Kameras mit WLan

Wie funk­tioniert WLan bei Kameras?

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WLan-Netz­werk einrichten

Kameras mit WLan - Bilder kabellos über­tragen

Die WLan-Funk­tion wird modell­abhängig über Tasten oder, falls vorhanden, über den Touchs­creen akti­viert.

Sowohl die Kamera als auch das Zielgerät, etwa Smartphone oder Tablet-PC, müssen WLan-fähig sein. Kameras mit WLan sind am „WiFi“-Logo zu erkennen, Smartphones und Tablets haben fast ausnahms­los ein WLan-Modul. Der Besitzer muss die WLan-Funk­tion der Kamera zunächst akti­vieren, dies ist meist über die Einstel­lungen möglich. Darauf­hin errichtet die Kamera ein eigenes WLan-Netz und zeigt auf dem Display Name und Pass­wort des Netz­werks an. Diese Daten muss der Nutzer auf dem Empfangs­gerät eingeben. Darauf­hin verbinden sich die beiden Geräte, sodass der Besitzer Fotos von der Kamera auf sein Smartphone oder Tablet ziehen und von dort ins Internet hoch­laden kann.

Die Anleitung hilft – manchmal

Wie die WLan-Funk­tion Ihrer Kamera funk­tioniert, steht in der Bedienungs­anleitung. Deren Qualität unterscheidet sich aber von Modell zu Modell. Manche Anleitungen sind für Hobby­fotografen nur schwer zu verstehen. Vorbild­lich hingegen ist etwa die Bedienungs­anleitung der Panasonic Lumix DMC-TZ41, in der die einzelnen Schritte zum Einrichten des WLan-Netz­werks ausführ­lich erklärt werden. Bei manchen Modellen, wie beispiels­weise der Samsung Galaxy S4 Zoom, ist eine umfang­reiche Beschreibung hingegen nur auf einer mitgelieferten CD vorhanden.

Steuern mit Touchs­creen oder Tasten

Hat die Kamera ein berührungs­empfindliches Display, lässt sich das WLan-Netz in der Regel recht einfach einrichten. Vorbild­lich funk­tioniert das beispiels­weise bei den Samsung-Modellen NX2020 und NX2030. Arg mühsam ist es hingegen bei der Canon PowerShot A3500 IS, die ausschließ­lich über Tasten zu bedienen ist.

Kameras mit eigener Sim-Karte

Nur wenige Kameras haben eine eigene Sim-Karte und damit direkten Zugang zum Internet. Bei den meisten Modellen braucht der Besitzer zusätzlich ein Smartphone, einen Tablet-PC oder einen Computer, wenn er die Fotos online stellen will. Die Samsung Galaxy S4 Zoom – ein Zwitter aus Kamera und Smartphone – hat jedoch einen Sim-Karten­steck­platz. Dadurch kann sie ohne den Umweg über ein anderes Gerät Fotos direkt in sozialen Netz­werken posten oder per Mail verschi­cken. Kameras mit Sim-Karte könnten zum Trend werden, da sie dem Besitzer das Teilen seiner Bilder erleichtern. Allerdings fallen durch den Zugang zu Mobil­funk­netzen zusätzliche Kosten an.

Ältere Kameras aufrüsten

Wer eine ältere Kamera ohne WLan besitzt, muss sich nicht zwangs­läufig eine neue zulegen, um die kabellose Technik nutzen zu können. Es gibt mehrere Möglich­keiten, ältere Geräte nach­zurüsten: entweder mit einer WLan-Speicherkarte oder mit einem WLan-Adapter.

