Draußen wird es ungemütlich, drinnen könnte jetzt ein Kaminfeuer prasseln. Wer diesen Traum realisieren möchte, muss aufpassen: Der Test von Kamin- und Pelletöfen zeigt: Nur sieben Öfen feuern wirklich gut, andere heizen unwirtschaftlich, haben schlechte Abgaswerte oder Sicherheitsmängel.
Kaminöfen von 200 Euro bis 9 000 Euro
Im Mittelpunkt des Tests standen 14 Kaminöfen, die sich zum Verfeuern von Holzscheiten eignen. Die Ergebnisse waren allerdings ernüchternd: nur zwei Öfen schnitten gut ab. Eine interessante Alternative bieten die 5 untersuchten Pelletöfen, die die Experten der Stiftung Warentest ebenfalls untersucht haben: Hier wirkt sich positiv aus, dass sich der „in Pillenform“ gepresste Brennstoff Holz recht exakt dosieren lässt. Energieeffizienz und Umwelteigenschaften waren bei diesen Öfen vergleichsweise gut. Die Preisspanne der untersuchten Öfen reicht etwa von 200 bis 9 000 Euro.
Hightech-Öfen liegen im Systemvergleich vorn

So funktioniert der Kaminofen als Teil des Heizsystems
Fünf Öfen im Test – zwei für Stückholz und drei für Pellets – können über einen integrierten Wärmetauscher sogar Heizwasser in einem Speicher erwärmen und eignen sich daher als Teil eines Heizsystems. Die drei Pelletgeräte mit Wasseranschluss erzielten unterm Strich die Bestnoten im Test. Sie eignen sich auch für die Kombination mit Solaranlagen.
Viel Energie geht zum Schornstein hinaus
Öl- und Gaskessel nutzen oft annähernd 100 Prozent der im Brennstoff enthaltenen Energie. Anders beim Heizen mit Holz: Im Test erzielten nur die teuren Pelletgeräte mit Warmwasseranschluss einigermaßen gleichwertige Wirkungsgrade. Alle anderen Öfen erwiesen sich als weniger effizient und heizten relativ viel Energie zum Schornstein hinaus, mitunter mehr als ein Viertel der Holzenergie.
Bei Überhitzung heißt es „Fenster auf“
Ein häufiger Fehler beim Ofenkauf ist die Wahl einer zu hohen Heizleistung. Je kleiner der Wohnraum und je besser der Wärmeschutz des Hauses, desto öfter rächt sich später diese Fehlentscheidung: Wird die Luft unangenehm überhitzt, muss man die Fenster aufreißen, die wertvolle Energie entschwindet. Verhindern ließe sich dies durch eine gute, bedarfsgerechte Regelbarkeit der Wärmeabgabe des Ofens an die Umgebung. Doch das gelang mit den geprüften Modellen oft nur unbefriedigend. Als vorteilhaft haben sich hier die Pelletöfen sowie die Kaminöfen mit Wasseranschluss erwiesen, die einen Teil der Wärme nicht an die Raumluft sondern in den Warmwasserspeicher abgeben.
Klimafreundlich, aber nicht umweltfreundlich
Beim Heizen mit Holz entweicht nur soviel Kohlendioxid aus dem Schornstein, wie der Baum zum Wachstum zuvor aus der Atmosphäre herausgefiltert hat. Annähernd diese Gasmenge würde auch freigesetzt, wenn der Baum sterben und durch Bakterien und Pilze abgebaut würde. Insofern gilt die Energiegewinnung aus Holz als weitgehend klimaneutral. Umweltfreundlich ist sie jedoch leider nicht: Die Emission gesundheitsgefährdender Stoffe wie Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Staub ist viel höher als bei anderen Heizsystemen. Bei acht Öfen im Test mussten die Umwelt- oder test-Qualitätsurteile deshalb sogar abgewertet werden. Eine durchweg gute, umweltschonende Verbrennung schaffte von den 12 Kaminöfen im Test nur ein einziger: der Hark 44 GT mit Staubfilter.
test-Experten geben Antworten im Chat
Welche Ofentechnik ist für mein Haus geeignet? Kommen Öfen mit Wasseranschluss in Frage? Was muss ich mit dem Schornsteinfeger besprechen? Hier die Antworten der test-Experten Michael Koswig und Peter Schick im Chat auf test.de.