
Bunte Brühwürfel und edles Design. Die You-Rista aus der Qbo-Serie von Tchibo lässt sich per Smartphone bedienen. © Stiftung Warentest
Smart, individuell, connected. So beschreibt Tchibo seine Neuheit Qbo. Dahinter stecken würfelförmige Kapseln und eine Kaffeemaschine, die sich per Smartphone steuern lässt. Mit 37 Cent je Kaffekapsel und 299 Euro für die Maschine ist Qbo vergleichsweise teuer. Der Schnelltest klärt, ob sich die Investition lohnt – und wie Tchibo im Vergleich mit Marktführer Nespresso abschneidet.
Die Kaffeetests der Stiftung Warentest
- Kaffeekapseln: 14 Kapselprodukte (mit interaktiver Tabelle)
- Kapselkaffeemaschinen: 12 Maschinen im Test (mit interaktiver Tabelle)
- Kaffeekapseln und Kapselmaschinen: 14 Kapselprodukte und 12 Maschinen (Paket, nur PDF)
- Vollautomaten und Siebträgermaschinen: 78 Espressomaschinen im Test (mit interaktiver Tabelle)
- Espressokaffee: Sie finden auf test.de einen Test von Espressokaffee. Die Tester haben nicht nur auf den Geschmack geschaut. Sie haben auch untersucht, wie fair der Kaffee hergestellt wird.
Hochwertiger Eindruck
Ähnlich wie Nespresso vertreibt Tchibo Qbo-Maschinen und -Kapseln nur in speziellen Qbo-Stores und im Internet. Der erste Eindruck der Tester ist positiv. Die Verpackung der Maschine haben Tüftler entworfen: Zwei Laschen lösen – schon entfaltet sich der Karton und die Qbo lässt sich mit einem Griff entnehmen. Kaffeeauslass und Überlaufsieb bestehen aus Edelstahl. Wassertank, Kapselbehälter und die Abstellfläche für kleine Espressotassen – all das verschwindet elegant im Gehäuse. Für eine Kapselmaschine ist Qbo vergleichsweise groß, schwer und ungewöhnlich teuer. Sie ist aber auch optisch hochwertiger als viele Konkurrenz-Modelle. Zum Zeitpunkt des Tests war die Maschine nur ohne Milchtank erhältlich. Dieser kostet 50 Euro zusätzlich. Wer Cappuccino, Latte Macchiato und Milchkaffee trinken möchte, braucht diesen Tank.
Ohne sensorische Fehler

Zwei Caffè Crema: Links Nespresso Vivalto Lungo, gebrüht in einer Krups Inissa XN 1005. Rechts: Qbo Caffè Buna Enteta, gebrüht in einer Qbo You-Rista. © Stiftung Warentest
Die Maschine heizt und brüht recht schnell – und duzt ihren Benutzer: Nach 46 Sekunden erscheint im Display „Genieße dein Getränk“. Sensorisch überzeugt der Espresso Indian Nilgiri. Schon der erste ist 71 Grad heiß. Er trägt deutliche Röstaromen und eine braunmelierte Schaumkrone. Der Caffè Crema Buna Enteta schmeckt etwas weniger intensiv und wässriger als der Sieger des letzten Kapseltests: Nespresso Vivalto Lungo. Trotzdem sind die würfelförmigen Qbo-Kapseln ähnlich teuer wie die von Nespresso: 37 Cent je Stück. Ein Kilo Kaffeepulver kostet so umgerechnet rund 49 Euro.
App ohne Startbefehl
Mithilfe der Smartphone-App können Nutzer die Zubereitung steuern, individuell das Verhältnis von Milch zu Kaffee bestimmen und Lieblingsrezepte speichern. Besuchen sie Freunde, die ebenfalls eine Qbo-Maschine besitzen, können sie auch dort ihren persönlichen Wunschkaffee zubereiten. Über WLan gelangt die Bestellung zur Maschine. Die smarte Bedienung hat jedoch zwei Nachteile. Erstens: Die App kann den Brühvorgang nicht starten. Wer Kaffee will, muss also stets in die Küche gehen und den Startknopf an der Maschine drücken. Dass der Morgen-Espresso schon fertig ist, wenn der Wecker klingelt, bleibt daher ein Traum.
Exzessive Datensammelwut
Zweitens: Die App sendet Benutzungsstatistiken unverschlüsselt an kommerzielle Datensammler und Werbefirmen. Außerdem hat sie Zugriff auf alle Speichermedien. Die Android-Version der App übermittelt zudem die Identifikationsnummer des Smartphones und fordert Zugriff auf das Adressbuch. Diese Datensammelwut beurteilt die Stiftung Warentest als kritisch.
Fazit: Ohne App geht‘s günstiger
Leckerer Kaffee und Espresso brauchen keine App. Sie sammelt unnötig viele Daten, kann aber nicht den Brühvorgang aus der Ferne starten. Getränk und Wassermenge lassen sich ohne App direkt am Gerät bestimmen. Deutlich günstigere Kapselmaschinen finden Sie im letzten Test von Kapselmaschinen.
Tipp: Zahlreiche weitere wertvolle Informationen rund um den Kaffee finden Sie in unserem großen FAQ Kaffee auf test.de.
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Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
Kommentar vom Autor gelöscht.
Bezugnehmend auf den Testbericht zur Qbo-App, möchten ich von Qbo auch Stellung nehmen:
Jegliche Übermittlung von Daten ist für den Kunden optional und kann jederzeit aktiviert bzw. deaktiviert werden.
1) das Übermitteln von Nutzungsstatistiken ist immer anonymisiert und kann in der Qbo-App in den Datenschutzbestimmungen vollständig deaktiviert werden
2) auch eine mit dem WLAN verbundene Maschine übermittelt keine Daten an Qbo, wenn der Kunde dem nicht explizit zustimmt. Die Datenübertragung wird beim Einrichten der Maschine abgefragt und kann ebenfalls jederzeit wieder aktiviert / deaktiviert werden.
Die Kommunikation zwischen App-Maschine-Backend findet verschlüsselt statt. Auch alle Nutzungsstatistiken werden seit den Updates Ende Mai verschlüsselt übertragen.
@HRiCH: Zum Thema Umweltbelastung durch Kaffeekapseln haben wir im letzten Test ausführlich berichtet. Sie finden den Beitrag unter:
www.test.de/Kaffeekapseln-Nespresso-legt-die-Latte-hoch-4933269-4933468/
(MK)
In meinem Privathaushalt in der Schweiz verwende ich eine Nespresso-Maschine, weil mir einzelne N-Espresso und N-Lungo wirklich gut schmecken!
Ökologische Bedenken habe ich eigentlich nicht (Energie für Transport und Wiederaufbereitung?) Ich gebe alle gebrauchten Kapseln in entsprechenden Fachgeschäften zurück. Sie werden weitertransportiert und Kaffee/Aluminium zu 100% recycled.
Die 'Generika'-Kapseln anderer Produzenten sind aus gemischten Materialien hergestellt und müssen im Restmüll entsorgt werden, in Deutschland ggfs beim Verpackungsmüll. Doch wieviel Wertstoffe werden davon recycliert?
Im diesem Artikel von Stiftung Warentest wird überhaupt nicht auf ökologische Aspekte eingegangen. Das kann ich weder verstehen noch akzeptieren!!