Testergebnisse für 19 Kamin- und Pelletöfen 11/2011

Im Test (gefördert von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe): 14 Scheitholz-Kaminöfen, davon 2 mit Wasseranschluss, und 5 Pelletöfen, davon 3 mit Wasseranschluss, einschließlich einer Baugleichheit.
Einkauf: April bis August 2011.
Preise: Anbieterbefragung im September 2011.
Abwertungen
Waren Energieeffizienz oder Sicherheit ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. Es konnte nur eine halbe Note besser sein als die weiteren Umwelteigenschaften. Bei mangelhaften weiteren Umwelteigenschaften oder mangelhafter Sicherheit wurde das test-Qualitätsurteil auf die jeweilige Note abgewertet. War der Wirkungsgrad ausreichend, konnte die Note für die Energieeffizienz bestenfalls eine halbe Note besser sein. Waren Kohlenmonoxid/Staub im Abgas ausreichend oder schlechter, konnten weitere Umwelteigenschaften maximal eine halbe Note besser sein. War das Urteil für die Montage ausreichend, konnte Handhabung maximal eine halbe Note besser sein. Waren Brandsicherheit oder Schutz vor heißen Oberflächen ausreichend oder schlechter, konnte Sicherheit nicht besser sein.
Energieeffizienz: 20 %
Praxisnah prüften wir unter Berücksichtigung der Anleitung – bei vergleichbaren Anheiz- und Nachlegebedingungen – den Wirkungsgrad anhand des Mittelwertes aus 3 Abbränden (Buchenholz mit 12,4 % Holzfeuchte oder DINplus-Pellets) bei Volllast und 2 Abbränden bei Teillast (halbe Holzmenge und unveränderte Lufteinstellungen). Regelbarkeit der Wärmeabgabe: Anhand der Wärmeleistung bei Teillast. Stromverbrauch bei allen Pelletöfen und Kaminöfen mit Wasseranschluss wurde mit einem typischen Nutzerprofil ermittelt.
Weitere Umwelteigenschaften: 30 %
Kohlenmonoxid, Staub und unverbrannte Kohlenwasserstoffe im Abgas ermittelten wir bei Voll- und Teillast in Anlehnung an CEN TS 15883. Die recyclinggerechte Konstruktion beurteilten drei Experten (zum Beispiel die Demontierbarkeit).
Handhabung: 30 %
Drei Experten beurteilten Bedienungs-, Montage- und Wartungsanleitung (u. a. Richtigkeit und Lesbarkeit). Außerdem erprobten sie und zwei Anwender die Bedienung (u. a. die Luftschieber). Die drei Experten prüften auch Aufwand für Scheibenreinigung (nach allen Abbränden), Montage (u. a. Passgenauigkeit) und Wartung (u. a. Zugänglichkeit).
Verarbeitung und Robustheit: 10 %
Belastbarkeit der Feuerraumtür: Haltbarkeitstest mit 1000 Öffnungs-Schließ-Zyklen. Dichtheit: Vor und nach der Belastungsprüfung sowie den feuerungstechnischen Prüfungen anhand des Luftstroms bei 10 Pa Druckdifferenz; prozentuale Zunahme berücksichtigt. Die Experten bewerteten Stabilität und Sorgfältigkeit der Ausführung (wie Verwendung langlebiger verschleißarmer Materialien).
Sicherheit: 10 %
Die Brandsicherheit bewerteten wir anhand der maximalen gemessenen Temperaturen von Boden, Brennstofffach und von benachbarten Zimmerwänden im laut Anleitung zulässigen Minimalabstand. Den Schutz vor heißen Oberflächen haben wir anhand der maximalen Temperaturen von Ofenoberfläche und Griffen unter Berücksichtigung beigefügter Hilfsmittel (z. B. „kalte Hand“) bewertet. Besondere Sicherheitsvorkehrungen: Bei raumluftunabhängigen Öfen prüften wir, ob selbstschließende Türen oder gleichwertige Einrichtungen funktionierten. Außerdem kontrollierten wir die elektrische Sicherheit der Pelletöfen und der Kaminöfen mit Wasseranschluss sowie die Funktion der thermischen Ablaufsicherung der Kaminöfen mit Wasseranschluss. Bei allen Pelletöfen wurde Funktion der Sicherheitstemperaturbegrenzung überprüft.
