
Halt geben. Der Nachwuchs sollte möglichst lange im Kindersitz fahren.
Sitzerhöhungen ohne Rückenlehne sind erlaubt, bieten aber wenig Sicherheit. Im Crashtest knallte der Dummy-Kopf gegen die Tür. Die Stiftung Warentest rät: Spendieren Sie Ihrem Kind wenigstens eine Sitzerhöhung mit Rückenlehen – oder besser noch einen guten Kindersitz aus den Tests von Kindersitzen der Stiftung Warentest.
Kinder ab 15 Kilogramm dürfen auf eine Sitzerhöhung
Die Sicherheit des Nachwuchses sollte für Eltern oberste Priorität haben, besonders im Straßenverkehr. Damit die Kleinen mit dem Auto sicher ans Ziel kommen, schreibt der Gesetzgeber für sie Kindersitze vor. Sobald Sohn oder Tochter mindestens 15 Kilogramm wiegen, genügt theoretisch eine Sitzerhöhung. Das Kind thront auf einem festen Kissen – hoch genug, um den Sicherheitsgurt ordnungsgemäß anzulegen. Damit erfüllen Sitzerhöhungen die gesetzlichen Mindestanforderungen. Sicher sind sie dennoch nicht.
Sitzerhöhung bietet keinen Seitenaufprallschutz
Die einfachen Erhöhungen ohne Rückenlehne bieten nur Schutz bei frontalen Zusammenstößen, jedoch keinen Seitenaufprallschutz. Außerdem haben einige Modelle keine Führung für die Sicherheitsgurte. Schläft das Kind ein und kippt es zur Seite, rutscht es meist aus dem Diagonalgurt heraus, der über den Oberkörper verläuft.
Kinderkopf knallt im Crashtest gegen die Tür
Die Stiftung Warentest prüft in ihren regelmäßigen Tests von Kindersitzen solche reinen Sitzerhöhungen nicht, weil sie aus Sicherheitsgründen alle ein mangelhaftes test-Qualitätsurteil bekämen. In einem exemplarischen Crashtest mit Sitzerhöhung schlug der Kopf des Dummys beim seitlichen Aufprall ungebremst gegen die Tür. Auch ein Kopfairbag hätte nicht geholfen, weil der Kopf eines rund ein Meter großen Kindes tiefer aufschlägt.
Besser immer Sitzerhöhungen mit Rückenlehne
Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Stiftung Warentest generell nur Sitzerhöhungen mit Rückenlehne. Sie schützt bei seitlichem Aufprall und gibt Halt, wenn das Kind schläft. Der Umstieg auf ein reines Sitzkissen sollte – wenn überhaupt – so spät wie möglich erfolgen. Zum Beispiel wenn das Kind aufgrund seiner Größe oder Statur nicht mehr in das System mit Lehne hineinpasst. Erst ab 1,50 Meter ist der Nachwuchs groß genug, um sich im Auto auch ohne Sitzerhöhung korrekt anzuschnallen.