
Auf Eis. Wer die neuen Kaltgetränke mit Kaffee mag, sollte auf den Koffein-Gehalt achten. Über den Tag verteilt gelten 400 Milligramm Koffein für gesunde Erwachsene als unbedenklich, Schwangere sollten am Tag höchstens die Hälfte aufnehmen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Bei Hitze den Durst löschen und gleichzeitig das Mittagstief überwinden? Dafür bieten Super- und Biomärkte neuerdings eine Vielfalt an Erfrischungsgetränken mit Kaffee an: von kalt „aufgebrühtem“ Cold-Brew-Kaffee über Kaffee-Limonaden mit Kohlensäure bis hin zu Mineralwasser mit Koffein. Abgefüllt sind die Produkte in kleinen Glasflaschen oder Getränkedosen. Der Koffeinkick empfiehlt sich aber nicht für jeden.
Mit Cold-Brew-Kaffee
Eiskaffee war gestern. Jetzt gibt es neuartige Fertig-Kaltgetränke mit Kaffee in Flaschen oder Getränkedosen. Basis der Getränke ist oft Cold brew coffee, für den Kaffeepulver über lange Zeit in kaltem Wasser zieht. Da kalt aufgegossener Kaffee weniger Säure und Bitterstoffe enthält als heiß gebrühter, soll er sehr bekömmlich sein. Hinzu kommen meist süßende Zutaten wie Zucker oder Agavendicksaft, teils Kohlensäure, manchmal Fruchtsaft und oft Aroma. Der Kaffee-Geschmack fällt je nach Zusammensetzung unterschiedlich stark aus. Manche Getränke enthalten ungerösteten Rohkaffee – sie schmecken kaum nach Kaffee und sind auch nicht braun.
Tipp: Achten Sie auf den Zuckergehalt. Stark zuckerhaltige Getränke sind kritisch: Sie sättigen nicht, treiben aber die Kalorienaufnahme hoch. Siehe auch unsere Meldung Fanta, Sprite & Co: Warum der Zuckergehalt von Softdrinks je nach Land variiert.
Teilweise so viel Koffein wie in Energydrinks
Die Koffeingehalte unterscheiden sich: Nennen die Getränke Wasser an erster Stelle der Zutatenliste, liegt der angegebene Gehalt an Koffein bei 18 bis 32 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter. Das ist mehr als in den meisten Colas und vergleichbar mit Energydrinks. Steht dagegen Kaffeeaufguss an erster Stelle, sind rund 70 bis 80 Milligramm Koffein in 100 Milliliter Getränk enthalten – mehr als in derselben Menge Filterkaffee.
Auswirkungen auf den Schlaf sind möglich
Über den Tag verteilt sind laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) bis zu 400 Milligramm Koffein für gesunde Erwachsene unbedenklich, ausgenommen Schwangere. Auch einzelne Koffein-Dosen von bis zu 200 Milligramm können sich gesunde Erwachsene ohne Bedenken genehmigen. Viel Koffein kann sich aber auf Schlafdauer und -muster auswirken, vor allem wenn es kurz vor dem Schlafengehen in den Körper gelangt.
Tipp: Beachten Sie den Koffeingehalt, die Inhaltsmenge, und wie viel Koffein Sie sonst noch zu sich nehmen. Die Flaschen und Dosen mit Kaffeegetränken haben bis zu 330 Milliliter Inhalt. Wer den auf einmal austrinkt, kommt teilweise auf ein Vielfaches der Koffeinmenge eines Espressos.
Zu viel Koffein kann Ungeborenen schaden
Schwangere sollten besonders darauf achten, wie viel Koffein sie zu sich nehmen. Denn das Koffein passiert die Plazenta, das Ungeborene kann es aber nicht verstoffwechseln. Studien weisen darauf hin, dass eine erhöhte Koffeinzufuhr in der Schwangerschaft etwa zu Wachstumsverzögerungen beim Fötus oder zu einem niedrigen Geburtsgewicht führen können. Die Efsa gibt an, dass bis zu 200 Milligramm Koffein pro Tag für Schwangere unbedenklich sind. Auf koffeinhaltigen Erfrischungsgetränken muss schon ab 15 Milligramm pro 100 Milliliter der Hinweis stehen: „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen.“ Wenn aus der Bezeichnung und Aufmachung klar hervorgeht, dass Kaffee enthalten ist, darf der Hinweis fehlen – also wenn das Wort „Kaffee“ in der Bezeichnung enthalten ist.
Tipp: Mehr Infos zum Thema Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie in unseren FAQ Was Schwangere wissen sollten.
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