
Wenn Kleinkinder Früchtetee trinken, sollte dieser am besten ungesüßt – also auch nicht mit Saft gemischt – sein. Fläschchen sollten die Kleinen nicht zum Dauernuckeln bekommen. © Getty Images / Catherine Delahaye
Eltern sollten beim Kauf von Teegetränken für Babys und Kleinkinder auf den Zuckergehalt achten. Einige Produkte wie Teebeutel mit Kräutertee sind zuckerfrei. Andere enthalten erstaunlich viel Zucker, vor allem fertige Tee-Saft-Mischungen – obwohl sie speziell für Kinder und Babys gedacht sind. Die Stiftung Warentest gibt Tipps, welche Getränke für Kleinkinder und Babys gut geeignet sind.
Bis zu 10 Gramm Zucker pro 200 Milliliter
Wir haben exemplarisch einige Produkte in Drogerien und Supermärkten eingekauft, die laut Packungsangaben für Babys zum Beispiel nach dem vierten Monat oder Kleinkinder ab einem Jahr gedacht sind. Für diese Getränke haben wir uns die Zutatenlisten und Nährwertangaben angesehen. Die beste Wahl sind demnach Kräuter- und Früchtetees zum Aufgießen als Pulver oder Beutel, die zuckerfrei sind oder höchstens Spuren von natürlichem Zucker enthalten. Fertige Tee-Saft-Mixgetränke in Flaschen oder Getränkekartons sind dagegen keine idealen Durstlöscher: Der enthaltene Fruchtsaft – oft aus Äpfeln oder Trauben – liefert nämlich naturgegeben Zucker: bis zu 10 Gramm pro 200-Milliliter-Tasse. Das entspricht umgerechnet rund drei Stück Würfelzucker. Auch Instanttee etwa mit zugesetztem Traubenzucker ist keine gute Wahl.
Tipp: Orientieren Sie sich nicht an Hinweisen wie „ohne Zuckerzusatz“ auf der Verpackung: Laut Zutatenlisten ist den Getränken dann zwar tatsächlich kein Zucker zugesetzt. Doch der enthaltene Fruchtsaft enthält von Natur aus reichlich davon. Achten Sie daher am besten darauf, dass es sich bei dem Kindergetränk nur um Tee handelt und kein Saft beigemischt ist.
Es drohen Übergewicht und Karies
Zuckerhaltige Getränke erhöhen das Risiko für Übergewicht und Karies. Eine Schädigung der Zähne droht sogar schon dann, wenn diese bei den Kleinen noch nicht durchgebrochen sind. Kinder sollten Säfte und Tee-Saft-Mischungen daher nicht zum Dauernuckeln und auch nicht als Einschlafhilfe erhalten. Ein Hinweis dazu steht auch auf den meisten Produkten. Außerdem kann der süße Geschmack die langfristige Geschmackspräferenz von Kindern nachteilig beeinflussen. Aus diesen Gründen hat auch Bundesernährungsministerin Julia Klöckner das Thema Zucker und süßende Zutaten in Kindertee auf ihre Agenda gesetzt.
Tipp: Lassen Sie Kinder bevorzugt pures Wasser trinken. Bieten Sie Säfte höchstens gelegentlich an und nur gemischt mit Wasser im Verhältnis 1 zu 3.
Kinder nehmen zu viel Süßes zu sich
Die Weltgesundheitsorganisation und deutsche Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung raten, dass sogenannter freier Zucker höchstens 10 Prozent der täglichen Energieaufnahme ausmachen sollte. Dazu zählt zugesetzter Zucker, aber auch jener, der in Fruchtsaft, Sirup und Honig von Natur aus vorkommt. Tatsächlich liegt die Zufuhr bei Kindern und Jugendlichen aber bei rund 16 Prozent, wie die Donald-Studie der Uni Bonn zeigt, die das Essverhalten der Heranwachsenden im Land analysiert. Zucker in frischem, ganzem Obst und Gemüse – also etwa im Apfel – gilt als weniger kritisch, da der Körper ihn langsamer aufnimmt.
Am Anfang reicht oft Mutter- oder Flaschenmilch
In den ersten 4 bis 6 Monaten bekommen Babys allein durch Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung ausreichend Flüssigkeit. Nur an sehr heißen Tagen, bei Fieber oder Durchfall können sie mehr Durst haben. Dann sollten sie Leitungswasser trinken oder stilles Mineralwasser, das geeignet ist für die Zubereitung von Säuglingsnahrung. Zur Sicherheit sollte Wasser vorher abgekocht werden. Erst wenn Kinder drei Breimahlzeiten essen, brauchen sie zusätzliche Flüssigkeit – am besten aus einem Becher oder einer Tasse, nicht aus der Flasche. Neben Wasser sind Früchte- und Kräutertees ohne süßende Zutaten wie Saft die erste Wahl.
Tipp: Unerwartet viel Zucker können sich auch in Babybrei, Frühstückscerealien, Riegeln und Kinderdesserts finden. Vergleichen Sie die Nährwertangaben bezogen auf eine einheitliche Menge wie 100 Gramm.
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