-
- Wer einen neuen Kaminofen plant, sollte jetzt – nach der Heizsaison – damit anfangen. Dann sind die Handwerksarbeiten pünktlich zum Herbst über die Bühne gegangen und...
-
- Anders als bei Gas- oder Ölheizungen hängt es bei Kaminöfen stark vom Nutzer ab, ob der Brennstoff umwelt- und nachbarschonend verbrennt. Wie stark sich Fehler beim...
-
- Das Interesse an Kaminöfen ist aktuell groß. Die seit 2022 geltenden neuen Aufstellregeln für Schornsteine verhindern den Einbau aber manchmal. Das Wichtigste in Kürze.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Auch hier das Gleiche wie bei xx-anderen für die Energiewende extrem wichtigen Produkten (z.B. PV-Anlage, Solarthermie-Anlage) und Strom-/Energiesparprodukten (z.B. Stromverbrauch-Messgeräte) bei Stiftung Warentest: Seit 10 bis 15 Jahren keine aktuellen Tests! Die damals mal getesteten Produkte gibt es längst nicht mehr im Markt.
Oder schlimmer noch, wie z.B. bei Produkten wie extrem energieeinsparende Wasserspar-Brausen oder dem Thermo-Stop für Boiler: Es gab noch nie Tests!
Jährlich testet Stiftung Warentest aber offenbar hunderte neue Handys-Typen - und forciert damit stark die Wegwerf-Kultur. Hinweise auf Austausch alter Handyakkus hingegen fehlen bei Test.
Fazit: Die Stiftung hat enormen Nachholbedarf bei Umwelt- und Klimaschutzthemen!
Alle zwei Jahre wird der Vorschlag für einen neuen Test von der Redaktion gerne weitergeleitet an die zuständigen Mitarbeiter. Und trotzdem kein neuer Test. Gerade hier wo durch die Förderungen eine Pelletheizung sehr interessant sein kann.
Bringt jetzt einfach einen neuen Test oder lasst das weiterleiten.
Der Stiftung Warentest ist schon bekannt, dass in der 1. BImSchV ein Mindestwirkungsgrad gesetzlich festgelegt ist?
Kamineinsätze (geschlossene Betriebsweise) 75 %
Pelletöfen ohne Wassertasche 85 %
Kamine, Pelletöfen usw., die den Mindestwirkungsgrad nicht erreichen, sind Fehler-/Mangelbehaftet und sollten nicht betrieben werden.
Wenn Zweifel am Wirkungsgrad bestehen, sollte ein Schornsteinfegermeister mit der Messung beauftragt werden. Als Vorbereitung muss meistens ein 10 mm großes Loch in das Schornsteinrohr (hinter dem Abgasstutzen) für den Messfühler gebohrt werden. Mit den Messwerten (siehe Eintrag am 11.05.21) kann der Wirkungsgrad ziemlich einfach ermittelt/berechnet werden.
@wicky1: Wenn Ihr „wunderschöner“ Ofen Bestandsschutz hat, ist das gute Stück vermutlich schon recht alt – und damit ist nicht nur ein schlechter Wirkungsgrad verbunden, sondern in der Regel auch die Gefahr von viel zu hohen gesundheitsgefährdenden Feinstaub-Emissionen. Der Blick auf die Energieeffizienz (Brennstoffausnutzung) greift hier zu kurz, beim Austausch alter Öfen geht es vorrangig darum, dass die Luftverschmutzung verringert wird. (PS/mk)
Hallo Test-Team,
welche Aussage haben beim Wirkungsgrad die Noten?
Z.B.: Die Note gut = der angegebene Herstellerwirkungsgrad wird erreicht?
Besser und nützlicher für eine Kaufentscheidung wäre den beim Test ermittelten Wirkungsgrad in Prozent anzugeben.
Zur Frage von wicky1:
Die Siegert’sche Annäherungsgleichung ist eine gerichtlich anerkannte Formel zur Ermittlung des Wirkungsgrads bei Kaminen, Pelletöfen usw.
(Wirkungsgrad % = 100 % - Abgasverlust %).
Dazu muss der Sauerstoffgehalt im Abgas und die Abgas- und Umgebungstemperatur während der Heiz-/Leistungsphase gemessen werden. Gut beschrieben bei der Bedienungsanleitung „Wöhler Analysencomputer A 600“. Meines Erachtens ist der von den Herstellern angegebene Wirkungsgrad stark geschönt (Abweichung 15 bis 25 %)