen sich hier drei Kindersitze montieren. Der hintere Mittelsitz kann für Universal-Kindersitze genutzt werden, allerdings haben wir das Platzangebot für diesen Sitz mit befriedigend bewertet. (spl)