So haben wir getestet
Im Test: 14 Portionskaffees – Kapseln zur Zubereitung von Kaffee, Caffè Crema oder Lungo.
Einkauf der Prüfmuster: April bis Mai 2015. Das test-Qualitätsurteil bezieht sich auf Proben mit dem jeweils angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum.
Preise: Anbieterbefragung im Sept. 2015.
Abwertungen
Traten häufig Probleme bei der Zubereitung auf, wurde das test-Qualitätsurteil um eine Note abgewertet. Lautete das Schadstoffurteil ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. Waren Acrylamid oder Furan befriedigend oder schlechter, konnte das Schadstoffurteil nicht besser sein.
Sensorische Beurteilung: 60 %
Ein trainiertes Panel aus acht Prüfpersonen, die auf die Beschreibung von Kaffeegetränken geschult sind, prüfte Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack anhand einer stufenlosen Intensitätsskala. Alle Getränke wurden mit Kapselmaschinen zubereitet, die die Anbieter empfehlen. Jeder Prüfer beschrieb die anonymisierten Proben computergestützt unter standardisierten Bedingungen bei einer Trinktemperatur von 55 °Celsius. Jede Probe wurde doppelt verkostet, dargereicht nach einem voll ausbalancierten Testdesign. Art und Intensität der Ausprägungen werteten wir statistisch aus. Sie waren Basis für die sensorische Note.
Probleme bei der Zubereitung: 0 %
Vor allem bei den Prüfungen der Kapselmaschinen ermittelten zwei Experten, ob die Getränkezubereitung problemlos war: bei Nespresso-Nachahmerkapseln mit je 150 Stück, bei den anderen mit je 180. Auffälligkeiten wie Kapsel-Verformungen und Schwankungen in der Getränkemenge wurden protokolliert und zur Abwertung herangezogen.
Schadstoffe: 20 %
Angelehnt an Methoden der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach Paragraf 64 LFGB prüften wir auf Acrylamid, Ochratoxin A und Furan im Kaffeepulver und im frisch zubereiteten Getränk. Wir prüften auf Aluminium, Blei, Kadmium, Kupfer, Nickel per DIN-EN-Verfahren, Mineralöl per LC-GC/FID, Weichmacher per GC/MS.
Verpackung: 10 %
Handhabungsprüfungen wie Öffnen, Entnehmen und Wiederverschließen erfolgten durch drei Experten. Außerdem beurteilt: Originalitätssicherung, Materialkennzeichnung, Recycling- und Entsorgungshinweise. Ausgehend vom berechneten Gesamtvolumen jeder Packung wurde das Volumen bewertet, das einer Getränkeportion entspricht. Wies die per Röntgenfluoreszenzanalyse durchgeführte Prüfung in den Verpackungsteilen auf chlorierte Verbindungen hin, erfolgte eine Kunststoffidentifizierung per FT-IR-Spektroskopie.
Deklaration: 10 %
Wir prüften gemäß lebensmittelrechtlicher Vorschriften und führten Authentizitätsprüfungen durch – per ASU-Methoden: Wassergehalt, Koffein, pH-Wert/Säuregrad und Chlorogensäuren; kaffeefremde Bestandteile per Mikroskopie. Drei Experten bewerteten zudem Zubereitungs- und Lagerungshinweise, Abbildungen und Werbeaussagen, Herkunftsangaben sowie Leserlichkeit und Übersichtlichkeit der Kennzeichnung. Außerdem wurde durch zehn standardisierte Brühvorgänge ermittelt, welches Volumen mit den empfohlenen Kapselmaschinen in Werkseinstellung zubereitet wird und wie stark das deklarierte Volumen davon abweicht. Zur Überprüfung der Kaffeesorte wurde 16-O-Methylcafestol per ASU-Verfahren bestimmt.