
Kinderteller. Trotz süßer Motive geben sie Übles in heißes Essen ab.
Sie sind bemalt mit Löwen oder Bären, sollen Stürze auf den Küchenboden heil überstehen und Kleinkindern das Essen am Tisch schmackhaft machen. Doch alle neun Melaminteller und -geschirrsets, die unsere österreichische Partnerzeitschrift Konsument getestet hat und die teils auch Bambusfasern enthielten, schnitten im Prüfpunkt Schadstoffe verheerend ab.
Im Dauertest hohe Mengen Melamin und Formaldehyd freigesetzt
Die Prüfer simulierten einen Dauergebrauch, indem sie die Behälter zehn Tage lang mit einer 60 Grad heißen Flüssigkeit in Kontakt brachten, die drei Prozent Essigsäure enthielt. Dabei gaben alle Teller und Geschirre hohe Mengen Melamin und Formaldehyd ab.
Schwerwiegende Erkrankungen möglich
Melamin löst möglicherweise Erkrankungen im Blasen- und Nierensystem aus, Formaldehyd kann beim Einatmen Krebs im Nasen-Rachen-Raum verursachen. Heißer Tee, Brei oder säurehaltiges Obst können die Schadstoffe aus dem Geschirr lösen.
Geschirr weder bruchsicher noch kratzfest
Bruchsicher waren die wenigsten Teller, kratzfest keiner. Konsument testete unter anderem Geschirr von Lässig, Sterntaler, Hema, Babylove und Feuerwehrmann Sam.
Auch bei Bambusbechern lösten sich gefährliche Stoffe
Die Ergebnisse erinnern an den Bambusbecher-Test der Stiftung Warentest von 2019: Alle zwölf getesteten Becher enthielten neben Bambusfasern auch den Klebstoff Melaminharz, der aus Melamin und Formaldehyd besteht. Im damaligen Test kam eine ähnliche Flüssigkeit zum Einsatz, allerdings nur für zwei Stunden und bei 70 Grad. Trotzdem lösten sich aus der Hälfte der getesteten Becher Melamin und Formaldehyd in bedenklichen Mengen.