Der Absatz von Kaffeekapseln erreicht einen neuen Rekord. Laut Marktforschungsinstitut IRI sind die Verkaufszahlen der Portionsdöschen 2013 um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Unter der Liebe zum schnellen Espresso leidet jedoch die Umwelt.
Verkauf von Kaffeekapseln legt deutlich zu
Fast 6 Millionen deutsche Kaffeetrinker griffen im letzten Jahr zu Nespresso, Senseo, Tchibo Cafissimo und Co. Sie verhalfen der seit Jahren boomenden Kapselbranche zu einem Absatzplus von 25,3 Prozent, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Marktforschungsunternehmens IRI. Während der Anteil von Kapseln auf dem Kaffeemarkt stetig steigt, bleiben klassischer Röstkaffee und die vor kurzem noch so beliebten Pads immer öfter im Regal liegen.
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Tausende Tonnen Abfall
Der schnelle Muntermacher aus der Kapsel hat zwei große Nachteile: Er schadet dem Geldbeutel und der Umwelt. Die kleinen Portionen kosten ein Vielfaches von abgepacktem Kaffee. Selbst für die Discounterkapseln von Aldi Süd müssen Kaffeetrinker jeweils knapp 19 Cent berappen – macht rund 14 Euro das Pfund. Zudem lässt der Durst nach Kapselkaffee die Müllberge wachsen. Die meisten Döschen sind aus Plastik, oft noch einzeln in Folie eingepackt. Marktführer Nespresso verkauft schicke Hülsen aus Aluminium. Für deren Herstellung wird extrem viel Energie verschwendet. Allein in Deutschland landeten im letzten Jahr etwa 13 000 Tonnen Kapseln auf dem Müll.
[Update 19.02.2014] Einige Medien berichten, dass durch Kaffeekapseln jährlich bloß rund 4 000 Tonnen Müll anfallen. Diese Zahl spiegelt jedoch nur die reine Verpackung der Hülse, ohne Inhalt wieder. Im letzten Jahr wurden etwa 13 000 Tonnen Kaffeedöschen verkauft. Und die landen zwangsläufig auf dem Müll. Die Kapseln sind versiegelt, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Kaffeetrinker den Kaffee aus der Kapsel kratzen, den Kaffeesatz kompostieren und die Hülle recyceln. Die ganze Kapsel landet im Müll. Deshalb geben wir auch das gesamte Verkaufsvolumen als potenziellen Abfall an. [Ende Update]
Alternativen zu den Mini-Döschen
Vom luxuriösen Vollautomaten, praktischen Portionsgeräten bis zur traditionellen Kaffeemaschine und dem simplen Espressokocher für die Herdplatte – die Zubereitungsmöglichkeiten für den Muntermacher sind enorm. Die Experten der Stiftung Warentest haben sie objektiv getestet und die verschiedenen Vor- und Nachteile unter die Lupe genommen. Für jeden Kaffeefan gibt es den passenden Maschinentyp. Die teuren Kapseln müssen es meist nicht sein.