
Die Gefahr lauert im Glas. Gerade zur Karnevalszeit mischen Verbrecher Partygängern K.o.-Tropfen ins Getränk, warnt die Polizei. Oft sind die Opfer angetrunken, sie bemerken die Wirkung kaum. Sie werden apathisch, oft bewusstlos. Die Täter rauben sie aus, auch Vergewaltigungen kommen vor.
Genaue Opferzahlen fehlen
Opfer von K.o.-Tropfen können sich später nur vage oder gar nicht erinnern. Sie schildern Symptome wie Verwirrtheit, Benommenheit, Enthemmung, Schwindel, niedrigen Puls, fehlende Muskelkontrolle. Mehreren Polizeidienststellen liegen Anzeigen vor, etwa in Düsseldorf, Köln, München, so eine Anfrage von test. Wie oft es tatsächlich passiert, darüber hat das Bundeskriminalamt (BKA) jedoch kaum Erkenntnisse. Von 2008 bis 2012 zählte es 160 Vergiftungen mit K.o.-Tropfen. Die wurden dabei aber meist bewusst als Droge konsumiert.
Tipp: Rat und Unterstützung bieten viele Hilfsorganisationen, zum Beispiel der Weisse Ring. Die kostenfreie Hotline ist unter 116 006 zu erreichen.
Hohe Dunkelziffer möglich
Unwissentliche Einnahmen in Diskos oder Clubs waren selten. Bei Sexualdelikten sind Alkohol, Cannabis, Kokain viel öfter im Spiel. Das BKA hält aber bei K.o.-Tropfen eine hohe Dunkelziffer für möglich, da sie nur kurz im Blut nachweisbar sind. Die angeblichen Opfer sind oft stark angetrunken. Allein ihr Promillewert kann den „Filmriss“ erklären, ganz ohne Tropfen.
Tipp: Nehmen Sie keine Getränke von Fremden an. Lassen Sie offene Gläser nicht unbeaufsichtigt. Freunde sollten aufeinander achten.