Aldi Nord verkauft seit dem 26. November 2015 für 129 Euro die Medion Life P44066 (MD 87366): eine 16-Megapixel-Kompaktkamera mit 22-fachem optischen Zoom – das ist ziemlich viel Brennweite fürs Geld. In der Vergangenheit konnten Kameras von Medion trotz verhältnismäßig günstiger Preise oft nicht überzeugen. Unser Schnelltest zeigt, ob das bei diesem Modell anders ist.
Zoombereich etwas kleiner als angegeben
Nach den Bildwinkelmessungen unserer Tester ist der Zoombereich zwar nicht ganz so groß wie angepriesen, aber mit einem Faktor von 18 doch recht ordentlich. Auf Kleinbild umgerechnet, läge der Brennweitenbereich etwa zwischen 26 und 560 Millimetern.
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Ordentliche Bildqualität fürs Geld
Die Bildqualität ist für diese Preisklasse durchaus passabel. Verzeichnung ist so gut wie keine festzustellen, auch der Randlichtabfall in den Ecken ist gering. In dunklen Flächen kommt es allerdings zu deutlich sichtbarem Bildrauschen.
Auflösung in den Bildecken könnte besser sein
Vor allem wenn die Kamera auf Weitwinkel eingestellt ist, lässt die Auflösung in den Bildecken zu wünschen übrig. Die Fotos wirken dort unscharf, feine Details gehen verloren. Das ist bereits bei niedriger Empfindlichkeitseinstellung – sprich niedriger Iso-Zahl – der Fall. Die Auslöseverzögerung bei kurzen Brennweiten ist für diese Kameraklasse akzeptabel, dauert aber bei Teleeinstellung deutlich länger.
Farben werden auch bei Blitz gut wiedergegeben
Die Farben sind insgesamt überzeugend, wenngleich die Rottöne ein wenig kraftlos wirken. Positiv hervorzuheben ist, dass Hauttöne auch bei schlechten Lichtverhältnissen natürlich wirken. Bei Blitzaufnahmen wird die Szenerie gleichmäßig ausgeleuchtet und die Farben werden gut wiedergegeben.
Zoomen nicht stufenlos möglich
Direkt am Objektiv zoomen ist mit der Medion Life P44066 – wie auch bei anderen Kameras in dieser Qualitätsklasse – nicht möglich. Zoomen geht ausschließlich über den Wippschalter. Stufenloses Zoomen ist zwar nicht drin, es lässt sich aber gut in vielen kleinen Stufen zoomen.
Videos in Full-HD-Qualität
Im Video-Modus kann die Kamera mit einer Auflösung von bis 1 920 x 1 080 Bildpunkten aufwarten, das entspricht Full-HD-Qualität. Praktisch beim Filmdreh: Der Zoom wird langsamer aus- und eingefahren als beim Fotografieren und ist dann zudem leiser. Anders als bei vielen Konkurrenzmodellen in dieser Preisklasse ist es somit nicht erforderlich, während des Zoomens die Tonaufnahme zu unterdrücken.
Display recht scharf und gut einsehbar
Das Display ist recht scharf und von allen Seiten gut einsehbar. Auch bei starkem Sonnenschein sind die anvisierten Motive auf dem Display gut erkennbar. Das ist in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich: Bei solchen Lichtbedingungen spiegelt das Display oft beträchtlich. Einziges Manko: Überkopfaufnahmen. Schaut der Fotograf von unten auf das Display, zeigt sich ein deutlicher Kontrastverlust.
Einfache Bedienung, drei Jahre Garantie
Die Tasten fühlen sich zwar nicht besonders hochwertig an, sind aber leicht erreichbar. Insgesamt liegt die Kamera gut in der Hand. Die Bedienung ist einfach und übersichtlich. Das Menü ist in drei Kategorien unterteilt: Foto, Film, allgemeine Einstellungen. Der Nutzer kann zwischen 29 Motivprogrammen wählen, die von „Portrait“ über „Nahaufnahme“ bis „Sport“ reichen. Manuelles Fokussieren ist nicht möglich, nur „Unendlich“ kann von Hand eingestellt werden. Ein Bildstabilisator beugt verwackelten Fotos vor. Fotos können via WLan auf ein Smartphone oder einen Rechner überspielt werden. Ebenfalls erwähnenswert: die drei Jahre Herstellergarantie.
Fazit: Günstige Kamera für Fotoeinsteiger
In früheren Tests konnten die Kameras von Medion nur wenig überzeugen. Sie waren recht träge und hatten eine ziemlich bescheidene Bildqualität. Die neue Zoomkamera schneidet im Vergleich dazu besser ab. Für preisbewusste Einsteiger, die erste Schritte in der Welt der Fotografie unternehmen möchten, ist diese Medion-Kamera ein durchaus akzeptables Gerät.