
Die Kamera-Drohne DJI Mavic Mini und die Fernbedienung. Als Display dient das eigene Smartphone. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Spektakuläre Videos aus der Vogelperspektive sind nur was für Profis. Dieser Aussage hat Drohnen-Hersteller DJI spätestens mit der „Mavic Mini“ den Kampf angesagt. Die Mini-Drohne kostet nur rund 400 Euro und verspricht „Fliegen kann jeder“. Ist das tatsächlich so? Und stimmen Bild- und Videoqualität? Die Stiftung Warentest hat den Schnelltest gemacht.
Drohnen-Leichtgewicht ohne Kennzeichnungspflicht
„Fliegen kann jeder“ – das verspricht DJI mit seiner Kamera-Drohne Mavic Mini. Zumindest die Rahmenbedingungen lassen wenige Hürden für Anfänger: Mit einem Gewicht von nur 249 Gramm fällt die Mavic Mini nicht unter die gesetzliche Kennzeichnungspflicht, die ab 250 Gramm gilt. Zudem ist die Drohne sehr kompakt und wird zusammengefaltet noch transportabler. Und: Die Drohne Mavic Mini ist mit 399 Euro verhältnismäßig günstig.
DJI Mavic Mini: Der Schnelltest im Video
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Sicherer Flug – manuell und automatisch
Tatsächlich ist die Mavic Mini auch in ihrem Flugverhalten und ihrer Handhabung absolut anfängergeeignet. Manuell ließ sie sich sicher und intuitiv fliegen und bewies auch bei windigen Verhältnissen in unserem Schnelltest enorme Schwebestabilität. Für das allgemeine Flugverhalten sind drei verschiedene Einstellungen wählbar:
„Position“. Modus ist beim Start automatisch eingestellt. Er soll für gleichmäßige Flugbewegungen sorgen.
„CineSmooth“. Soll ruhige Kameraschwenks und Kamerafahrten ermöglichen. Drohne fliegt und reagiert langsamer und ermöglicht so weichere Bewegungen und Drehungen.
„Sport“. Drohne reagiert agiler auf Steuerungsbefehle, fliegt insgesamt schneller, steigt und sinkt flotter.
Drohne kehrt zuverlässig zurück dank „Coming home“
Automatische Flugeinstellungen bietet die Mavic Mini etwas weniger als beispielsweise die DJI Mavic Pro, die wir in unserem Test von zehn Drohnen prüften. Die wichtigste Automatikfunktion „Coming Home“ funktionierte bei der Mavic Mini im Test aber problemlos. Gerät die Drohne außer Sicht oder droht ein Absturz wegen niedrigen Akkustands, kommt sie zum Piloten zurück und landet zuverlässig.
Drohne mit Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h
Im Sport-Modus maßen wir eine Höchstgeschwindigkeit von im Schnitt 40 km/h. Andere Drohnen sind zwar schneller. Bei der Mavic Mini reicht Tempo 40 aber völlig aus, da sie aufgrund ihrer Größe recht schnell nicht mehr zu erkennen ist. In Deutschland ist vorgeschrieben, dass Drohnen in Sichtweite geflogen werden. Bei der Mavic Mini ist das auch unabhängig von der Gesetzeslage sinnvoll, denn die Positionssensoren der Drohne sind nur nach unten gerichtet – Hindernissen in der Flugbahn kann sie daher nicht automatisch ausweichen.
Tipp: Alle Regeln, die in Deutschland für Drohnen gelten finden Sie im Special Drohnen und Recht.

Transportbereit: Zusammengeklappt passt die Drohne auf eine Handfläche. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
DJI Mavic Mini – das Schnelltest-Fazit
Die DJI Mavic Mini ist für Einsteiger aufgrund ihrer stabilen Flugeigenschaften und exakten Steuerung absolut geeignet. Insbesondere gemessen an ihrem Preis von rund 400 Euro bietet sie eine gute Bild- und Videoqualität und eine ordentliche Auswahl an Automatik-Funktionen. Auch Ambitioniertere Drohnen-Piloten können ihren Spaß mit der Mavic Mini haben, wenn sie sie im agilen Sportmodus fliegen.
Navigation über Fernbedienung plus Smartphone
Gesteuert wird die Drohne über eine recht übersichtliche Fernbedienung, als Display dient das eigene Smartphone. Es steckt in einer Halterung an der Fernbedienung und wird per Adapter und DJI-Fly-App verknüpft. Kritikpunkt unserer Tester: Der Akku der Fernbedienung lädt das verbundene Smartphone auf – darunter leidet die Laufzeit der Fernbedienung. Sie lag im Test allerdings immer noch über der maximalen Flugdauer der Drohne selbst. Die lag bei rund 27 Minuten. Grundsätzlich ermöglicht die Fernbedienung eine feine und präzise Steuerung der Drohne. Die Motivauswahl für Video und Foto ist sehr einfach.
