
Feuer ohne Qualm. Vor dem Lesen die Luftzufuhr regeln. © plainpicture / Elektrons 08
Anders als bei Gas- oder Ölheizungen hängt es bei Kaminöfen stark vom Nutzer ab, ob der Brennstoff umwelt- und nachbarschonend verbrennt. Wie stark sich Fehler beim Heizen mit Holz auswirken, hat das bayerische Technologie- und Förderzentrum (TFZ) ermittelt.
Offene Luftzufuhr lässt Feinstaubausstoß steigen
Demnach lässt zum Beispiel dauerhaftes Offenlassen der Luftzufuhr durch den Rost den Feinstaubausstoß auf das 6,5-Fache steigen – im Vergleich zur Empfehlung, die untere Luftzufuhr durch den Rost nach dem ersten Nachlegen zu schließen und die Verbrennungsluft direkt hinter der Ofentür entlang der Scheibe zu den Flammen zu leiten.
Holz: Nicht zu viel, zu schnell, zu nass nachlegen
Weitere Heizfehler mit gravierenden Auswirkungen sind laut TFZ zu spätes Nachlegen der Holzscheite, ein Überladen des Brennraums sowie das Verbrennen von zu feuchtem Holz. Dadurch vervielfachen sich nicht nur Feinstaubemissionen, sondern auch die für Gerüche verantwortlichen Kohlenwasserstoffe im Abgas. Details zu den Messergebnissen, weitere Infos sowie die Broschüre „Richtig Heizen – Der Betrieb von Kaminöfen“ gibts unter tfz.bayern.de.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Hinsichtlich Feinstaub-Emissionen und Energieeffizienz hat sich im Markt seit dem letzten Test vor 11 (!) Jahren viel getan.
Leider ist auch hierzu ein aktuellerer Test-Artikel schon lange überfällig.
@Leobart: Einen herzlichen Dank für Ihren Hinweis betreffend der Publikation "Richtig Heizen. Der Betrieb von Kaminöfen". Mit unserem Link gelingt man auf die Internetseiten von Technologie- und Förderzentrum für Nachwachsende Rohstoffe und hier kann man die Publikation über die Suchfunktion finden. Mit Ihrem direkten Link ist jedoch das Auffinden leichter.
Vielen Dank für diesen hilfreichen Tipp.
Die im Text erwähnte Broschüre "Richtig Heizen – Der Betrieb von Kaminöfen" ist unter dem angegeben Link nicht wirklich verfügbar. Selbst die Suche danach ist auf den TFZ Seiten kompliziert.
Daher hier ein aktueller Link zur dem Ratgeber:
https://www.tfz.bayern.de/service/publikationen/231477/index.php
@frbleil
Wo steht, dass Holz bei der Verbrennung eine "CO2-Entlastung" bringt?
Insgesamt wird beim verbrennen von Holz genau so viel CO2 freigesetzt, wie vorher durch die Photosynthese aus der Atmosphäre aufgenommen wurde.
Die selbe Menge CO2 wird auch freigesetzt wenn das selbe Stück Holz natürlich verrottet.
Wohingegen Heizöl, Kraftstoff und Erdgas bei der Verbrennung - wenn sie fossilen Ursprungs sind - die auf Dauer in der Erde eingelagerte Menge CO2 doch wieder in die Umwelt freisetzen und damit zu CO2-Emissionen führen. Deshalb wird die Nutzung dieser Brennstoffe zukünftig auch mit einer CO2-Steuer belastet.
Bei Holz wird es diese Steuer nicht geben - sonst müssten Waldbesitzende schonmal anfangen zu sparen ;-)
Leider sind die hier beschriebenen Maßnahmen nur oberflächliche Schönheitskorrekturen an einem grundhässlichen Monster. Sogar die bisher hartnäckig auf den Diesel fixierte Deutsche Umwelthilfe kommt inzwischen nicht mehr umhin, den Holzbrand durch Kamin- und Pelletofen als den bei weitem größten Feinstaubverursacher zu qualifizieren. Besonders problematisch: diese Feinstaubschleudern befinden sich mitten in den Wohngebieten.
Mir sind Faszination und harmonisierende Wirkung der sichtbaren Feuerstelle durchaus bewusst und es wäre schön, wenn es wirksame Filtersysteme gäbe, um den Menschen diese Annehmlichkeit zu erhalten. Die scheint es aber nicht wirklich zu geben (Testidee?).
Wenn man die Feinstaubbelastung aber so (übertrieben?) Ernst nimmt, wie es in Deutschland der Fall ist, müsste diese Heizmethode schon morgen verboten werden.
(Auch die angebliche CO2-Entlastung scheint übrigens eine Erzählung aus den Grimmschen Märchenwäldern zu sein.)