Kinder­invaliditäts­versicherung im Test

Öffent­liche Hilfen: Eltern sind auch ohne Versicherung nicht auf sich allein gestellt

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Familien mit behinderten Kindern stehen verschiedene Hilfen zu – eine Auswahl der wichtigsten im Über­blick.

Kinder­invaliditäts­versicherung im Test Testergebnisse für 11 Policen für Kinder­invalidität 04/2020

Krankenkasse. Die gesetzliche Kranken­versicherung zahlt medizi­nisch notwendige Unter­suchungen und Behand­lungen, Arznei­mittel, Therapien wie Physio­therapie oder Logopädie und Hilfs­mittel wie Roll­stühle. Bei privaten Versicherungen ergibt sich das Leistungs­spektrum aus dem Vertrag.

Pflegekasse. Wenn ein Kind eine Behin­derung hat, stehen ihm Leistungen der gesetzlichen Pflege­versicherung zu. Wie hoch die Leistung ist, hängt davon ab, wie viel pflegerische Hilfe das Kind aufgrund seiner Behin­derung braucht.

Sozial­amt. Reicht das Geld aus der Pflege­versicherung nicht aus, erhalten bedürftige Familien „Hilfe zur Pflege“ vom Sozial­amt. Dafür müssen sie Einkommen und Vermögen offenlegen und ihre Bedürftig­keit nach­weisen.

Früh­förderung. Klein­kinder, die Hilfe bei der Entwick­lung brauchen, erhalten Früh­förderung. Die Kosten trägt die Krankenkasse oder das Sozial­amt.

Schule. Kinder können Anspruch auf eine Schul­assistenz haben. Die Kosten über­nimmt in der Regel das Sozial­amt.

Kinder­geld. Für Kinder mit Behin­derung gibt es Kinder­geld über das voll­endete 18. Lebens­jahr hinaus, wenn die Behin­derung vor Voll­endung des 25. Lebens­jahres einge­treten ist und das Kind nicht für sich sorgen kann.

Tipp: Einen Über­blick über Hilfen gibt ein Ratgeber vom Bundes­verband für körper- und mehr­fachbehinderte Menschen, den Sie unter bvkm.de kostenfrei abrufen können.

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Profilbild Stiftung_Warentest am 03.01.2023 um 11:53 Uhr
Zusätzliche Kinder-Unfallversicherung

@Eddy_22: Der Tarif KISS der Barmenia leistet beim Eintritt einer Invalidität nach Unfall oder Krankheit.
Mit der Auszahlung aus einer Unfallversicherung kann man die Umbaukosten für die Wohnung / des Hauses bezahlen, wenn eine Anpassung notwendig werden sollte.
Für den Lebensunterhalt ist die Monatsrente, im Beispielsfall 1000 €, gedacht.

Eddy_22 am 02.01.2023 um 15:03 Uhr
Zusätzliche Kinder-Unfallversicherung sinnvoll?

Sollten wir für den Nachwuchs, zusätzlich zur KISS-Police der Barmenia, eine separate Unfallversicherung abschließen?

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.06.2022 um 11:12 Uhr
Ab wann Wechsel zu einer Unfallversicherung?

@Drambuie: Eine Unfallversicherung bietet nur einen eingeschränkten Schutz. Laut Veröffentlichungen der Verbraucherzentralen sind 1 % aller Invaliditätsfälle unfallbedingt, 99 % krankheitsbedingt. Der Wechsel in eine andere Invaliditätsversicherung sollte daher idealerweise in die Berufsunfähigkeitsversicherung erfolgen. Aber noch nicht im Alter von 7 bis 12. In Ihrem Tarif erhalten Ihre Kinder im Invaliditätsfall eine sechsstellige einmalige Kapitaleistung und zusätzlich eine monatliche Rente in Höhe von 1000 Euro, unabhängig davon, ob die Invalidtität unfall- oder krankheitsbedingt eintritt. Eine Unfallversicherung kann aufgrund der sehr hohen Kapitalleistung im Versicherungsfall, eine sinnvolle Ergänzung sein für alle, die sich den Zusatzschutz leisten möchten. Sie kann aber in keinem Fall die Kinderinvaliditäts-, und die Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzen.

Drambuie am 15.06.2022 um 09:13 Uhr
Ab wann Wechsel zu einer Unfallversicherung? herun

Wir haben für unsere Kinder ab dem 1. Geburtstag eine gute, aber mit 46 Euro monatlich teure KISS-Kinderinvaliditätsversicherung der Barmenia (mit 1,5% Dynamik) abgeschlossen.
Jetzt ist ein Kind 7 Jahre alt, das andere 12.
Meine Vermutung ist, dass eine Invalidität durch Erkrankung mit zunehmendem Alter seltener wird, da die meisten Erkrankungen bis zum Grundschulalter festgestellt werden. Ich erwäge deshalb den Wechsel zu einer Unfallversicherung, auch um die monatlichen Kosten zu senken.
Trifft meine Vermutung zu? Ab wann ist es dann vertretbar/sinnvoll, zu einer Unfallversicherung zu wechseln?
Natürlich hängt das immer auch vom individuellen Budget und Sicherheitsbedürfnis ab, aber gibt es einen Zeitpunkt, zu dem statistisch Erkrankungen als Invaliditätsgrund deutlich abnehmen?

Profilbild Stiftung_Warentest am 16.02.2022 um 18:18 Uhr
Kinder­invalidität vs. frühzeitiger Abschluss BUZ

@Andre2609: Sie können nicht davon ausgehen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung beim Abschluss im Alter von 10 Jahren den gleichen Schutz bietet, wie eine gute Kinderinvaliditätsversicherung. Wir raten zwar zum frühen Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, solange noch keine Vorerkrankungen vorliegen. Aber für 10-jährige gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zum Grundschutz. (Auch die Kinderinvaliditätsversicherung gehört nicht zum notwenigen Grundschutz eines Kindes.)
Wichtig: Eltern sollten auf jeden Fall zuerst auf die eigene Absicherung achten. Tritt bei ihnen eine Berufsunfähigkeit ein, hat das natürlich auch finanzielle Auswirkungen auf die gesamte Familie. Für Eltern gehört die Risikolebensversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung zum Grundschutz.