
Keime lieben den Sommer. Sie vermehren sich bei heißen Temperaturen besonders schnell. Gerade jetzt ist der richtige Umgang mit Lebensmitteln wichtig. Vor allem bei Speisen, die mit Rohei hergestellt werden, ist besondere Sorgfalt angebracht. test.de gibt Tipps, wie Nahrungsmittel auch bei großer Hitze sicher bleiben.
Nicht die Kühlkette unterbrechen
Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 100.000 lebensmittelbedingte Erkrankungen gemeldet. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich deutlich höher. Meist sind falsche Hygiene oder nicht ausreichend gekühlte Lebensmittel schuld an Lebensmittelvergiftungen. So vermehren sich Salmonellen unter 6 Grad Celcius so gut wie nicht, schon bei Zimmertemperatur dafür explosionsartig. Und Fleisch verdirbt zum Beispiel bei Zimmertemperatur etwa 10-mal schneller als bei 0 Grad Celcius. Eine nachträgliche Kühlung hilft dann nicht mehr. Im Supermarkt sollten gefrorene und gekühlte Lebensmittel deshalb erst zuletzt in den Einkaufskorb. Empfindliche Lebensmittel wie rohes Fleisch und Fisch, Eier oder Milch sollten am besten in einer Kühltasche transportiert und bis zum Verzehr zu Hause im Kühlschrank aufbewahrt werden. Genauso wichtig ist es, den Kühlschrank richtig einzuräumen. Fleisch und Fisch gehören in das unterste Fach über den Gemüsefächern, weil es dort am kältesten ist. Weitere Tipps bietet unser Video.
Das Verbrauchsdatum beachten
Schnell verderbliche Lebensmittel wie rohes Hackfleisch tragen statt eines Mindesthaltbarkeitsdatums ein Verbrauchsdatum. Ist es überschritten, sollten diese Produkte auf keinen Fall mehr gegessen werden. Im Test Abgepackte Salate waren sogar alle 19 Produkte am Tag des Verbrauchsdatums mit Keimen belastet – kein Tütensalat konnte mikrobiologisch gut oder sehr gut abschneiden. Empfindliche Lebensmittel sollten daher bereits einige Tage vor dem Verbrauchsdatum gekauft, kühl transportiert und gelagert und bald gegessen werden.
Sauber arbeiten und richtig erhitzen
Da sich Keime im Sommer besonders schnell vermehren, ist Küchenhygiene bei heißen Tagen das A und O. Verwenden Sie für rohes Fleisch eigene Schneidbretter und Messer, damit Keime und Bakterien nicht auf Gemüse oder Salat übergehen. Danach nicht nur die Hände waschen, sondern auch die Arbeitsflächen reinigen, die für die Zubereitung des Fleisches verwendet wurden. Beim Kochen oder beim Aufwärmen sollten die Gerichte mindestens eine Kerntemperatur von 70 Grad erreichen. Das tötet Krankheitserreger wie Salmonellen ab. Gekochte Speisen sollten möglichst schnell verzehrt und nicht lange warm gehalten werden, weil sich Krankheitserreger bei niedrigen Temperaturen zwischen 60 und 10 Grad Celcius schnell wieder vermehren können. Deswegen sollten auch warme Speisen zum Mitnehmen, schnell nach Hause transportiert und sofort gegessen werden.
Raus aus der Sonne
Ein großer Teil von Lebensvergiftungen lässt sich auf Eier oder auf mit Rohei hergestellte Produkte zurückführen. Eine mögliche Salmonellen-Infektion kann nur durch gründliches Erhitzen von Eiern verhindert werden. Gerade für Produkte wie Tiramisu, Zabaione oder Mayonnaise, die rohes Ei enthalten, ist deshalb Vorsicht geboten. Für diese Speisen gilt: unbedingt frische Eier verwenden und sofort verzehren. Tiramisu und Co. bei heißen Temperaturen auf keinen Fall längere Zeit auf ein Buffet stellen. Lebensmittel sollten generell nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden. Ist das sommerliche Sonntagsfrühstück auf der Terrasse auch noch so schön – Wurst, Käse und Co. gehören schnell zurück in den Kühlschrank.