
Musik, Musik, Musik – synchron läuft sie in Küche, Bad und Wohnzimmer. Ohne CD-Spieler, ohne Radio, zentral gesteuert von Smartphone oder Tablet. Geprüft hat die Stiftung Warentest vier kabellose Audiosysteme für Einsteiger zu Preisen von 340 bis 800 Euro (Airplay, dlna, Sonos, Teufel). Zwei der Systeme schaffen es nicht, denselben Song in mehreren Räumen abzuspielen. Die anderen beiden beschallen zeitgleich sogar viele Räume mit unterschiedlichen Titeln.
Musik wird von Raum zu Raum gefunkt
Alle Teile des Audiosystems tauschen über ein lokales Netzwerk (WLan) Daten aus. Per Funk werden Lieder, Hörspiele oder Radiosendungen ohne Kabel von Raum zu Raum übertragen. Streaming nennt man diesen Datentransfer zu den Lautsprechern. Die Titel liegen als digitale Dateien auf dem Computer, Smartphone, Tablet, einer externen netzwerkfähigen Festplatte oder im weltweiten Netz – etwa bei einem Musikdienst, einem Internetradiosender oder in einem Internetspeicher (Cloud).
Kommandos gibt das Smartphone
Über Tablet oder Smartphone steuert der Nutzer das kabellose Audiosystem am komfortabelsten – per Apps, das sind spezielle kleine Programme. Mit ihrer Hilfe lässt sich vom Sofa aus auf Musik im Internet oder anderswo zugreifen und festlegen, in welchem Raum sie zu hören ist. Synchron erklingen die Lieder überall, wo ein drahtloser Lautsprecher aus dem Netzwerk steht – perfekt zum Beispiel für Partys. Grund zum Feiern haben allerdings nur die Nutzer von zweien unserer geprüften Systeme. Die beiden übrigen beschallen via Smartphone und Tablet lediglich einen einzigen Lautsprecher und damit auch nur einen Raum. Mehrere Zimmer können nur über einen PC und zusätzliche Software mit Musik versorgt werden.
Karibik in der Küche, Jazz im Wohnzimmer
Mit den zwei flexiblen Systemen lassen sich auch unterschiedliche Titel in verschiedenen Räumen hören. Im Kinderzimmer ertönt das Hörbuch vom Grüffelo, gleichzeitig dudelt in der Küche ein karibischer Internetradiosender und im Wohnzimmer jazzt Miles Davis aus der Cloud. Räume können sogar gruppiert werden. Das heißt, im Arbeitszimmer, in der Küche und im Bad läuft dasselbe Album, im Wohnzimmer etwas anderes.
Alter CD-Player spielt mit
Technik von gestern lässt sich in manch drahtloses System integrieren. Dazu braucht der Nutzer ein Zusatzgerät. Wird dort eine herkömmliche Stereoanlage eingestöpselt, kann sie zum Beispiel auch Musik vom Computer oder aus dem Internet abspielen. Besitzen diese Verbindungsgeräte Audioeingänge für alte CD-Player und Plattenspieler, lassen sich Lieder von CDs und Platten in verschiedene Räume funken. Audioeingänge sind jedoch nicht selbstverständlich. Wer im Netzwerk Musik von der Scheibe hören möchte, sollte das Verbindungsgerät des neuen Systems mit Bedacht wählen.
Lautsprecher bestimmen den Klang
Selbst wenn die Musik vom Computer oder aus dem Internet kommt, muss der Klang nicht leiden. Der steht und fällt mit dem Lautsprecher. Kein Zufall also, dass der traditionsreiche Lautsprecherhersteller Teufel im Test den besten Klang liefert. Ausgewogen und neutral klingen die Töne der untersuchten Boxen.
Nichts für musikliebende Technikmuffel
Vier Audiosysteme, vier technische Lösungen. Jeder Hersteller geht eigene Wege. Welches Gerät für wen geeignet ist, entscheiden Details. Die Übertragungstechnik Airplay eignet sich zuerst für Apple-Nutzer. Mit dlna-Geräten lassen sich drahtlose Audiosysteme flexibel und preiswert zusammenstellen. Sonos und Teufel eröffnen viele Möglichkeiten. Für alle Systeme gilt: Einen Draht zu moderner Technik sollte der Nutzer haben, damit es funkt.