Testergebnisse für 25 Kinderdesserts 10/2020
Im Test: Wir haben 25 Produkte aus dem Kühlregal ausgewählt, darunter 3 mit Biosiegel. Alle lassen sich als Dessert oder Snack löffeln und richten sich durch Aufmachung und teils kleine Portionsgestaltung an Kinder. Wir kauften im Februar 2020 ein. Die Preise ermittelten wir durch Anbieterbefragung im August 2020.
Ernährungsphysiologische Qualität: 30 %
Wir bewerteten die ernährungsphysiologische Qualität der Desserts für Kinder aus vier Altersgruppen: 1 bis 4 Jahre, 4 bis 7 Jahre, 7 bis 10 Jahre sowie 10 bis 13 Jahre. Produkte mit Topping bewerteten wir nicht für die jüngsten Kinder, weil die kleinen Topping-Teile eine Erstickungsgefahr bergen. Bei der Bewertung betrachteten wir vergleichbare Portionsgrößen – in der Regel einen Becher als eine Portion. Bei kleinen Bechern bis 60 Gramm legten wir für die zwei Gruppen mit älteren Kindern zwei Becher als Portion zugrunde.
Wir berechneten, welchen Anteil an Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren und freiem Zucker diese Portion als Teil einer Hauptmahlzeit und als Zwischenmahlzeit für die Altersgruppen hat. Für den freien Zucker zogen wir den milcheigenen Zucker aus der Zutat Milch vom Gesamtzuckergehalt ab. Wir orientierten uns an den D-A-CH-Richtwerten der deutschen, österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Ernährung und der Weltgesundheitsorganisation WHO. Wir wählten Werte für Kinder aus, die durchschnittlich viel Energie aufnehmen und sich nicht übermäßig bewegen.
Schadstoffe: 25 %
Wir prüften auf Aluminium, Kadmium, Blei, Arsen, Styrol und Mineralölbestandteile (Mosh und Moah).
Folgende Methoden haben wir eingesetzt:
- Weichmacher: LC-MS/MS
- Styrol: in Anlehnung an ASU L 13.00–14
- Kadmium, Arsen, Blei: nach Aufschluss mittels Din EN 13805, Messung nach Din EN 15763
- Aluminium: nach Aufschluss mittels Din EN 13805, Messung in Anlehnung an Din EN 15763
- Mineralölbestandteile: in Anlehnung an Din EN 16995
Sensorisches Urteil: 15 %
Fünf geschulte Prüfpersonen verkosteten von jedem Dessert eine Geschmackssorte – vorzugsweise die beliebte Erdbeere – bei 18 bis 20 Grad Celsius am Mindesthaltbarkeitsdatum oder maximal zwei Tage davor. Sie beurteilten Aussehen, Geruch, Geschmack, Textur, Mundgefühl, Konsistenz der anonymisierten Proben unter gleichen Bedingungen. Die Prüfer erarbeiteten aus den Ergebnissen einen Konsens als Bewertungsbasis.
Mikrobiologische Qualität: 5 %
Wir prüften eine Packung bei Probeneingang und je drei am Mindesthaltbarkeitsdatum oder maximal zwei Tage davor – jeweils auf die Gesamtkeimzahl sowie auf Krankheits- und Verderbniskeime.
Folgende Methoden haben wir eingesetzt:
- Aerobe mesophile Koloniezahl (Gesamtkeimzahl): Din EN ISO 4833–2
- Escherichia coli: ASU L 00.00–132/1
- Salmonellen: ASU L 00.00–20
- Listeria monocytogenes: ASU L 00.00–22
- Präsumptiver Bacillus cereus: ASU L 00.00–33
- Enterobakterien: ASU L 00.00–133/2
- Koagulase-positive Staphylokokken: ASU L 00.00–55
- Hefen und Schimmelpilze: ISO 21527–1
Nutzerfreundlichkeit der Verpackung: 10 %
Drei Experten prüften Öffnen, Entnehmen und Restentleerbarkeit der Produkte, eine Expertin die Entsorgungs- und Recyclinghinweise.
Testergebnisse für 25 Kinderdesserts 10/2020
Deklaration: 15 %
Wir beurteilten, ob die Packungsangaben – wie rechtlich vorgeschrieben – vollständig und korrekt sind. Drei Experten bewerteten Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Angaben. Wir prüften etwa bei Auslobungen von natürlichen Aromen und Vanille, ob sie korrekt sind. Dabei überprüfen wir nur den Hauptinhalt, nicht das Topping. Bei Unstimmigkeiten befragten wir die Anbieter.
Folgende Methoden setzten wir bei der Aromauntersuchung ein:
- Spektrum der Vanille-Inhaltsstoffe und schwerflüchtige Aromastoffe: Analyse in Anlehnung an ASU L 00.00-134 mittels UPLC-PDA-MS/MS
- Aromaspektrum und flüchtige Bestandteile: Analyse in Anlehnung an ASU L 00.00-106 mittels GC-MS
Weitere Untersuchungen:
Wir prüften unter anderem, ob Produkte, die als glutenfrei gekennzeichnet waren, der Kennzeichnung entsprachen. Außerdem untersuchten wir alle Proben darauf, ob Konservierungsstoffe eingesetzt wurden. Auf Farbstoffe prüften wir in der Regel, wenn diese deklariert oder sensorisch auffällig waren.
Folgende Methoden haben wir eingesetzt:
- Gliadin/Gluten: mittels ELISA
- Konservierungsstoffe (Benzoesäure, Sorbinsäure, pHB-Ester): in Anlehnung an ASU L 00.00–9
- Farbstoffe: HPLC
Folgende Parameter haben wir ebenfalls geprüft:
- Trockenmasse/Wassergehalt: in Anlehnung an ASU L 06.00–3
- Gesamtfett: in Anlehnung an ASU L 06.00–6
- Fettsäurespektrum: gemäß Methode C-VI 10a / 11d der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft
- Buttersäuremethylester/Milchfett: in Anlehnung an ASU L 17.00–12
- Rohprotein: in Anlehnung an ASU L 06.00–7
- Asche: in Anlehnung an ASU L 06.00–4
- Chlorid/Kochsalz: in Anlehnung an ASU L 07.00–5/1
- Natrium/Kochsalz: nach Aufschluss mittels Din EN 13805 Messung in Anlehnung an ASU L 00.00–144
- pH-Wert: elektrometrisch
- Zucker (Saccharose, Glukose, Fruktose, Maltose, Laktose, Galaktose): in Anlehnung an ASU L 40.00–7
- Vitamin D: in Anlehnung an ASU L 00.00–61
- Kalzium: nach Aufschluss mittels Din EN 13805 Messung in Anlehnung an ASU L 00.00–144
- Kohlenhydrate und physiologischer Brennwert: Berechnung der Gehalte gemäß Lebensmittelinformationsverordnung (EU) Nr. 1169/2011 (LMIV)
Abwertungen
Sie führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: War die ernährungsphysiologische Qualität befriedigend oder schlechter, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. War das Unterurteil für Fett als Teil einer Hauptmahlzeit oder für freien Zucker befriedigend oder schlechter, konnte die ernährungsphysiologische Qualität nicht besser sein. War das sensorische Urteil befriedigend oder die Deklaration ausreichend, werteten wir das test-Qualitätsurteil eine halbe Note ab.
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