„Dass Kinder gern Süßes essen, ist angeboren“

Professor Dr. Jessica Freiherr
Eltern haben einen großen Einfluss auf die Geschmacksbildung ihrer Kinder, sagt die Neurowissenschaftlerin Jessica Freiherr. Sie erforscht an der Universität Erlangen, wie sich die Geschmackswahrnehmung des Menschen entwickelt.
Vorlieben fürs Leben
Was prägt unseren Geschmack?
Jeder hat von der Genetik her unterschiedliche Geruchs- und Geschmacksrezeptoren. Zudem prägt alles, was wir im Mutterleib geschmeckt haben, Vorlieben fürs Leben. Das gilt auch für Nahrung, die wir in den ersten Jahren essen.
Welchen Geschmack mögen Kinder besonders?
Süß. Das ist angeboren. Das erste süße Lebensmittel ist die Muttermilch. Süße weist auf energiereiche und reife Nahrung hin. Früher half das Kindern, sicheres Essen zu erkennen. Verdorbenes und Giftiges schmeckt oft bitter und sauer. Die Abscheu dagegen schützte.
Welche Folgen hat das?
Die Vorlieben und Abneigungen aus der Evolution des Menschen haben bis heute überlebt. Kinder lieben gesüßte Lebensmittel mit Frucht- und Schokoaromen. Wer zu viel davon isst, riskiert allerdings Übergewicht.
Originalgeschmack erfahren
Sind künstliche Aromen schädlich?
Nein. Zugesetzte Aromen bringen aber keine Nährstoffe ins Produkt – anders als etwa eine echte Erdbeere. Daher sollten Kinder immer den Originalgeschmack erfahren.
Was können Eltern tun?
Sie sollten sich gesund ernähren und bei gemeinsamen Mahlzeiten ein Vorbild sein. Das bringt mehr als Verbote. Hat ein Kind sich stark an Süßes gewöhnt, sollten Eltern behutsam gegensteuern.
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