Eine WLan-Speicherkarte ist mit jeder Kamera verwend­bar, die einen Speicherkarten­steck­platz hat. Über die Karte baut die Kamera dann ein WLan-Netz­werk auf, in das ein Smartphone oder Tablet integriert werden kann. Das ermöglicht dem Nutzer, die Fotos von der Kamera auf das Zielgerät zu exportieren. Die Reich­weite des kabellosen Netz­werkes beträgt jedoch meist nur wenige Meter, weil das Gehäuse von ursprüng­lich nicht für WLan ausgelegten Kameras den Funk­verkehr behindert. Zudem bieten nach­träglich aufgerüstete Kameras oft weniger per WLan nutz­bare Funk­tionen als Modelle, die von vorn­herein für den Gebrauch mit WLan produziert wurden. So ist etwa die Fern­steuerung von Kamera-Einstel­lungen über WLan-Speicherkarten nicht möglich.

Einige ältere, hoch­wertige Kameras können mit einem WLan-Adapter nachgerüstet werden. Damit kann der Nutzer dann auch Einstel­lungen wie Belichtung, Empfindlich­keit oder Weiß­abgleich fern­steuern. Welche und wie viele Möglich­keiten ein WLan-Adapter dem Besitzer eröffnet, hängt von der Ausstattung des Adpaters ab. Ob Ihre Kamera mit einem WLan-Adapter gekoppelt werden kann, erfahren Sie vom Anbieter.

WLan ist nicht immer sinn­voll

Daten per WLan zu über­tragen ist modern. Dennoch empfiehlt es sich mitunter, auf die Funk­technik zu verzichten und klassische Trans­fermethoden zu nutzen. Wer große Daten­mengen kopieren will – zum Beispiel Rohdaten oder mehrere hoch­aufgelöste Videos auf einmal – ist oft schneller fertig, wenn er ein USB-Kabel verwendet oder die Speicherkarte aus der Kamera nimmt und in den Steck­platz am Computer einlegt. Zudem spart diese Variante viel Energie, da sie den Akku der Kamera nicht bean­sprucht. Die WLan-Funk­tion hingegen belastet den Akku recht stark, sodass der Besitzer ihn entweder häufiger aufladen muss oder weniger Lauf­zeit zum Fotografieren zur Verfügung hat.

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Profilbild Stiftung_Warentest am 27.08.2014 um 16:50 Uhr
@SandraSommer: WLAN Lösung mittels einer SD-Karte

Vielen Dank für Ihren Hinweis, wir haben auch mal eine vorgestellt, siehe www.test.de/Speicherkarte-mit-WLan-Funk-Bilder-durch-die-Luft-4137465-0/. Aber wenn wir nicht müssen, setzen wir wegen deren geringeren Zuverlässigkeit, der beschränkten Reichweite (gerade bei dickeren oder metallhaltigen Kameragehäusen, die die Funkwellen aus dem Speicherkartenfach dämpfen oder sogar abschirmen) und des höheren Stromverbrauchs lieber hochwertige herkömmliche Speicherkarten ein. (Bu)

SandraSommer am 27.08.2014 um 01:23 Uhr
WLAN Lösung mittels einer SD-Karte

Auch wenn Ihre Kamera nicht über ein im Gerät integriertes WLAN verfügt, gibt es Möglichkeiten. Die Lösung heißt hier WLAN direkt von der SD-Karte. Es gibt in der Tat einige Hersteller, die in eine Standart-SD-Karte ein WLAN-Modul integriert haben. Vorreiter war hier Eye-Fi. Die Karten waren und sind allerdings kein Schnäppchen. Preisgünstigere "SD WLAN Karten" gibt es mittlerweile auch von der Firma Transcend.
Nach einer kurzen Konfiguration ist die SD-Speicherkarte in der Lage, entweder ein eigenes, sogenanntes Ad-Hoc WLAN Netzwerk zu erstellen oder sich als Client zu einem bestehenden WLAN zu verbinden. Über diese Möglichkeit können Bilder, die mit der Digitalkamera gemacht werden, automatisch und sofort nach dem fotografieren auf andere Geräte PC, Tablet oder auch das Smartphone übertragen und angezeigt werden. Das jeweilige Gerät muss sich dazu lediglich im gleichen WLAN befinden, wie die Kamera. Eine prima Lösung um elegant qualitativ hochwertige Fotos zu versenden.