Drohnenkamera: Gute Farbwiedergabe, teils aber überbelichtet

Stabilisiert das Bild: Die Kamera der Drohne ist extern an einem sogenannten Gimbal aufgehängt. Es gleicht die Flugbewegungen optimal aus. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen: Bild und Video geben Farben gut wieder, waren bei Sonnenschein aber teils überbelichtet. Etwas gegensteuern lässt sich, wenn in der App die Überbelichtungswarnung aktiviert ist: Über schraffierte Flächen im Display macht sie auf überbelichtete Bereiche aufmerksam. Fotos schießt die Mavic Mini in 4 000 x 3 000 Megapixel (4:3-Format) oder 4 000 x 2 250 Megapixel (16:9-Format). Anders als beispielsweise mit der Mavic Pro sind mit der Mini Videoaufnahmen nur in 2,7K möglich – nicht in 4K. Insbesondere in Relation zum Preis geht die Videoqualität insgesamt aber absolut in Ordnung. Das integrierte Kamera-Gimbal – das ist eine Aufhängung, die das Bild extern stabilisiert – funktionierte in allen Modi gut und glich Flugbewegungen in den Videos optimal aus.
SD-Karte zum Speichern nutzen
Grundsätzlich empfehlen wir, eine Speicherkarte – nicht mitgeliefert – einzulegen. Aufnahmen lassen sich auch über die App auf dem Smartphone speichern, dann aber nur in deutlich reduzierter Auflösung. Ist die Speicherkarte eingelegt, bietet die Drohne vier vordefinierte Flugmodi, mit denen sie sich um ein Objekt bewegt und so ohne Aufwand dynamische Videos ermöglicht.
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Kommentarliste
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Wer die Mavi Mini mit einem Androidhandy betreiben möchte, sollte unbedingt VOR dem Kauf prüfen, ob die zugehörige DJI Fly App überhaupt auf dem Handy installierber ist. Diese App läuft bei weitem nicht auf allen Androidhandys oder -tablets. Sie läuft zwar auf mehr Modellen, als auf der Herstellerseite als kompatibel aufgeführt werden, aber eben auf vielen - vor allem älteren und preiswerteren - Tablets oder Handys leider nicht.
Leider beinhalten die Ausführungen von TEST keine Angaben zur Geräuschentwicklung dieser Drohne. Aus meiner Sicht ein wichtiges Kriterium für die Bewertung.
Im Test von 12/2017 wurde dies mit bewertet, wobei die damalige Bewertung Skalierung aus heutiger sicherlich nicht mehr den Stand der Technik wiedergibt.
Wegen der Lautstärke haben wir uns vor einiger Zeit die Parrot Anafi gekauft.
Die DJI-Mini ist sicher eine gute Drohne mit abstrichen. Gegenüber der DJI-Mavic ist die Funkverbindung relativ schwach und bricht schnell ab. Was auch ein Nachteil ist, das bei Fotos keine RAW-Datei abgespeichert wird.
Der Bericht könnte irreführend sein, weil mit dem Claim „Fliegen kann jeder“ suggeriert wird, dass die Mavic Mini eher ein Spielzeug ist, für das keine Regeln gelten.
Fakt ist: Man braucht KEINE Namensplakette, aber ansonsten gelten alle luftfahrtrechtlichen Regularien auch für die Mavic Mini. Der "Tipp" im Artikel könnte leicht überlesen werden https://www.test.de/Drohnen-und-Recht-Das-muessen-Hobbypiloten-wissen-4727469-0/
1) Man benötigt für die Mavic Mini eine Haftpflichtversicherung (einige Privathaftpflichten haben mittlerweile Tarife, die kleine Drohnen einschließen, aber das ist nicht selbstverständlich)
2) die Mavic Mini darf ohne Genehmigung NICHT geflogen werden:
über Wohngebieten und Industrieanlagen,
über vielen Straßen,
über Schienen und Flüssen/Wasserstraßen,
über Menschengruppen,
in Naturschutz und Vogelschutzgebieten (was VIELE Stadtparks einschließt),
unter 1,5 km Abstand zu Kliniken mit Helipads,
weiträumig um Airports,
Tipp: DFS-DrohnenApp checken!
@Charlez_K: Das war ein Spam-Kommentar, keine autorisierte Werbung. Wir löschen solche Kommentare umgehend. (DB)