
Der rote Klecks. Wenn alles stimmt, riecht und schmeckt Ketchup aromatisch und kräftig nach fruchtig-frischen Tomaten.
Die Sonne scheint, der Grill ist heiß – da darf ein Klecks Ketchup zur Bratwurst nicht fehlen. Die Stiftung Warentest hat 19 Tomatenketchups untersucht, unter anderem von Kraft Heinz, Werder Feinkost aber auch Produkte von Lidl, Rewe oder Penny. Der Test von Ketchup macht Appetit: 14 Produkte sind gut, 5 befriedigend. Testsieger ist ein Bio-Ketchup. Im Test waren Ketchups zu Preisen von 0,16 bis 0,62 Cent pro 100 Milliliter.
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Sehr unterschiedliche Tomaten-Anteile im Ketchup
Viel braucht es nicht für einen guten Ketchup: Wichtigste Zutat ist Tomatenmark. Hinzu kommen Zucker, Essig und je nach Rezeptur verschiedene Gewürze. Die Tomate muss aber stets im Vordergrund bleiben. Die europäischen Hersteller haben sich Qualitätsanforderungen auferlegt – und die schreiben mindestens 6 Prozent Tomatentrockensubstanz vor. Alle Produkte im Test halten das auch ein. Aus der Tomatentrockensubstanz konnten unsere Tester zudem Rückschlüsse auf den Tomatenanteil ziehen. Die Unterschiede sind erstaunlich: So reicht der Tomatenanteil bei den Ketchups im Test von schmalen 149 Gramm pro 100 Milliliter Ketchup bis zu stolzen 272 Gramm.
Das bietet der Tomatenketchup-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 19 Tomatenketchups – von bekannten Marken wie Heinz, Kraft und Werder Feinkost, von Handels- und Discountermarken wie Aldi, Lidl und Rewe sowie Bio-Ketchups von Alnatura oder Rapunzel. Vier Produkte enthalten Süßstoffe, drei sind als Kinderketchup aufgemacht. Wir haben die roten Würzsoßen verkostet, ihre chemische Qualität geprüft und auf Schadstoffe sowie Keime getestet. Außerdem haben wir kontrolliert, wie gut sich der Ketchup entnehmen und dosieren lässt und haben die Kennzeichnung bewertet.
Hintergrund und Tipps. Wir sagen, was wir von einem geschmacklich sehr guten Ketchup erwarten. Außerdem erklären wir, was es mit dem roten Tomateninhaltsstoff Lykopin auf sich hat und mit welchem Trick Ketchup aus der Glasflasche läuft.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test Mai 2019.
Ketchup ganz ohne Zucker gibt es nicht
Auch die Zuckergehalte im Test unterscheiden sich deutlich: Sie reichen beim klassischen Ketchup von 14 Gramm bis 27 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Einige Anbieter haben auch Produkte mit deutlich weniger Zucker. Vier Ketchups im Test enthalten Süßstoffe, drei davon auch Zucker. Werder setzt bei seinem kalorienreduzierten gar keinen Zucker zu. Ganz ohne kommt aber auch er nicht aus: Tomaten selbst enthalten schon ein paar Gramm Zucker. Da Ketchup meist nur in kleinen Portionen gegessen wird, haben wir den Zuckergehalt nur berechnet, nicht bewertet. Gezuckerte Getränke und fettiges Essen tragen deutlich mehr zum Zucker- und Kalorienkonto bei als Ketchup. Malzbier statt Haushaltszucker verwenden wir in unserem Rezept zum Test Ketchup selber einkochen.
Ein Bio-Ketchup schmeckt am besten
Die meisten Produkte im Test konnten in der Verkostung überzeugen. Ein Genuss ist ein Bio-Ketchup: Er schmeckt aromatisch und kräftig nach fruchtig-frischen Tomaten. Einige Produkte haben dagegen sensorische Fehler – sie schmecken dominant-essigsäuerlich oder haben eine flache Tomatenmarknote. Insgesamt schneiden fünf der 19 Ketchups im Test nur mittelprächtig ab. Das liegt auch an Mängeln in der Kennzeichnung. Die anderen 14 Produkte erhalten ein gutes test-Qualitätsurteil.
Tipp: Sie bekommen gerade Appetit? Auf unserer Themenseite Grillen finden Sie alle Tests und Tipps zum leckeren Grillvergnügen.
So schmeckt sehr guter Tomatenketchup
Um eine sehr gute Note im sensorischen Urteil zu bekommen, sollte Tomatenketchup folgende Eigenschaften besitzen:
Hauptsache aromatisch. Ketchup wird aus Tomatenmark hergestellt. Für die Bestnote tritt die Tomatenmarknote in den Hintergrund: Die rote Soße riecht und schmeckt aromatisch und kräftig nach fruchtig-frischen Tomaten. Im Test erfüllt das nur der Tomatenketchup von Alnatura. Auch ein Ketchup, der aromatisch und kräftig nach Tomatenmark riecht und schmeckt, würde ein sensorisch sehr gutes Urteil bekommen. Das Produkt von Rapunzel hat zwar diese aromatische Tomatenmarknote, schafft wegen eines optischen Fehlers aber nur ein Gut.
Nichts dominiert die Tomate. Sehr guter Ketchup riecht und schmeckt leicht essigsäuerlich bis essigsäuerlich und leicht würzig. Im Geschmack ist er leicht salzig und leicht süß bis süß.
Nuancen von tomatenrot. Die dickflüssige Soße ist hell- bis dunkeltomatenrot. Ketchup aus Glasflaschen ist oft musig, aus Plastikflaschen zum Quetschen hat er eher eine glatte Konsistenz.
Schadstoffe trüben den Ketchup-Genuss kaum
Wir haben die Ketchups im Labor auch auf Schadstoffe geprüft. Das Ergebnis ist erfreulich: Pestizide wiesen wir etwa in Bioprodukten gar nicht nach, in den meisten anderen nur Spuren. Auch Keime oder gentechnisch veränderte Bestandteile waren kein Problem. Schimmelpilzgifte entdeckten wir meist nur in sehr geringen Gehalten.
Lykopin – das Rot der Tomate macht Ketchup gesund

Tomaten verdanken ihre rote Farbe bestimmten Pflanzenstoffen, den Karotinoiden – vor allem Lykopin. Es wirkt antioxidativ und ist gut für die Gesundheit, denn es schützt unsere Zellen vor sogenannten freien Radikalen. Dass Lykopin Krankheiten wie Krebs vorbeugt, ist bislang nicht eindeutig belegt. Lykopin ist hitzestabil. Weil Zerkleinern und Erhitzen die Fruchtzellen der Tomate aufbricht, lässt sich Lykopin aus Ketchup oder Tomatenmark vom Körper sogar besser verwerten als aus rohen Früchten. Zum Vergleich: 100 Gramm Tomaten enthalten rund 3 Milligramm Lykopin, bei den Ketchups im Test liegen die Gehalte zwischen 7,4 (Kraft) und 21,9 Milligramm (Born) pro 100 Gramm.
Nutzerkommentare, die vor dem 24. April 2019 gepostet wurden, beziehen sich auf die Vorgängeruntersuchung zum Thema Ketchup.
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